"Wir sind keine Rechtsanwaltskanzlei"

Der GAK spielt in der Regionalliga möglicherweise in der UPC-Arena.
Der lizenzlose Grazer Fußballklub GAK verzichtet auf eine Klage gegen die Bundesliga. Das gab Vizepräsident Walter Messner am Donnerstag bekannt. "Wir werden dieses Vorhaben nicht weiterverfolgen", sagte Messner, der sich mit dem Grazer Präsidium in der Nacht auf Donnerstag bis 1.30 Uhr beraten hatte.

Noch tags zuvor hatte Präsident Stephan Sticher, der an dieser Sitzung ebenfalls teilnahm, im ORF ein gerichtliches Vorgehen gehen die Liga angekündigt, mittlerweile haben die Grazer davon aber wieder Abstand genommen.

"Wir sind ja keine Rechtsanwaltskanzlei, sondern ein Fußballverein. Wir konzentrieren uns auf die Geschehnisse auf dem Platz", so Messner.

Spiele in der UPC-Arena?
Im sportlichen Bereich gibt es für den GAK ohnehin genug zu tun. Auch nach der endgültigen Lizenzverweigerung ist noch offen, ob Routiniers wie Ex-Teamspieler Martin Amerhauser dem Verein erhalten bleiben.

Ebenfalls noch nicht fixiert ist der Spielort für die Heimpartien der kommenden Saison. "Zu diesem Thema laufen derzeit Verhandlungen mit den Behörden. Es ist durchaus möglich, dass wir weiterhin in der UPC-Arena spielen", so Messner.

Zusage für Regionalliga
Ein Klub ohne Spielgenehmigung für die Profi-Ligen wird automatisch an den Landesverband zurückverwiesen, er hat daher prinzipiell nicht das Recht, in der Regionalliga einzusteigen.

Im Fall des GAK deutet aber alles darauf hin, dass die Kampfmannschaft der "Rotjacken" in der Regionalliga Mitte und die Amateure in der steirischen Landesliga spielen werden. "Das wurde uns vom steirischen Verband zugesichert", sagte Messner.

Eine Million Budget
Das Budget für das kommende Spieljahr wird laut Messner rund eine Million Euro betragen. Das könnte reichen, um den sofortigen Aufstieg in die Red Zac Erste Liga zu schaffen. "Wir wollen Trainer Pegam so eine schlagkräftige Mannschaft zur Verfügung stellen, dass der Aufstieg zumindest im Bereich des Möglichen liegt", sagte Messner.

Der GAK-Vizepräsident betonte noch einmal, dass die Lizenverweigerung nur aus formellen und nicht aus finanziellen Gründen erfolgte - die Budgetentwürfe seien auf Grund des Zwangsausgleichs mit Verspätung abgegeben worden, das habe zum Entzug der Spielgenehmigung geführt, so Messner.

Bundesliga-Kritik an Sticher
Sticher hatte nach der letztinstanzlichen Entscheidung am Dienstag wieder einmal schwere Geschütze gegen die Bundesliga aufgefahren und sogar mit Klage gedroht, was in einem von Ligaboss Martin Pucher und -vorstand Georg Pangl gezeichneten offenen Brief an Sticher am Donnerstag kritisiert wurde.

"Letztendlich hat auch das Ständig Neutrale Schiedsgericht, welches anstatt eines staatlichen Gerichtes entscheidet, Eurer Klage gegen die Bundesliga nicht stattgegeben ... Daher kann ich für Deine Äußerungen überhaupt kein Verständnis aufbringen. Ich glaube, dass es auch nicht zielführend ist, wenn Ihr noch immer versucht, in die Opferrolle zu schlüpfen. Du wirst sicherlich am besten über die Ursachen Bescheid wissen, welche Euch in die Insolvenz geführt haben", hieß es in dem Brief.

Die Verantwortlichen verliehen darin auch ihrer Hoffnung Ausdruck, dass der GAK so bald wie möglich als gesunder Klub in die Bundesliga zurückkehrt.

Nachwuchsakademie darf bestehen bleiben
Auch wenn der GAK und die Admira zwangsrelegiert wurden, dürften die Nachwuchsakademie beider Klubs bestehen bleiben.

Am kommenden Donnerstag tagt die BNZ-Kommission unter dem Vorsitz von Pangl, unmittelbar danach tritt das ÖFB-Präsidium zusammen, das aller Voraussicht nach einen Vorschlag Pangls annehmen wird, wonach für diese zwei Akademien eine einjährige Ausnahmegenehmigung eingeführt wird.

Diese Regelung wird notwendig, weil Regionalligisten normalerweise keine Akademie betreiben dürfen.

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