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Lange Zeit schien sogar der Super-GAU für die um Unabhängigkeit kämpfende Region möglich, denn Lokalrivale Athletic Bilbao fixierte erst auf den letzten Drücker den Klassenerhalt.
Fußball im Baskenland ist untrennbar mit den beiden prominenten Vereinen verbunden, die mit einem ganz speziellen Weg einen Kontrapunkt zur Legionärspolitik vieler anderer Kontrahenten gesetzt hatten.
Sogar auf Spanier wurde verzichtet
Wie bei Athletic Bilbao spielten für Real Sociedad lange Zeit nur baskische Spieler. So war der Ire John Aldridge 1989 bei seiner Verpflichtung von Liverpool der erste ausländische Spieler seit 27 Jahren.
Auch "Inländer" aus anderen Regionen Spaniens wurden über Jahrzehnte ignoriert, das wurde allerdings in jüngster Vergangenheit gelockert. In der vergangenen Saison etwa standen mit Juanito, Daniel Cifuentes, Gerardo Garcia, Alvaro Novo und Diego Rivas gleich fünf Spanier, die nicht aus dem Baskenland stammen, im Mannschaftskader.
Titel dank Sommerresidenz des Königs
Dabei war der Verein Anfang des 20. Jahrhunderts noch durch aus Großbritannien kommende Arbeiter und Studenten - also durch keine "echten" Basken - entstanden. 1904 gründeten sie den San Sebastian Recreation Club, im Mai 1905 wurde dann die Fußballabteilung unter dem Namen San Sebastian FC ein eigenständiger Teil des Vereins.
Am 7. September 1909 erfolgte die Gründung des jetzigen Vereins als Sociedad de Futbol. Der Titel Real (königlich) wurde dem Fußballverein am 11. Februar 1910 von Alfonso XIII. verliehen, als San Sebastian die Sommerresidenz des spanischen Königs war.
Nach Real Madrid und Real Betis (Sevilla) war Real Sociedad der dritte Verein, der diesen Titel erhielt. 1931 mussten aber alle Namensbestandteile entfernt werden, die an die Monarchie erinnerten, und so wurde der Vereinsname in Donostia CF geändert.
Die goldenen 80er Jahre
Nachdem die antirepublikanische Seite im Bürgerkrieg gesiegt hatte, wurde der Verein 1939 in Real Sociedad zurückbenannt. 1974 qualifizierte man sich erstmals für den Europacup, die erfolgreichste Zeit gab es jedoch in den 80er Jahren.
In der Saison 1979/80 blieb der Verein 38 Ligaspiele ohne Niederlage und erreichte Platz zwei. 1981 und 1982 sicherte man sich den spanischen Meistertitel (1982 auch den Supercup) sowie 1987 zum zweiten Mal nach 1909 die Copa del Rey.
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©Bild: APA |
In den 90er Jahren spielten mit Marcus Pürk und Didi Kühbauer auch zwei Österreicher in San Sebastian. 2003 musste sich Real Sociedad im Kampf um den Meistertitel nur knapp geschlagen geben, am Ende fehlten lediglich zwei Punkte auf Rekordmeister Real Madrid.
Allerdings konnte sich der Verein für die Champions League qualifizieren und zog dort ins Achtelfinale ein, wo man im Frühjahr 2004 gegen Olympique Lyon knapp ausschied. Nur drei Jahre später muss man sich erstmals seit der Saison 1966/67 wieder mit der zweiten Liga abfinden.
Christian Tragschitz, ORF.at
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