Tennisstars Jaden Gil und Jaz Elle?

Folgen Marlies Schild und Benjamin Raich den Beispielen Rosi Mittermaier/Christian Neureuther und Hanni Wenzel/Harti Weirather?
Gibt es so etwas wie ein "Supersportler-Gen", dann könnten die Geschwister Jaden Gil und Jaz Elle in rund 15 Jahren die Tenniswelt beherrschen.

Der noch nicht einmal Sechsjährige und seine zwei Jahre jüngere Schwester haben nämlich Eltern, die es mit der Filzkugel zu Legendenstatus gebracht haben: Steffi Graf und Andre Agassi.

Ob die Kinder das Talent der Deutschen (22 Grand-Slam-Siege und mit 377 Wochen als Weltranglisten-Erste Rekordhalterin) und des US-Amerikaners (acht Major-Titel) geerbt haben, lässt sich wohl noch nicht sagen, zumindest die mütterliche Erlaubnis, Tennisprofi zu werden, haben sie aber.

"Ein langer, schwerer Weg"
"Irgendwann haben die Kinder ihren eigenen Kopf. Wir können sie nur dahin führen, dass sie ihre eigenen Entscheidungen treffen können. Wenn sie aber eines Tages Tennisprofis werden wollen, werde ich sie nur darauf vorbereiten, dass das ein langer, schwerer Weg wird", meinte Graf in einem Interview.

"Aber ich würde nicht sagen, macht das nicht. Ich würde ihnen nie vorwegnehmen, was sie machen wollen", fügte die 38-Jährige hinzu, die ihre Karriere 1999 und damit sieben Jahre vor ihrem ein Jahr jüngeren Ehemann beendete.

Vererbt Schett das "Tennis-Gen"?
Auch Österreich könnte eventuell von einem vererbbaren "Tennis-Gen" profitieren. Barbara Schett ist seit kurzem mit dem australischen Ex-Profi Joshua Eagle verheiratet, über Nachwuchs ist aber noch nichts bekannt.

Leichtathletik oder Golf?
Bereits Mutter ist die ehemalige Leichtathletin Stephanie Graf, die österreichische Namensvetterin des Ex-Tennisstars.

Die 800-m-Olympiazweite von Sydney 2000 ist zwar ebenfalls mit einem Profi-Sportler verheiratet, allerdings mit einem Golfer. Graf und Niki Zitny sind seit Jänner 2006 stolze Eltern einen Sohnes namens Lorenz.

Ein neuer Supersprinter?
Während der Graf-Zitny-Spross zwei Möglichkeiten "zur Auswahl" hat, kann der vierjährige Timothy Lois Montgomery wohl vor allem in Sportarten reüssieren, in denen schnelle Beine gefragt sind. Schließlich sind (oder waren) seine Eltern Marion Jones und Tim Montgomery zwei der schnellsten Läufer der Welt.

Allerdings sind die Karrieren beider Ex-Lebensgefährten (mittlerweile ist Jones mit dem Sprinter Obadele Thompson verheiratet) von Dopingaffären überschattet.

Die dreifache Olympiasiegerin wehrte sich zwar bisher erfolgreich gegen eine Verurteilung, die hohen Anwaltskosten haben Jones aber an den Rand des finanziellen Ruins gebracht. Montgomery, dessen 2002 aufgestellter 100-m-Weltrekord von 9,78 Sekunden wegen Dopings nachträglich annulliert wurde, beendete wegen einer zweijährigen Sperre seine Laufbahn.

Skifahren verbindet
Besonders häufig sind sportinterne Partnerschaften übrigens bei den Skifahrern. Bereits ziemlich erfolgreich auf den Spuren ihrer Eltern wandern Felix Neureuther und Tina Weirather.

Der 23-jährige Sohn von Rosi Mittermaier und Christian Neureuther ist inzwischen einer der besten Slalomfahrer der Welt und einer der wenigen Lichtblicke bei den deutschen Skiherren, die erst 18-jährige Tochter von Hanni Wenzel und Harti Weirather ist als zweifache Juniorenweltmeisterin Liechtensteins große Zukunftshoffnung.

Höchstens bei Kinderrennen am Start ist derzeit die ältere von zwei Töchtern von Anita Wachter und Rainer Salzgeber, die fünfjährige Amanda.

Schild und Raich lassen sich Zeit
Ein Talent mit nahezu perfektem "Gen-Cocktail" könnte das derzeitige Ski-Traumpaar Marlies Schild und Benjamin Raich hervorbringen.

Bis die ÖSV-Stars, die sich mit 26 (Schild) bzw. 29 (Raich) Jahren im besten Skirennläuferalter befinden, eine Familie gründen wollen, könnte allerdings noch einige Zeit vergehen. Schließlich hat derzeit der Sport für beide absoluten Vorrang.

Rudolf Srb, ORF.at

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