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©Bild: GEPA |
"Man weiß ja nie. Sie kommt vielleicht in zwei Jahren zurück, sie wäre nicht die Erste", sagte Ante Kostelic, der mit seinen rigorosen Trainingsmethoden wohl auch seinen Teil zur "Frühpension" seiner Tochter beigetragen hat.
Schlafen im Auto
Schmerzen war die fünffache Weltmeisterin und vierfache Olympiasiegerin von klein auf gewohnt. Vater Ante formte seine Kinder (auch Janicas Bruder Ivica) mit rigorosen Trainingsmethoden, bei denen die Geschwister auch mit einem Rucksack voller Steine Bergläufe absolvieren mussten.
Die Familie schlief damals im Auto, weil die Hotels in den Gletscherskigebieten zu teuer waren.
Menschen manipulieren
Nicht nur das Training, sondern auch das Geschichtsbild von Ante Kostelic, einem ehemaligen Spitzenhandballer, sorgte immer wieder für Aufregung. In einem Zeitungsinterview gab er einmal an, dass ihn der Trainerberuf deswegen interessiere, weil er Leute manipulieren und untersuchen könne, was man durch physische Belastung aus einem Menschen machen könne.
"Das typische Beispiel eines solchen Missbrauchs sind etwa die SS-Einheiten", sagte Kostelic damals. Auch Janicas Bruder Ivica fiel mit den Nationalsozialismus verheerlichenden Aussagen auf, die er jedoch später dementierte. Für viele Kostelic-Kritiker ein Zeichen dafür, welches Gedankengut der umstrittene Ante seinen Kindern offenbar vermittelte.
Früher Erfolg, frühes Ende
Trotz (aber wahrscheinlich gerade wegen) der harten Kindheit hatte Janica schon sehr früh Erfolg. Bereits mit 16 startete sie bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano und gewann wenige Monate später, im Jänner 1999 in St. Anton, ihr erstes Weltcup-Rennen.
Doch der geschundene Körper machte ihr immer mehr zu schaffen, zwei Winter setzte sie komplett aus. "Ich habe zu lange Qualen erleiden müssen. Ich kann die ständigen Schmerzen beim Skifahren nicht mehr ertragen, auch wenn der Skisport mein Leben ist", begründete sie vor einem Jahr ihre einjährige Pause.
"Alles so schlecht"
Mit ihren ehemaligen Konkurrentinnen im Skizirkus rechnete sie zuletzt beim Heimweltcup im Jänner in Zagreb, wo sie vor einem Jahr wegen eines beim Start verlorenen Handschuhs die Slalomstangen unter großen Schmerzen mit der bloßen Faust weggeboxt hatte, ab: "Wenn ich mir das so anschaue, dann bin ich froh, dass ich nicht dabei bin. Mit Ausnahme von Marlies Schild, die Meilen voraus ist, schaut das im Slalom alles so schlecht aus."
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