Selbst wenn die körperlichen Vorraussetzungen, Ehrgeiz und Trainingsfleiß stimmen, erweisen sich diese allerdings oft als zu groß. Schließlich werden Kinder von Sportlegenden auch an diesen gemessen.
Ein Merckx hat's schwer
Radprofi Axel Merckx kann wohl ein Lied davon singen. Obwohl selbst Olympiadritter, Etappensieger beim Giro d'Italia und belgischer Meister, steht seine Karriere klar im Schatten jener seines Vaters Eddy, der mit je fünf Gesamtsiegen bei Tour de France und Giro und insgesamt über 500 Rennsiegen als bester Radrennfahrer aller Zeiten gilt.
Thomas Sykora auf "Abwegen"
Zumindest dem direkten Vergleich mit seiner Verwandtschaft ausgewichen ist Thomas Sykora.
Geboren in die Prokop-Sykora-Dynastie mit Großerfolgen in Leichtathletik und Handball (Tante Liese Prokop holte Olympiasilber und EM-Gold im Fünfkampf und war mit Handball-Zampano Gunnar Prokop verheiratet, Tante Maria Sykora war nach ihrer Leichtathletik-Karriere erfolgreiche Handballerin, Cousine Karin Prokop mit Hypo NÖ Handball-Meistercup-Siegerin), wandte sich der Niederösterreicher dem Skisport zu.
Dort reichte es für den Slalomspezialisten zu neun Weltcup-Siegen und zwei Kristallkugeln sowie Olympiabronze 1998.
Skifahrer als Traditionalisten
Keine Angst vor Vergleichen mit den Erfolgen ihrer Verwandtschaft hatten und haben viele Skifahrer.
Hansi Hinterseer wurde zwar nicht wie sein Vater Ernst Olympiasieger, mit sechs Weltcup-Siegen und einer WM-Silbermedaille war er aber deutlich erfolgreicher als seine Brüder Ernst und Guido und nützte seine Bekanntheit später auch zu einer zweiten Karriere als Schlagersänger.
Derzeit im ÖSV-Weltcup-Team aktiv sind die Geschwister Elisabeth und Stephan Görgl, deren Mutter Traudl Hecher 1960 und 1964 jeweils Olympiabronze eroberte.
Jeweils eine Doppelolympiasiegerin als Mutter und einen ebenfalls erfolgreichen Skivater haben Felix Neureuther und Tina Weirather. Der Deutsche ist der Sohn von "Gold-Rosi" Mittermaier und Christian Neureuther, die Liechtensteinerin ist die Tochter von Hanni Wenzel und Harti Weirather, dem österreichischen Abfahrtsweltmeister von 1982.
Beinarbeit statt Wurfkraft
Einen ähnlichen "Seitensprung" wie Thomas Sykora machte auch Marc Janko. Der 24-jährige Sohn der ehemaligen Weltklasse-Speerwerferin Eva Janko (Olympiadritte 1968) schlug die Fußballerlaufbahn ein, ist derzeit bei Österreichs Meister Salzburg unter Vertrag und spielte bereits zwei Mal im ÖFB-Nationalteam.
Sergej Bubka als Tennisspieler
Auch Tennis ist offenbar eine Alternative für Leichtathletik-Nachwuchs: Bei den heurigen French Open erreichte ein 20-jähriger Ukrainer namens Sergej Bubka das Finale im Juniorendoppel.
Auch er will sich offenbar nicht an den Erfolgen seines Vaters messen lassen, der 1985 als erster Stabhochspringer die Traummarke von sechs Metern übersprang und seit nunmehr fast 23 Jahren im Besitz des Weltrekords ist.
Rudolf Srb, ORF.at
Links: