Die Salzburger kassierten in der 33. Runde mit 2:3 (0:1) die erste Heimniederlage der laufenden Saison. Die "Bullen" waren zwar leicht feldüberlegen, die neu formierte Verteidigung aber gleichzeitig zu fehleranfällig. Die Tore erzielten Jezek (49.) und Aufhauser (92.) bzw. Fidjeu-Tazemeta (19.), Ketelaer (75.) und Gilewicz (80.).
Pasching nutzt Chancen
Während die Salzburger, die schon ihre bis dato letzte Bundesliga-Niederlage im eigenen EM-Stadion Wals-Siezenheim vor fast genau einem Jahr gegen Pasching erlitten hatten (1:2 am 6. Mai 2006), zu fahrlässig mit ihren Chancen umgingen, schlugen die Paschinger nach Seitenwechsel eiskalt zu.
Erst traf Ketelaer nach einer Gilewicz-Flanke, die ihm Salzburg-Verteidiger Miyamoto vor die Füße geköpfelt hatte, danach scorte Gilewicz selbst nach Ketelaer-Querpass.
Abwehr umgestellt
Das Salzburger Trainerduo Giovanni Trapattoni/Lothar Matthäus hatte in der Viererkette erstmals Meyer, Vargas, Miyamoto und Steinhöfer aufgeboten und freiwillig auf Kapitän Thomas Linke verzichtet, dessen auslaufender Vertrag nicht verlängert wird.
Salzburg-Keeper Ramazan Özcan dagegen, der im Meisterschaftsfinish an Stelle von Standardschlussmann Timo Ochs zum Einsatz kommt, war bei seinem Bundesliga-Debüt bei allen drei Gegentoren weitgehend chancenlos.
Fidjeu-Tazemeta setzt sich durch
Die "Bullen" hatten sich zwar schon in der ersten Hälfte eine Feldüberlegenheit erspielt, den einzigen Treffer erzielten aber die Paschinger.
Fidjeu-Tazemeta, der zuletzt bereits in Mattersburg in dreifacher Ausführung getroffen hatte, narrte die gesamte Salzburger Defensive, ehe er Özcan mit einem gezielten Schuss überwand. Vor allem Miyamoto hatte davor keine gute Figur gemacht.
Zickler gefährlich
Salzburg wurde vor der Pause nur zwei Mal durch Topscorer Alexander Zickler wirklich gefährlich. Erst schickte der Deutsche Pitak auf die Reise, der ebenso an Pasching-Goalie Schicklgruber scheiterte wie Zickler selbst im Nachschuss (23.).
Die größte Chance vergab der deutsche Goalgetter, als er einen Flugkopfball nach Pitak-Flanke völlig frei stehend neben das Tor setzte (40.). Nach Seitenwechsel scheiterte der für Janocko eingewechselte Lokvenc ebenfalls zwei Mal am überragenden Schicklgruber (57., 61.).
Ausgleich währt nicht lange
Jezek hatte kurz nach der Pause für Salzburg ausgeglichen, als er eine Steinhöfer-Flanke perfekt ins langen Eck platzierte. Doch Ketelaer (75.) und Gilewicz (80.) brachten die Gäste vorentscheidend mit 3:1 in Führung.
Der Anschlusstreffer durch Aufhauser nach Kopfballvorarbeit von Lokvenc kam in der 92. Minute zu spät.
Seit drei Spielen sieglos
Die Salzburger, denen nach dem bereits errungenen Meistertitel offensichtlich die letzte Konsequenz fehlte, sind damit seit drei Spielen sieglos. Zudem ist eine Serie von 15 Spielen ohne Niederlage Geschichte.
Pasching rückte dem Tabellenzweiten SV Mattersburg mit dem dritten Sieg in Serie auf nur noch einen Punkt nahe und hat dadurch sehr gute Karten, kommende Saison - womöglich als "FC Kärnten neu" - im UEFA-Cup vertreten zu sein.
Stimmen zum Spiel
Lothar Matthäus (Salzburg-Trainer): "Es gibt zwei Ursachen. Einerseits kann man mit den vielen herausgespielten Torchancen zufrieden sein. Andererseits haben wir hinten Anfänger-Fehler gemacht, Schülerfehler. Natürlich ist es eine neu formierte Mannschaft. Solche Fehler dürfen einem österreichischen Meister, Spielern die höhere Ansprüche haben, aber nicht passieren. Vielleicht ist man schon auf Urlaub, das kann man aber nicht dulden. Wir sind auch nicht intensiv genug in die Zweikämpfe gegangen. Ich bin nicht im Kindergarten hier. Wenn ich einem Kind sage, dass es mit Messer und Gabel essen soll, dann kapiert es das spätestens beim zweiten Mal. Hier predige ich schon länger, dass wir konzentrierter sein müssen. Wir wollen uns ja auch verbessern."
Dietmar Constantini (Pasching-Trainer): "Das geht im Fußball ziemlich schnell. Wir haben auch das nötige Glück gehabt. Salzburg hat gewisse Chancen Gott sei Dank nicht im Tor untergebracht, wir haben das getan. Unter dem Strich ist das für uns natürlich sensationell. Mit den drei Siegen sind wir wieder mitten drinnen. Wir haben Spieler, die klein und wendig sind. Da kann jeder ein Tor machen und das ist das Wichtigste. Das gelingt uns momentan."
Marcel Ketelaer (Pasching-Torschütze): "Wir haben heute nicht gut gespielt, haben aber viel Glück gehabt. Salzburg hat das Spiel gemacht und wir sind das eine oder andere Mal hinten hineingeraten, aber es hat geklappt. Wir wollen unbedingt in den UEFA-Cup und sollten einen der beiden Plätze erreichen. Wir Kleinen bewegen uns ganz gut auf dem Feld. Auf diesem Rasen haben wir gegenüber den Großen Vorteile."
Mittwoch:
Salzburg - Superfund 2:3 (0:1)
EM-Stadion Wals-Siezenheim, 11.000 Zuschauer, SR Wermelinger (SUI)
Torfolge:
0:1 Fidjeu-Tazemeta (19.)
1:1 Jezek (49.)
1:2 Ketelaer (75.)
1:3 Gilewicz (80.)
2:3 Aufhauser (92.)
Salzburg: Özcan - R. Meyer, Vargas, Miyamoto, Steinhöfer - Pitak (69./Vonlanthen), Carboni, Aufhauser, Jezek (83./Orosz) - Janocko (29./Lokvenc) - Zickler
Pasching: Schicklgruber - Bubenik, Baur, Dospel, Ortlechner - Kabat, Reiter (54./Agic), Riedl (66./Gilewicz), Ketelaer - Fidjeu-Tazemeta (91./Bukva), Krajic
Gelbe Karten: Vargas bzw. Ortlechner, Bubenik, Krajic
Die Besten: Steinhöfer, Jezek bzw. Schicklgruber, Fidjeu-Tazemeta
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