Nach Angaben des Grazer Anwalts Norbert Scherbaum, der den Zwangsausgleich durchgebracht hatte, muss nun das Oberlandesgericht Graz entscheiden.
"Ich gehe davon aus, dass dies rasch geschehen wird, weil die Bekämpfung des Zwangsausgleichs wirtschaftlich nicht nachvollziehbar ist", sagte Scherbaum gegenüber der APA und betonte, dass die Quote für die Gläubiger im Fall einer Zerschlagung des Vereins deutlich geringer wäre.
Zwangsausgleich nicht rechtskräftig
Eines steht aber fest: Die Erlangung der Lizenz für 2007/08 wird durch die Zwangsausgleich-Anfechtungen noch schwieriger. Die Grazer waren in erster Instanz nämlich unter anderem deshalb gescheitert, weil die Liga die Bestätigung dafür verlangt hatte, dass der Zwangsausgleich definitiv unter Dach und Fach ist.
"Die Auswirkungen für den GAK sind die, dass keine Rechtskraft der Bestätigung des Zwangsausgleichs gegeben ist. Ich persönlich habe es auch noch nie erlebt, dass eine Rekursentscheidung innerhalb von wenigen Tagen erfolgt ist", erklärte Admira-Anwalt Gatternig im ORF-Kurzsport.
Die Zeit wird knapp
Die Rekurse haben in dieser Causa nun eine weitere Verzögerung zur Folge, womit für den Meister von 2004 die Zeit für eine erfolgreiche Lizenzierung knapp wird. Lediglich bis 10. Mai können dem Protestkomitee weitere Unterlagen vorgelegt werden, die Entscheidung in zweiter Instanz fällt bis 15. Mai. Es kommt also darauf an, wie lange das Oberlandesgericht braucht, um den Rekurs zu behandeln.
Danach bleibt nur noch der Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht, das bis 31. Mai ein Urteil fällt, wobei allerdings keine Dokumente mehr nachgereicht werden dürfen.
"Schaden soll einbringlich gemacht werden"
Das hielt die Admira und die IMG aber trotzdem nicht von ihren juristischen Schritten ab. "Die Admira macht das deshalb, weil der GAK voriges Jahr wahrscheinlich unter falschen Annahmen die Lizenz erhalten hat."
"Die Admira hat dadurch großen Schaden erlitten und wäre in der obersten Klasse geblieben, wenn dem GAK die Lizenz verweigert worden wäre. Dieser Schaden soll mit diesen Aktionen einbringlich gemacht werden", so der Admira-Anwalt.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Aussendung des Erstligist hieß es weiters: "Der Rekurs der Admira ist alleine aus rechtlichen Gründen unverzichtbar, um nicht sämtliche Rechte und Ansprüche nach der schweren Schädigung der Admira im letzten Lizenzierungsverfahren zu verlieren."
IMG könnte Rekurs zurückziehen
Die IMG schloss sich der Vorgehensweise der Südstädter an, wie Christian Pirzer, Chef der Abteilung Sports und Entertainment in Europa und Österreich-Geschäftsführer der IMG, der APA bestätigte.
"Wir haben im Moment keine Sicherheit, dass unsere Forderungen besichert sind. Es gibt nur nebulöse Ankündigungen von GAK-Juristen", so Pirzer, der aber Kompromissbereitschaft signalisierte. "Wenn sich im Zuge der Rekursmodalitäten bestätigen sollte, dass unsere Forderungen besichert sind, werden wir den Rekurs zurückziehen."
Links: