Ex-Rapid-Publikumsliebling

Vor elf Jahren führte Kühbauer die Hütteldorfer ins Europacup-Finale.
Didi Kühbauer ist für viele Rapid-Fans noch immer ein echtes Idol. Als Antreiber hatte er die Grün-Weißen 1996 ins Europacup-Finale, zum Meistertitel und in die Champions League geführt. Elf Jahre später ist der mittlerweile 36-Jährige beim SV Mattersburg nach wie vor der herausragende Spieler.

Der ehemalige Publikumsliebling der Hütteldorfer Anhängerschaft und Legionär in Spanien (die Zeit bei Real Sociedad brachte ihm den Namen "Don Didi" ein) und Deutschland gibt seit seiner Rückkehr nach Österreich vor fünf Jahren nun in seiner burgenländischen Heimat den Ton an.

Vom "Dorfklub" zum UEFA-Cup-Stammgast
"Ich mache nur meine Arbeit und habe immer versucht, mit Leistungen aufzuwarten. Alles andere kann ich nicht beeinflussen. Mit anständiger und konsequenter Performance kommt der Rest von selbst", gibt sich Kühbauer bescheiden.

Die Tatsache, dass die lange Zeit unterschätzten und als "Dorfklub" abgestempelten Mattersburger nun schon seit zwei Jahren im Europacup dabei sind, 2006 und 2007 jeweils im Cup-Finale standen sowie in der vergangenen Saison an der Bundesliga-Spitze mitmischten, ist aber eine gewisse Genugtuung.

Der 16. Februar 1997
Der sportliche Erfolg des Ex-ÖFB-Teamspielers, der in der vergangenen Woche zum zweiten Mal Vater wurde, ist vielleicht auch der Ausgleich für einen privaten Schicksalsschlag vor mehr als zehn Jahren. Ein tragischer Unfall seiner ersten Ehefrau Michaela hatte am 16. Februar 1997 alles verändert.

Seine Frau verunglückte bei einem Autounfall, als sie zum Flughafen Wien-Schwechat unterwegs war, um den Heimkehrer vom Trainingslager mit Rapid abzuholen. In den anschließenden Spielen der Frühjahrssaison folgten bei Auswärtsspielen von Zuschauern und Gegenspielern Attacken aus der untersten Schublade.

Das Ausland rief
Damit war für den zu diesem Zeitpunkt labilen Kühbauer klar, dass er ein Auslandsangebot annehmen würde. Im Sommer 1997 wechselte er nach San Sebastian zu Real Sociedad, wo er zunächst auch sehr erfolgreich war ("Eine wunderschöne Zeit").

"Don Didi", der auch bei der erfolgreichen WM-Qualifikation für Frankreich und dann bei der Endrunde 1998 ein Schlüsselspieler war, blieb bis 2000 im Baskenland, weil er gegen Ende seines Engagements aber nicht mehr zum Einsatz kam, entschloss er sich, in Wolfsburg zu unterschreiben.

Von Real Sociedad nach Wolfsburg
Dort lief es zunächst ähnlich. Kühbauer war voll integriert und ein fixer Bestandteil des "Wölfe"-Teams ("Ich war bester Assistgeber"), dann aber kam er nach Meinungsverschiedenheiten kaum noch zum Zug.

Im August 2002 folgte der Transfer zurück in die Heimat: Grün-Weiß machte das Rennen, aber etwas überraschend entschied er sich für den SV Mattersburg und nicht für den SK Rapid. Über den "Umweg" Red Zac Erste Liga schaffte er sogar das Comeback im Teamkader.

Gemeinsam mit Jancker gegen Ex-Klub
Im Burgenland gibt er als Chef immer noch die Kommandos, und besonders Spiele gegen seinen Ex-Klub Rapid sind für den Routinier Höhepunkte.

Zusammen mit Carsten Jancker, der am Mittwoch erstmals seit seiner Rückkehr nach Österreich auf seinen Ex-Klub trifft, will Kühbauer im Pappelstadion beweisen, dass er noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Jahr für Jahr heißt es nun schon, dass es wohl seine letzte Saison sein wird, doch Kühbauer läuft und läuft und läuft ...

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