Kampf auf Biegen und Brechen

Weißrusslands Teamchef Fraser sieht in Torhüter Mezin seinen Trumpf.
Die Weißrussen versprechen dem österreichischen Eishockey-Team am Dienstag einen Kampf auf Biegen und Brechen, um die WM doch noch zu retten.

Denn nach der bisher besten WM-Platzierung ihrer Geschichte (Sechster in Riga) und einer Testspielserie mit sechs Siegen in Folge waren sie mit großen Erwartungen ins Turnier in Moskau gegangen.

Aber statt mit den Topteams mitspielen zu können, gab es gegen Tschechien (2:8) und die USA (1:5) klare Abfuhren.

Eine Frage des Willens
"Das waren gute Lehrstunden. Aber wir haben uns gegenüber dem ersten Spiel gesteigert und wir werden uns im nächsten noch mehr steigern", sagte Teamchef Curt Fraser.

Der US-Amerikaner, der von seinem Freund und Washington-Capitals-Cheftrainer Glen Hanlon den Teamchef-Posten in Minsk "geerbt" hatte, stellte sein Team auf ein Spiel ein, "das eher wie ein Krieg wird".

"Wer den meisten Willen zeigt, wird gewinnen. Beide Mannschaften müssen einen Weg finden, besser zu spielen als in den ersten zwei Spielen", sagte er im Gespräch mit der APA.

Goalie oder Torjäger entscheidend?
Fraser ist überzeugt, dass er in Andrej Mezin den besseren Torhüter hat. In Oleg Antonenko hat er zudem einen Torjäger, den Österreich nicht hat.

Der Stürmer von Dynamo Minsk ist auf dem besten Weg, weißrussischer Rekordtorschütze zu werden, in Moskau hat er alle drei Treffer seines Teams erzielt.

"Aber wir müssen einen Weg finden, dass auch andere Spieler zu Toren kommen", so Fraser, einst der erste Cheftrainer der Atlanta Thrashers bei deren Einstieg in die NHL.

Stars aus Nordamerika fehlen
So wie Boni auf Topspieler wie Vanek, Pöck, Brandner und Kaspitz verzichten muss, hat auch Fraser nicht das beste Team zur Verfügung. Verteidiger Ruslan Salei, der mehr al 700 NHL-Spiele für Anaheim Ducks und Florida Panthers absolviert hat, hat abgesagt, weil seine Frau schwanger ist.

Michail Grabowskij, vor zwei Jahren in Wien vierfacher Torschütze gegen Österreich, und Andrej Kostizin sind beide für die Hamilton Bulldogs im AHL-Play-off engagiert. Der von den Montreal Canadiens gedraftete Jungstar Sergej Kostizin, der jüngere Bruder von Andrej, spielt im Play-off der kanadischen Juniorenliga.

Aleksej Kaljuschnij von Avangard Omsk, zweitbester Torschütze der russischen Superliga, kommt mit der Verbandsführung nicht klar. Dazu droht Andrej Michalew, den Fraser als seinen besten Spieler in dieser Saison bezeichnet, nach einer gegen die USA erlittenen Verletzung auszufallen.

"Wir spielen dasselbe System wie im Vorjahr, aber wir haben nicht diese Spieler zur Verfügung", reagiert er auf Kritik nach dem enttäuschenden WM-Auftakt.

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