In der vergangenen Saison dauerte es bis zur zehnten Runde, ehe die Salzburger das erste Mal als Verlierer vom Platz gingen (1:2 in Graz gegen Sturm).
"Ein ganz besonderer Sieg"
Kärnten-Trainer Walter Schachner feierte zwar als Coach den 15. Sieg (vier Remis/eine Niederlage) über eine Salzburger Bundesliga-Mannschaft, allerdings den ersten Erfolg über "Maestro" Trapattoni.
"Deswegen war es ein ganz besonderer Sieg, denn Giovanni hat mir auf meiner persönlichen Abschussliste noch gefehlt", sagte der Steirer.
Taktik geht auf
Nach der starken Leistung der "Bullen" gegen Altach waren Schachner und seine Mannen gewarnt. "Wir haben gewusst, dass es schwer wird, weil die Salzburger kaum Bälle herschenken. Daher haben wir versucht, ihnen wenig Spielraum zu geben", so Schachner.
Dieses Konzept ging perfekt auf, und dazu erzielte auch noch Torjäger Thierry Fidjeu-Tazemeta in Minute 83 aus einem Konter das Goldtor. Damit saß gleich der erste Torschuss der Kärntner nach der Pause.
Erfolg des Kollektivs
Für Ex-Pasching-Spieler Manuel Ortlechner war der Sieg ein Erfolg des Kollektivs. "Wir haben ein super Teamgefühl in Kärnten. Wir kämpfen uns hinein und halten zusammen, das ist mit dem Erfolg über Salzburg belohnt worden", sagte der Außenverteidiger.
Goalie Andreas Schranz schlug in dieselbe Kerbe: "Wir sind sehr kompakt gestanden, ich habe noch selten so ein kompaktes Team gesehen. Gegen Salzburg kein Tor zu bekommen sagt eigentlich alles."
Auch Nachwuchshoffnung Sandro Zakany, der von einem AC-Milan-Scout beobachtet wurde, fühlt sich in Klagenfurt pudelwohl, wie er sagte: "Ich habe mich gut eingelebt in Kärnten und hoffe, dass es so weitergeht."
"Haben Sieg mehr gewollt"
Für Schachner, der noch ohne die Stammspieler Plassnegger, Kabat, Chiquinho (alle verletzt) und Junuzovic (U20-WM) auskommen musste, waren die ersten Punkte des Pasching-Nachfolgeklubs aber auch ein Produkt des stärkeren Willens.
"Der Sieg geht in Ordnung, wir haben ihn mehr gewollt als die Salzburger", sagte der 50-Jährige nach dem Bundesliga-Abschied aus dem Waldstadion, das als Kärnten-Heimstätte herhalten musste, weil die Partie gegen Salzburg als Match mit erhöhter Sicherheit eingestuft worden war.
Nächste Heimspiele in Kärnten
Die nächsten Heimspiele gegen Ried (21.7.) und Mattersburg (11.8.) darf der Schachner-Klub auf der Sportanlage Fischl in Klagenfurt austragen, ehe ab Mitte September endlich in der echten Heimarena, dem 30.000 Zuschauer fassenden Wörthersee-EM-Stadion, gespielt werden kann.
Während Schachner und seine Ex-Pasching-Spieler mit etwas Wehmut aus Pasching ("Es war ein guter Boden für uns, wir werden ihn vermissen") abreisten, geht Trapattoni das Waldstadion in keiner Weise ab.
Trapattoni überraschend ruhig
"Wir waren vielleicht zu langsam, aber der Platz hat unser Spiel auch nicht unterstützt", lautete der Kommentar des 68-jährigen Italieners, der die Niederlage überraschend ruhig hinnahm.
Doch alleine am etwas holprigen Untergrund lag es nicht, dass die Salzburger im Vergleich zur Gala gegen Altach nicht wieder zu erkennen waren. Auch die hohe Temperatur von 34 Grad im Schatten dürfte einigen Spielern zugesetzt haben, vor allem die im Auftaktmatch überragenden Jezek und Kovac agierten diesmal überaus lustlos.
Und ÖFB-Teamspieler Leitgeb, der im Gegensatz zur Altach-Partie überhaupt nicht zur Geltung kam, musste einen herben Rückschlag im Kampf um einen Stammplatz hinnehmen und wurde bereits nach 54 Minuten durch Ilic ersetzt.
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