Bruchlandung für Schwadorf

Über den Sportplatz in Schwadorf bei Schwechat donnerte ein Flugzeug nach dem anderen, auf dem Spielfeld legte währenddessen die Millionentruppe, die mit dem hochgesteckten Saisonziel Aufstieg in die T-Mobile Bundesliga angetreten war, eine spektakuläre Bruchlandung hin.

©Bild: GEPA
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Die Elf des Trenkwalder SK Schwadorf wurde am Dienstagabend von den Austria Magna Amateuren mit 3:1 abgefertigt, wobei Grünwald (17.) und Netzer (43.) vor der Pause und Simkovic (59.) nach Seitenwechsel die Tore der in der vergangenen Saison auswärts so schwachen Wiener (nur drei Siege) schossen.

Seine Beine immer mit im Spiel als Assistgeber oder Vorbereiter hatte bei den Austria-Toren Rubin Okotie.

"Klassischer Fehlstart"
Den Hausherren gelang nur noch eine Resultatsverbesserung durch Kastner (79.).

Dem umstrittenen Schwadorf-Coach Attila Sekerlioglu war nach dem 1:3 klar: "Das war ein klassischer Fehlstart. Wie wenn einem beim Start der Autoschlüssel abbricht. Ich habe meine Spieler vor Okotie gewarnt, er war wie bei der WM blendend in Form."

"Jung, frisch und laufstark"
Schwadorfs Klubpräsident und Geldgeber Richard Trenkwalder gab sich jedoch trotz der Auftaktpleite gelassen und sprach dem Austria-Nachwuchs ein Kompliment aus: "Meine Erwartungshaltung war nicht so groß, wir sind schon letztes Jahr in die Regionalliga nicht gut gestartet. Aber überraschend war, wie gut die Austria Amateure gespielt haben: jung, frisch und laufstark."

WM-"Helden" im Einsatz
Bei Austria starteten mit Tormann Bartolomej Kuru, Michael Madl, Markus Suttner, Tomas Simkovic und Okotie fünf Spieler der erfolgreichen ÖFB-U20-Mannschaft, die vor wenigen Tagen bei der WM in Kanada noch Vierte wurde.

In der 82. Minute wurde auch noch Christian Ramsebner eingewechselt, der zuletzt bei der U19-EM im Einsatz war.

Heißes Team ganz frisch
Austria-Coach Thomas Janeschitz war vollauf zufrieden mit seinem Team: "Ich bin froh über unsere Leistung, ich wusste, wie heiß die Mannschaft auf ihren ersten Einsatz war. Wir haben frisch und taktisch diszipliniert gespielt."

Schwadorf nicht im Spiel
Austria war vor Seitenwechsel die klar bessere Mannschaft und ließ den Aufsteiger nie richtig ins Spiel kommen.

©Bild: GEPA
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Nach einer Flanke von Suttner von links legte Okotie den Ball mit der Brust für Grünwald auf, der halbvolley aus elf Metern genau in die rechte Ecke zum 0:1 traf.

In der 43. Minute führte eine Flanke von rechts von Harald Unverdorben zum 0:2. Thomas Reinprecht wehrte den Ball mit dem Kopf ideal für Netzer ab, der ebenfalls in die rechte Ecke traf.

Billardstoß zum 3:0
Für Tor Nummer drei sorgte Simkovic in der 59. Minute. Nachdem sich Okotie rechts durchtankte, prallte sein Schuss von Ex-Teamtorhüter Thomas Mandl in Richtung Simkovic, von dem der Ball ins Tor sprang.

Das Ehrentor zum 1:3 gelang dann dem wie Michael Wagner zur Pause eingewechselten Daniel Kastner, der freistehend eine Flanke von Reitprecht einköpfelte (79.).

Im Finish hatte dann noch die Austria eine große Möglichkeit durch Okotie (91./Mandl blieb Sieger) zum 4:1.

"Noch ist nichts verloren"
Schwadorf-Trainer Sekerlioglu, der noch nicht um seinen Job bangt, glaubt an seine Mannschaft: "Noch sind 32 Runden zu spielen und nichts verloren, aber wir müssen uns natürlich steigern, am besten schon am Samstag gegen Parndorf."

Dienstag:

Schwadorf - Austria Amateure 1:3 (0:2)

Gebert-Stadion, 2.500 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:
0:1 Grünwald (17.)
0:2 Netzer (43.)
0:3 Simkovic (59.)
1:3 Kastner (79.)

Schwadorf: Mandl - Lederer, Ehmann, Reitprecht, Schicker (46./Kastner) - Luttenberger (46./Michael Wagner), Jusits, Mählich, Pürk - Kincl, Labaska (74./Filipovic)

Austria: Kuru - Wimmer, Madl, Ulmer, Suttner - Unverdorben (82./Ramsebner), Suchard, Netzer, Grünwald (72./Dimic), Simkovic (89./Gorcon)- Okotie

Gelbe Karten: Jusits bzw. Grünwald

Die Besten: Kastner bzw. Okotie, Wimmer, Unverdorben

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