Die Probleme von Innsbruck, Altach und vorerst auch noch von Kärnten sprechen eine eindeutige Sprache. Nur gut, dass in der T-Mobile Bundesliga nur ein Verein absteigen kann. Die Teams in der Vorschau:
Wacker Innsbruck:
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Bescheidene Saisonziele
Der Tivoli ist schon länger neu, doch nun soll mit neuem (altem) Vereinsnamen, neuem Logo, neuem Trainer und neuer Philosophie ein Neustart in Innsbruck geschafft werden - allerdings sind die Probleme noch immer die alten.
Nach dem Seuchenfrühjahr, als den Tirolern in 15 Spielen gerade einmal ein Sieg und drei Remis glückten, zählt das Team von Neo-Coach Lars Söndergaard in der neuen Saison wohl zu den Abstiegskandidaten.
"Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben und im Mittelfeld mitspielen", gibt der Däne daher das bescheidene Saisonziel aus.
Wenig Transferaktivität
Insgesamt spekuliert Söndergaard, der seit Jahren Teamgeist und gute Organisation predigt, aber mit ein wenig mehr. Gerade die Außenseiterrolle könnte den Innsbruckern zum Vorteil gereichen, denn "man muss seine Ziele immer wieder neu definieren".
Da die Tiroler finanziell zurückstecken müssen, hat sich auf dem Spielersektor auch nicht sonderlich viel getan. Jerzy Brzeczek, der insgesamt sieben Jahre auf dem Tivoli spielte, musste gehen, nicht ohne heftige Kritik am Management zu üben.
Viele Baustellen
Alles in allem wird es keine leichte Saison für die Tiroler. Die Spieler sind vorerst noch ohne Selbstvertrauen, die Fans hätten lieber Wacker-Legende Michael Streiter statt Söndergaard als Trainer gesehen, und ob Neuzugang Peter Orosz von Salzburg die Tormisere im Alleingang beheben kann, ist fraglich.
Aber wer weiß, vielleicht bläst der alte Westföhn Kolousek, Hölzl, Hattenberger, Feldhofer und Co. in obere Tabellenregionen.
Zu: Lars Söndergaard (Trainer), Pascal Grünwald (Pasching), Thomas Eder (SV Ried), Peter Orosz (HUN/Salzburg), Guillermo Imhoff (ARG/Santa Fe)
Ab: Jerzy Brzeczek (POL), Harald Planer (Kufstein), Alexander Gruber (Reichenau)
Cashpoint Altach:
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Euphorie ist verflogen
Zumindest auf der eigenen Homepage haben sich die Vorarlberger vorab einmal auf den ersten Tabellenrang geschrieben. Der Grund dafür ist wohl nur die Reihung nach dem Alphabet und nicht die erwartete Endplatzierung.
Bei Altach ist die Euphorie der Debütsaison in der Bundesliga bereits im Frühjahr verflogen. Der Alltag hat bei einem Verein mit diesen finanziellen Mitteln in der verflixten zweiten Saison Einzug gehalten.
"Disco-Manni" als Peitschenknaller
Im Ländle war in der Transferzeit ein Kommen und Gehen, die Mannschaft wurde komplett umgekrempelt. Mit den Südamerikanern Tiago Bernardi und Fernando Carreno sowie den Deutschen Carsten Hutwelker und Stephan Kling waren aber nicht die großen Kracher dabei.
Vor allem in der Defensive wurde es verabsäumt, Verstärkungen zu holen. Aber eines steht zumindest fest: Die Mannschaft wird zum Saisonauftakt topfit sein. Neo-Coach Manfred Bender mutierte als Trainer vom "Disco-Manni" zum Peitschenknaller und brachte die Kicker auf Vordermann.
Hartes Stück Arbeit
Der Klassenerhalt wird ein hartes Stück Arbeit werden, aber vielleicht geht ja der Wunsch von Bender in Erfüllung. "Wir wollen so viele Mannschaften hinter uns lassen wie möglich", und für den Verbleib in der Bundesliga reicht dafür ja bekanntlich schon eine oder vielleicht gar keine - Stichwort: Lizenzierungen.
Zu: Manfred Bender (Trainer), Tiago Bernardi Consoni (BRA), Andreas Michl (BW Linz), Bernd Winkler (Vöcklabruck), Stephan Kling (GER/1. FC Saarbrücken), Karsten Hutwelker (GER/Augsburg), Dursun Karatay (Pasching), Fernando Carreno (URU/Aarau)
Ab: Froylan Ledezma (CRC/Augsburg), Alexandre Dorta (BRA/Wr. Sportklub), Rudolf Durkovic, Dominik Seiwald (beide Bad Aussee), Jurica Puljiz (CRO), Dusan Kolarevic (SRB), Oliver Schnellrieder (Austria Lustenau), Christoph Cemernjak (Leoben), Harald Unverdorben (Austria Amateure)
Austria Kärnten:
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Kader hat Potenzial
Das Retortenteam vor Beginn der Saison einzuschätzen ist kein leichtes Unterfangen. Auch Coach Walter Schachner weiß noch nicht so recht, wo seine Mannschaft steht: "Unser Ziel in einer Platzierung zu definieren ist schwer, aber wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben."
Vom Kader und dem Potenzial der Spieler her ist das Team ganz sicher reif für den Klassenerhalt. Dafür hat der Verein aber einige andere nicht unbeachtliche Probleme, die für ein Szenario Abstieg sprechen.
Zusammengewürfelte Truppe
Einige Spieler wollten sich gleich gar nicht am Wörthersee blicken lassen. Die ersten neun Spiele sind für den Verein Auswärtspartien, denn die Hypo-Arena als eigentliche Heimstätte ist erst ab 15. September beziehbar.
Austria Kärnten hat noch lange keine Identität. Welche und wie viele Fans werden das Team unterstützen? Hat der Verein überhaupt schon eine Fankultur? Und trotz aller nomineller Qualität ist die Truppe doch nur zusammengewürfelt und wird einige Zeit brauchen, um in Schwung zu kommen.
"Im Frühjahr geht es los"
Mit Schachner ist jedoch ein Mann an der Arbeit, der sein Handwerk versteht und die aktuellen Krisen meistern kann. "Wir wollen uns bis Winter stabilisieren. Und dann im Frühjahr geht es für uns erst so richtig los", womit "Schoko" wohl Recht behalten wird.
Zu: Walter Schachner (Trainer), Zlatko Junuzovic, Andreas Schranz, Roland Kollmann (alle GAK), Adam Ledwon (POL/Sturm Graz), Gernot Plassnegger (Rapid), Heinz Lienhart (Schwadorf)
Zu von FC Kärnten: Lukas Königshofer, Patrick Wolf, Sandro Zakany, Manuel Weber, Christian Prawda, Thomas Pirker
Ab: Marc Sand (VfL Bochum)
Ab von Pasching: Michael Baur, Christian Mayrleb (beide LASK), Dursun Karatay (Altach), Yüksel Sariyar (Austria), Josef Schicklgruber (Sturm), Ernst Dospel (Ried)
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