Das Match um einen Platz in der Millionenliga wird zum Duell zweier Milliardäre.
Auf Red-Bull-Seite pulvert seit 2005 Dietrich Mateschitz Geld in den Salzburger Fußball, auf Schachtjor-Seite hat seit 1996 mit Stahlbaron Rinat Achmetow der reichste Mann der Ukraine das uneingeschränkte Sagen. Sein bescheidenes Ziel lautet, mit Schachtjor Europacup-Sieger zu werden.
Investor Achmetow
Achmetow ist seit 11. Oktober 1996 Boss von Schachtjor. Seitdem gab es drei Meistertitel (zuletzt 2006) und vier der fünf Cup-Siege (zuletzt 2004) der Vereinsgeschichte zu feiern. Der Name Achmetow war im Frühjahr 2005 übrigens auch in Salzburg herumgegeistert.
Vor der Übernahme von Red Bull hatte es Gerüchte über einen Einstieg des Ukrainers in der Mozartstadt gegeben.
Neues Stadion um 180 Millionen Euro
Achmetow buttert nicht nur riesige Summen in Transfers, sondern auch in die Infrastruktur seines Clubs. Als i-Tüpfelchen wird derzeit um rund 250 Millionen US-Dollar (183 Mio. Euro) ein Fünfsternestadion gebaut, das Schmuckkästchen soll im Mai 2008 eröffnet werden.
Vor Saisonbeginn investierte Donezk 34,5 Millionen Euro in neue Spieler, u. a. wurden dafür Cristiano Lucarelli von Livorno und Nery Alberto Castillo (15 Mio. Euro) von Piräus geholt. Auf der anderen Seite ließ man aber auch Schlüsselspieler wie Matuzalem und Elano ziehen.
Erfolgreiche Mannschaft
2007 wurde Donezk Vizemeister hinter Dynamo Kiew, aktuell liegt man nach nur drei Runden der "Wischa Liga" auf Rang zwei.
Die Ukrainer spielten im Gegensatz zu Salzburg in der vergangenen Saison in der CL-Gruppenphase. Hinter Valencia und Roma, aber noch vor Olympiakos Piräus gab es Rang drei, damit stieg man in den UEFA-Cup um.
Sevilla-Torhüter wirft Donezk raus
Dort hätte man im Achtelfinale beinahe den Titelverteidiger und späteren neuerlichen Sieger FC Sevilla zu Fall gebracht (Gesamtscore 4:5).
Erst das legendäre Last-Minute-Tor von Sevilla-Goalie Andres Palop hatte die Spanier in die Verlängerung gebracht, dort setzte sich dann Sevilla hauchdünn durch.
Lucescu schlägt Trapattoni
Auf dem heißen Schachtjor-Trainerstuhl hält sich seit nunmehr fast zweieinhalb Jahren Mircea Lucescu. Der 62-jährige heißblütige Rumäne, der im Mai 2004 die Nachfolge des nunmehrigen Real-Madrid-Trainers Bernd Schuster antrat, war jahrelang in Italien aktiv und ist deshalb auch ein "alter Bekannter" von Salzburgs Giovanni Trapattoni.
Es gab bereits ein direktes Duell der beiden Routiniers, in der UEFA-Cup-Gruppenphase 2005 hatte sich "Trap" mit Stuttgart Donezk 0:2 geschlagen geben müssen.
Lucescu war in Italien u. a. Coach von Inter Mailand sowie Trainer von Michael Hatz bei Reggiana, später betreute er u. a. auch Galatasaray Istanbul.
Scala, Schachner und Daum
Ein früherer Donezk-Trainer wurde Opfer der Wiener Austria: der Italiener Nevio Scala. Im Herbst 2002 war Donezk nämlich in der ersten UEFA-Cup-Runde an den Wienern glatt 2:5 gescheitert.
Beim 5:1 im Hinspiel, nach dem Scala den Hut nahm, traf übrigens der nunmehrige Salzburger Vladimir Janocko zweimal. Auch der seinerzeitige Austria-Coach Walter Schachner hatte damals kurioserweise trotz Aufstiegs und Tabellenplatz eins gehen müssen.
Der Steirer wurde durch Christoph Daum ersetzt, der sich ursprünglich bei Schachtjor für den Trainerjob vorstellen wollte.
Steckbrief Schachtjor Donezk
Gegründet: 1936 als Stachanowez Stalino
Präsident: Rinat Achmetow (Stahlbaron, reichster Mann der Ukraine)
Trainer: Mircea Lucescu (Rumänien)
Vereinsfarben: Schwarz-Orange
Stadion: RSC Olympiysky (Fassungsvermögen 25.000)
Größte Erfolge:
Dreifacher ukrainischer Meister (2002, 2005, 2006)
Fünffacher ukrainischer Cup-Sieger (1995, 1997, 2001, 2002, 2004)
Vierfacher sowjetischer Cup-Sieger (1961, 1962, 1980, 1983)
Aktuell: Nach drei Runden auf Platz zwei der ukrainischen Liga (zwei Siege, ein Remis, 7:1 Tore)
Wichtigste Spieler: Cristiano Lucarelli (Italien/Sturm), Brandao (Brasilien/Sturm), Tomas Hübschman (Tschechien/Abwehr), Mariusz Lewandowski (Polen/Abwehr), Alberto Castillo Nery (Mexiko/Mittelfeld), Jadson(Brasilien/Mittelfeld), Darijo Srna (Kroatien/Mittelfeld)
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