Der Torjäger der Zukunft?

"In Kanada kommt es auf jeden einzelnen Spieler an."
Österreichs Nationalmannschaft hat seit geraumer Zeit ein echtes Stürmerproblem. Jahrzehntelang waren Torjäger wie Hans Krankl und Toni Polster ("Das könnte Hoffers WM werden") Garanten für Treffer am Fließband,

In der jüngsten Vergangenheit wurden aber die Sorgenfalten bei den jeweiligen Teamchefs durch die mangelnden "Knipser"-Qualitäten ihrer Kandidaten immer größer.

©Bild: GEPA
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Im U20-Team, das sich für die WM in Kanada qualifiziert hat, steht mit Erwin Hoffer jedoch ein Hoffnungsträger für eine bessere Zukunft. Der 20-Jährige gilt im Angriff als großes Versprechen und zeigte zuletzt bei seinem Debüt im A-Team gegen Paraguay seine Qualitäten.

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Vom Ex-Trainer zu "Jimmy" gemacht
Der Rapidler lebt von seiner Antrittsschnelligkeit und gilt als echte "Sprintrakete". Die Einsatzfreude und seine unerschrockene Spielweise ließen den Newcomer schon in seiner ersten Saison bei den Grün-Weißen zu einem echten Publikumsliebling werden. Nun soll der Stern von Hoffer auch auf der internationalen Nachwuchsbühne erstmals groß aufgehen.

Von den Fans im Hanappi-Stadion wird "Jimmy" bereits jetzt gefeiert. Ein Name, den er übrigens seinem Ex-Trainer Karl Brauneder verdankt. Der ehemalige Nationalspieler verpasste seinem Schützling die Bezeichnung nach dem früheren US-Gewerkschaftsführer James Riddle "Jimmy" Hoffa. Dieser war in den Vereinigten Staaten als Herr der Lastkraftwagen bekannt.

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Mit Janko bei den Admira-Amateuren
Der leichtfüßige Niederösterreicher ist hingegen noch auf dem Weg, sich selbst einen Namen zu machen. Über die Stationen Haidhof, Tribuswinkel und seine Heimatstadt Baden war Hoffer zu VfB Admira Wacker Mödling gekommen, wo er über die Jugend den Sprung in die Amateurmannschaft schaffte.

Dort machte er gemeinsam mit Angriffspartner Marc Janko (der ÖFB-Teamspieler ist zurzeit bei Red Bull Salzburg verletzt außer Gefecht) auf sich aufmerksam und erhielt im Finish der Bundesliga-Saison 2004/05 seine Chance in der Kampfmannschaft. Ein Jahr später konnten jedoch auch vier Treffer des neuen Shooting Stars den Abstieg der Admira nicht verhindern.

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Geheult wie ein Schlosshund
Doch seine Leistungen hatten beim Rekordmeister für Aufsehen gesorgt und wurden im Mai des Vorjahres in Hütteldorf mit einem Vertrag bis 2009 belohnt. Bei der U19-EM in Polen verhalf Hoffer mit seinen Toren dem ÖFB-Team zum Semifinaleinzug, doch ausgerechnet dort war der Topscorer dann gegen Spanien wegen einer Sperre zum Zuschauen verurteilt. "Er hat wie ein Schlosshund geheult", erinnert sich Teamchef Paul Gludovatz.

Diesmal sollen jedoch in Kanada die Gegner angesichts der Qualitäten von "Jimmy" Grund zum Wehklagen haben. "Wenn ich sehe, welche späteren Weltklassefußballer schon bei einer U20-WM dabei waren, dann ist das eine sehr große Ehre für mich, ebenfalls teilnehmen zu dürfen", freut er sich bereits auf das Turnier.

"WM als große Chance"
"In Kanada kommt es auf jeden einzelnen Spieler an, sonst wird es ganz, ganz schwer. Wir sind eine Mannschaft, die von hinten nach vorne sehr kompakt steht. Entscheidend wird sein, ob wir unsere Torchancen nutzen können. Einfach wird es sicher nicht, doch die Chancen für uns, ein gutes Turnier zu spielen, stehen ganz gut", ist Hoffer zuversichtlich.

"Wir dürfen unsere Gegner nicht unterschätzen. Wenn wir das beherzigen, dann ist unser Ziel, die zweite Runde zu erreichen, realistisch", so Österreichs neue Sturmhoffnung. Vielleicht geht der Erfolg der Mannschaft ja einher mit einer persönlichen Sternstunde: "Denn die WM sehe ich auch als große Chance, mich zu präsentieren."

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