Nach sechs Jahren in Finnland und zwei Saisonen im Trikot der Vienna Capitals kämpft der Flügelstürmer ab September um einen Stammplatz im Predators-Kader.
Im Interview mit der APA spricht Setzinger u. a. über den Vertragsabschluss, seine Erwartungen und Ziele in der stärksten Eishockey-Liga der Welt, seine Zeit in Wien und die Entwicklung im österreichischen Eishockey.
Frage: Gratulation zur Hochzeit (mit Bianca, Anm.) und zum Vertragsabschluss mit Nashville. Wie haben Sie diese außergewöhnliche Woche mit dem Wechsel in die NHL erlebt?
Setzinger: "Wir haben mit sechs Klubs verhandelt. Nashville und die Boston Bruins waren mit dem Angebot gleichauf und dann sind es die Predators geworden. Der Vertrag ist mit FedEx hin und her geschickt worden und dann war er perfekt."
Frage: Was hat den Ausschlag zu Gunsten der Predators gegeben?
Setzinger: "Eigentlich alles. Die Situation des Klubs, was er vorhat. Das hat sich am besten angehört."
Frage: Was hat Nashville mit Ihnen vor?
Setzinger: "Sie haben mir klar gemacht, dass sie mich nicht für die AHL unterschreiben lassen. Der Rest liegt in meiner Hand. Ich komme mit einer guten Ausgangsposition ins Camp. Wenn ich mich dann doch durchs Farmteam in der AHL kämpfen muss, ist das auch nichts Schlechtes. Das mussten die anderen Österreicher auch."
Frage: Haben Sie das Ziel NHL in den vergangenen Jahren immer vor Augen gehabt?
Setzinger: "Auf jeden Fall. Das war mein Ziel, deshalb habe ich meine Jugend in Finnland verbracht. Auch in Österreich habe ich dieses Ziel immer verfolgt. Meinen Wechsel zu den Capitals haben viele als Rückschritt bezeichnet. Blödsinn! Im Gegenteil, ich habe mein Spiel mit viel Eiszeit weiter entwickelt."
Frage: Die zwei Jahre in Wien waren im Rückblick also eine wichtige Station?
Setzinger: "Ganz sicher. Das erste Jahr ist ideal gelaufen. Im zweiten Jahr hat mir der Verlust unseres (ungeborenen, Anm.) Kindes schwer zu schaffen gemacht. Letztlich war ich dann aber doch wieder in den Top-Ten der Punkteliste."
Frage: Worauf wird es für Sie in Nashville am meisten ankommen?
Setzinger: "Das kommt natürlich auf die mir zugedachte Rolle im Team an, und die kenne ich noch nicht. Aber als ich nach Finnland gekommen bin, war ich 16 und habe sie auch nicht gekannt. Ich habe es dort geschafft und ich traue mir zu, es auch in der NHL zu schaffen."
Frage: Sie haben einen lukrativen Vertrag unterschrieben, der Ihnen im Idealfall 850.000 Dollar pro Saison einbringen kann. Welche Rolle spielt Geld für Sie?
Setzinger: "Der Vertrag ist gut, aber Geld ist in dieser Situation nicht das Wichtigste. Ich will nicht mit 30 Jahren zu Hause sitzen und einer vergebenen Chance nachtrauern. Ich will meinen Traum verwirklichen. Wenn ich eine gute Saison spiele, geht der Vertrag voll auf und regelt sich das mit dem Geld von alleine."
Frage: Nach der enttäuschenden WM wurde ein neues Legionärs-Punktesystem in der österreichischen Liga beschlossen. Wie stehen Sie dazu?
Setzinger: "Eine Katastrophe! Das geht in die komplett falsche Richtung. Das gegenseitige Übertrumpfen der Klubs wird wieder mit einer Vierer-Liga enden. Bei der WM hatten wir hohe Ziele, die nur schwer zu erreichen waren. Wir haben enttäuscht, aber das heißt nicht, dass die Österreicher nicht gut genug für die Liga sind."
Frage: Wohin geht es in den Flitterwochen und wann fliegen Sie in die USA?
Setzinger: "Die Flitterwochen werden wir auf den Bahamas verbringen. Ende August fliege ich, da beginnt das Camp. Im Oktober kommt unser Kind in Wien auf die Welt und erst dann wird die Familie nach Amerika nachkommen."
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