Oberösterreicherin ohne Satzverlust

Tamira Paszek fordert Justine Henin.
Österreich ist auch in der dritten Runde der French Open in Paris vertreten. Sybille Bammer fertigte die Ukrainerin Olga Sawtschuk am Mittwoch mit 6:0 6:3 ab und rechtfertigte damit ihre Setzung als Nummer 20.

Nächste Gegnerin der Oberösterreicherin ist entweder die als Nummer 16 gesetzte Chinesin Na Li oder die Französin Pauline Parmentier. Eine dritte Runde bei einem Grand-Slam-Turnier hatte Bammer zuletzt in Vorjahr bei den Australian Open und in Wimbledon erreicht.

Die 27-jährige Oberösterreicherin gab wie zum Auftakt am Mittwoch in der zweiten Runde der French Open keinen Satz ab. Zum dritten Mal nach den Australian Open und Wimbledon (jeweils 2006) steht die Weltranglisten-25. bei einem Major-Turnier unter den letzten 32.

"Freue mich riesig"
Und obwohl sie hier schon als Nummer 20 gesetzt ist, selbstverständlich sind diese zwei Siege für die Ottensheimerin nicht. "Ich freue mich riesig", sagte sie. "Ich bin jetzt befreiter", sprach sie auch die Tatsache an, dass sie vor diesem Jahr in Paris immer nur mit Niederlagen nach Hause gefahren war.

"Ich habe das Spiel im ersten Satz diktiert, dann ist sie im zweiten besser hineingekommen", sagte Bammer, die einen tollen Start hinlegte und nach nur 20 Minuten den ersten Satz im Sack hatte. Sawtschuk steigerte sich zwar in Satz zwei und machte auch weniger Eigenfehler, ernsthaft in Gefahr vermochte sie Österreicherin aber nie zu bringen.

"Kann locker drauflosspielen"
"Jetzt kann ich locker drauflosspielen", sagte Bammer, die auch international ein gefragter Interviewpartner geworden ist. Immer wieder wird sie auf ihre Doppelrolle als Mutter und Topspielerin angesprochen.

Und Bammers Chancen auf das Erreichen des Achtelfinales stehen nicht schlecht. "Ich steigere mich oft mit dem Gegner, ich kann sicher aggressiver spielen als in den vergangenen Tage und den Aufschlag aktiver einsetzen", hofft sie.

Paszek fordert Henin
Tamira Paszek hat am Mittwoch noch ein schweres Los vor sich: Geht es doch gegen Justine Henin, die derzeit beste Tennisspielerin der Welt. Doch obwohl Paszek noch jung ist - sie wird erst am 6. Dezember 17 -, hat sie mit der Belgierin sogar schon eine Wettkampferfahrung.

Und was für eine: Vor etwas mehr als drei Monaten forderte die junge Vorarlbergerin die Nummer eins der Welt im Dubai-Achtelfinale auf eine Art und Weise, die auch Henin in Erinnerung geblieben ist. Paszek führte 6:4 und hatte bei 5:5 einen Breakball, der wohl die Sensation bedeutet hätte. Das Spiel endete dann 6:4 5:7 1:6.

"In Dubai war es ein anderer Belag, aber ich kann Euch sagen, dass Paszek sehr talentiert ist", so Henin. "Sie ist ein Winner und hat viele Qualitäten. Wir müssen auf sie aufpassen und unsere Augen offen halten", sagte die zweifache Titelverteidigerin vor ihrem zweiten Einsatz.

Eine richtige Kämpferin
Paszek sei eine richtige Kämpferin und "die junge Spielerin, die derzeit sehr stark in die Tour eingestiegen ist. Ich werde gut spielen müssen, um zu gewinnen."

Die Dornbirnerin selbst versuchte es nüchtern zu sehen. "Mein Motto ist: Ich geh' auf den Platz und möchte mein Spiel spielen. Egal, ob dort die Nummer 200 oder 300 steht oder die Nummer eins. Sie ist seit zwei Jahren ungeschlagen hier. Ich respektiere sie sehr", so Paszek.

Dubai als Ansporn
Die tolle Leistung in Dubai ist ihr freilich ein Ansporn. "Das war ein Wahnsinnsmatch, da habe ich gute Erinnerungen daran. Ich werde versuchen, es dieses Mal besser zu machen."

Paszek war damals aus der Qualifikation gekommen und im fünften Match schon etwas müde, darum hatte sie im dritten Satz nicht mehr so viel zuzusetzen. "Für mich war alles neu dort, aber ich habe draus gelernt."

Links: