"Er ist nicht lebensgefährlich verletzt", sagte ein Mitglieder der Medizinischen Kommission des Sportfestes in Rom. Bei den Untersuchungen im Krankhaus wurden zum Glück keine inneren Verletzungen festgestellt.
Mittlerweile hat Sdiri die Gemelli-Poliklinik in Rom wieder verlassen und ist in die Unterkunft der Athleten zurückgekehrt. "Salim ruht sich momentan aus. Er hat das Krankenhaus gegen zwei Uhr morgens verlassen und wird so schnell wie möglich in die Heimat überführt", erklärte der französiche Teamarzt Marc Michnowski.
"Wir sind ausgeflippt"
Der Franzose war nach dem Vorfall umgehend auf einer Trage aus dem Stadion-Innenraum und in ein Krankenhaus gebracht worden. Er soll die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen sein. Der Speer von Vize-Europameister Pitkämäki war weit außerhalb des Wurfsektors gelandet, Sdiri hatte ihn gar nicht kommen sehen.
"Ich war gerade dabei, auf ihn zuzugehen. Da sah ich den Speer auf mich zukommen. Ein Schritt weiter nach vorne - und das Ding hätte mich am Kopf getroffen", schilderte der italienische Weitspringer Andrew Howe die Szene im Olympiastadion. "Wir sind ausgeflippt in dem Moment. Ich habe den Speer rausgezogen und meine Hand auf die Wunde gedrückt."
Trio kämpft noch um Jackpot
Das Sportfest ging trotzdem programmgemäß weiter, der Kampf um die Anteile an dem mit einer Million US-Dollar gefüllten Jackpot rückte jedoch in den Hintergrund.
400-Meter-Läuferin Sanya Richards, Hürdensprinterin Michelle Perry (beide USA) und Stabhochspringerin Jelena Isinbajewa (Russland) setzten ihre Siegesserie beim dritten von sechs Sportfesten fort. Hingegen hatte Unglücksrabe Pitkämäki auch sportlich Pech, er konnte seine Erfolge von Oslo und Paris nicht wiederholen.
Perry "will alles Gold haben"
100-Meter-Hürden-Weltmeisterin Perry legte gleich eine Jahresweltbestzeit vor: Die 28 Jahre alte Amerikanerin war in 12,44 Sekunden schnell wie nie zuvor. "Fantastisch. Ich will alles Gold haben dieses Jahr", meinte sie begeistert von sich selbst.
Isinbajewa, die Überfliegerin im Stabhochsprung, siegte ebenfalls unangefochten mit 4,90 Meter, da das groß angekündigte Duell mit Jennifer Stuczynski ausfiel. Die Amerikanerin, die lange die Weltbestenliste mit 4,88 Meter angeführt hatte, fehlte wegen Rückenbeschwerden.
Richards setzte sich erneut über die 400 Meter in 49,77 Sekunden durch. Nach der "Golden Gala" in Rom macht die Golden League sechs Wochen Pause und geht nach der Weltmeisterschaft in Osaka (26. August bis 2. September) am 7. September in Zürich weiter. Nur die Sechsfachsieger dürfen sich aus dem Jackpot bedienen.
Powell wieder "voll der Alte"
Das mit Spannung erwartete 100-Meter-Duell zwischen Weltrekordler Asafa Powell und Derrick Atkins (USA) gewann der zuletzt verletzte Jamaikaner in 9,90 Sekunden mit zwölf Hundertstel Vorsprung.
"Ich bin wieder da und voll der Alte", freute sich Powell. Eine Weltjahresbestleistung über 5.000 Meter stellte der Äthiopier Sileshi Sihine in 13:01,46 Minuten auf. Die meisten anderen Ausdauerspezialisten aus seinem Land mussten wegen der bevorstehenden All Africa Games in Algerien zu Hause bleiben.
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