Skeptische Reaktionen auf Stronach-Idee

Rapid-Präsident Edlinger sieht derzeit keine Möglichkeit, Spieler abzustellen.
Frank Stronachs Idee, junge Spieler aller Klubs in einer eigenen Mannschaft außer Konkurrenz in der Bundesliga antreten zu lassen, stößt auf skeptische Reaktionen.

Bundesliga-Präsident Martin Pucher gab sich am Dienstag "zufrieden und stolz auf den Österreicher-Topf", Rapid-Präsident Rudolf Edlinger hat "keine Spieler, die ich hergeben kann".

Pucher: "Idee drei Jahre alt"
"Die Idee des Herrn Stronach ist bereits drei Jahre alt", sagte Pucher. Aus der Diskussion, die damals aufgekommen war, sei immerhin der Österreicher-Topf entstanden. Die Vereine werden für den Einsatz junger heimischer Spieler belohnt.

"Das war ein wegweisender Beschluss. Der Österreicher-Topf hat Wirkung gezeigt. Wir sind zufrieden und stolz auf dieses Modell und sehen keinen Anlass, das zu ändern", erteilte Pucher dem Stronach-Vorstoß eine Absage.

Pangl: "Österreicher-Topf erhöhen"
Auch Bundesliga-Vorstand Georg Pangl steht der wieder aufgegriffenen Idee eines modifizierten "Tiger-Teams" skeptisch gegenüber.

Stattdessen forderte der Burgenländer eine Aufstockung des Österreicher-Topfs, der derzeit mit fünf Millionen Euro (4,5 aus TV-Geldern, 0,5 vom ÖFB) dotiert ist und gekoppelt an die Einsatzminuten für im österreichischen Nationalteam spielberechtigte Kicker an die Klubs ausbezahlt wird.

"Generell wäre es für uns ein sehr guter Ansatz, den Österreicher-Topf weiter aufzustocken", erklärte Pangl. "Wenn Frank Stronach bereit ist, in diese Richtung zu investieren, dann begrüßen wir das."

Edlinger will keine Spieler hergeben
Edlinger sieht derzeit keine Möglichkeit, Rapid-Spieler für dieses Team abzustellen: "Wir haben Veli Kavlak, Erwin Hoffer und Andreas Lukse in der Kampfmannschaft, die geben wir sicher nicht her."

"Als Profi-Verein sind wir weiters verpflichtet, eine Amateurmannschaft und ein BNZ zu führen. Wir müssen eine U19 und eine U18 beschicken. Welche Spieler bleiben denn da über?" fügte der Rapid-Präsident hinzu. Man müsse abklären, wie Stronachs Vorschlag in das aktuelle Modell eingebaut werden könne.

Skeptisch reagierte Edlinger auch auf Stronachs Idee, dass der ÖFB die Vereine für das Abstellen der Jungspieler finanziell entschädigen solle. "Ich bekomme vom ÖFB ja nicht einmal Geld für Nationalspieler", sagte der ehemalige Finanzminister.

Link: