Der 33-jährige Niederösterreicher fuhr im Williams-Toyota von Startplatz 19 aus noch aufs Podest und verzeichnete damit nach Silverstone 1997 (Benetton) und Imola 2005 (McLaren) seinen dritten dritten Platz in der Formel 1.
"Keine Fehler gemacht"
"Dieses Ergebnis ist ein Traum", betonte Wurz, der vor zwei Wochen in Monte Carlo als Siebenter die ersten beiden Punkte in seiner Williams-Ära eingefahren hatte.
"Endlich war einmal das Glück auf meiner Seite", so der langjährige McLaren-Testfahrer, der den Schlüssel zu Platz drei vor allem in drei Faktoren sah.
"Ich habe heute keine Fehler gemacht. Auch hat mir das Team ein super Auto hingestellt und mich während des Rennens optimal informiert."
Erfolg in der "Geburtsstadt"
Besonders freute den Österreicher die Tatsache, dass ihm der erste Podestplatz für einen von Toyota angetriebenen Williams ausgerechnet in seiner "Formel-1-Geburtsstadt" Montreal gelang.
"Nachdem ich vor zehn Jahren hier mein Debüt in der Formel 1 gegeben habe, ist das heute so wie ein Geburtstag für mich", sagte "Familienmensch" Wurz nach seinem Husarenritt aufs Podest. "Das ist schon ein bisschen kitschig, aber das stört mich nicht."
Auch kaputtes Heck verleiht Flügel
Wurz profitierte bei seinem Vorstoß vom 19. Startplatz auch vom chaotischen Rennverlauf. Aber selbst ein Zusammenstoß mit dem Toro Rosso von Scott Speed konnte den zweifachen Vater (Felix, 5, und Charlie, 1) bei seinem sensationellen Vorstoß auf Platz drei nicht stoppen.
Bei dem Auffahrunfall hatte der US-Amerikaner den Heckflügel des Österreichers beschädigt. "Das hat mich viel Topspeed gekostet, aber die Struktur des Flügels war intakt und so konnte ich bis zum Ende weiterkämpfen", sagte Wurz.
Wurz verschafft sich Luft
Auch dank einer risikoreichen Taktik. Nach Problemen im Freien Training und Qualifying, nach dem er "sehr deprimiert" war, kam Wurz auf dem 4,361 Kilometer langen Circuit Gilles Villeneuve als einziger Pilot mit nur einem Boxenstopp ins Ziel.
Mit seinem dritten Platz verschaffte sich Wurz auch wieder Luft im Kampf um sein Williams-Cockpit und festigte den fünften Rang (13 Zähler) für das "Privatteam" Williams in der Konstrukteurs-WM hinter den vier großen Werksteams McLaren-Mercedes, Ferrari, BMW-Sauber und Renault.
Renncomeback nach sieben Jahren
Wurz, der am Beginn seiner Formel-1-Karriere von 1998 bis 2000 Stammfahrer bei Benetton war, gilt als der Ingenieur unter den Formel-1-Stars.
Kaum einem Piloten wird dermaßen viel technisches Verständnis nachgesagt wie dem kühlen, stets sachlichen Analytiker, der deshalb vor seinem Comeback als GP-Fahrer in dieser Saison sieben Jahre lang als Testfahrer für McLaren-Mercedes und Williams wertvolle Arbeit geleistet hatte.
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