Auch in den ausstehenden acht Rennen des Titelkampfes will der finnische Ferrari-Pilot auf der Formel-1-Bühne den Ton angeben und seine McLaren-Mercedes-Widersacher Hamilton und Doppelweltmeister Fernando Alonso in Nebenrollen drängen.
"In die richtige Richtung"
"Es ist noch eine lange Saison. Es geht in die richtige Richtung. Vielleicht können wir ein starkes Finale hinlegen", sagte Räikkönen nach seinem ersten Sieg in Silverstone. Mit seinem zweiten Erfolg innerhalb von acht Tagen nährte er die Hoffnung auf eine spannende zweite WM-Hälfte.
Ferrari atmet auf
Vor allem dank Räikkönen kommen die Roten im Titelrennen mit McLaren-Mercedes langsam, aber gewaltig in Fahrt. Mit dem Triumph im "Hamilton-Land" ist der 27-Jährige endgültig bei der "Scuderia" angekommen. Selbst in den italienischen Medien sind die Hilferufe nach seinem Vorgänger Michael Schumacher verstummt.
Eine Ohrfeige für McLaren
"Ohrfeige für McLaren. Die Weltmeisterschaft ist wieder offen", schrieb etwa "La Repubblica". Der "Messaggero" urteilte: "Für Lewis war das ein verdorbenes Fest." Selbst der englische "Independent" titelte anerkennend: "Räikkönen und Ferrari schalteten einen Gang höher und zerstörten die Hamilton-Party."
Räikkönen jetzt "viel schneller"
Nach seinem perfekten Einstand mit dem Sieg im Auftaktrennen in Melbourne und zwei dritten Plätzen in Malaysia und Bahrain war Räikkönen in eine Krise gerutscht.
In den folgenden vier Rennen blieb der "Ice-Man" ohne Podestplatz, während seine Konkurrenten Hamilton, Alonso und sein Teamkollege Felipe Massa fleißig punkteten.
"Er ist jetzt viel schneller als noch vor ein paar Monaten - so, wie es eigentlich von Anfang an hätte sein sollen", stellte Ferrari-Sportchef Stefano Domenicali zufrieden fest.
Auto und Fahrer werden zur Einheit
Räikkönen musste sich erst an das neue Gefährt gewöhnen. "Wir haben das Auto jetzt besser auf mich abgestimmt, da geht mir alles leichter von der Hand", erklärte der Finne den Formanstieg. "Ich fühle mich wohler als in den ersten Rennen, aber es ist noch eine lange Saison."
McLaren ist Halbzeit-Weltmeister
Aber der Weg an die Spitze ist noch lang. Vor Beginn der zweiten Saisonhalbzeit in zwei Wochen auf dem Nürburgring rangiert der 22-jährige Hamilton mit 70 Punkten noch immer deutlich vor Alonso (58), Räikkönen (52) und Massa (51). In der Konstrukteurs-WM liegt McLaren-Mercedes (128) klar vor Ferrari (103).
"Wir sind Halbzeit-Weltmeister in beiden Wertungen", tröstete sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug über die zweite Niederlage nacheinander hinweg.
Hamilton zieht seine Lehren
Doch der Trend geht Richtung Ferrari, die "Scuderia" hat momentan das schnellere Auto. In Silverstone machte McLaren-Mercedes zudem ungewohnte Fehler.
Hamilton zog daher bereits seine Lehren aus dem Heim-GP: "Ich habe aus diesen Fehlern meine Lehren gezogen und hoffe deshalb, dass ich im nächsten Rennen wieder besser abschneide. Ich weiß jetzt, dass ich einen Gang zulegen muss, und werde das auch machen."
Solo für zwei
McLaren will in der übernächsten Woche in Deutschland mit einem schnelleren Auto wieder zurückschlagen
In den Zweikampf zwischen McLaren-Mercedes und Ferrari können die anderen Teams nicht eingreifen. Für Siege kommen derzeit nur die Silbernen (4) und die Roten (5) in Frage.
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