Clemens Zeller, der als dritter und letzter des österreichischen Miniaufgebots in Japan an den Start gegangen war, scheiterte über 400 Meter ebenfalls bereits im Vorlauf, damit ist das schlechteste heimische WM-Ergebnis der Geschichte Realität.
Klar am Halbfinale vorbei
46,06 Sekunden waren zwar die zweitbeste Karrierezeit des Niederösterreichers, als Gesamt-38. lief er aber klar am angestrebten Habfinaleinzug (Top 24) vorbei. Der Debütant durfte nach einem "zähen" 400-m-Vorlauf dennoch mit seiner Leistung einigermaßen zufrieden sein.
"Ich hatte eine super Saison, das ist das Tüpfelchen auf dem i. Im Schönschreiben würde ich mir fürs Tüpfelchen einen Dreier geben, weil die Platzierung nicht besser ist", sagte der 23-Jährige, der heuer als Hallen-EM-Sechster in Birmingham aufgezeigt hatte.
Das WM-Niveau über 400 m ist sehr hoch, das bekam Zeller, dessen persönliche Bestzeit seit 16. Juni in Villach bei 45,83 Sekunden steht, zu spüren: "In Europa gibt es über 400 m nicht so viele Athleten, aber die WM ist noch einmal zwei Klassen höher einzustufen als eine EM. Ich kann mir keinen Vorwurf machen, auch wenn die Platzierung nicht wie erhofft ist."
Beeindruckt von den Stars
Von der WM-Atmosphäre zeigte er sich begeistert: "Es war schon auf dem Aufwärmplatz beeindruckend, wenn man die ganzen Weltstars wie Jeremy Wariner sieht und kurz mit dem einen oder anderen redet. Was der Wariner beim Aufwärmen für Serien runterspult, ist sensationell."
Erst 48 Stunden vor seinem Auftritt war der Pädak-Student in Osaka angekommen, die Zeitumstellung hatte ihm ein bisschen zu schaffen gemacht. "Ich bin gestern um halb zehn Uhr abends schlafen gegangen und um eins wieder aufgewacht und war dann munter. Vom Klima her ist es schon brutal hart, nach dem Einlaufen musst du dir dreimal das Leiberl wechseln. Mit österreichischen Bedingungen hat das nichts zu tun", sagte er.
Wertvolle Erfahrungen
Auch hatte der gegen viele Grundnahrungsmittel allergische Athlet des ULV Krems für die klimatischen Verhältnisse in Osaka zu viel gegessen: "Wenn du von den gekühlten Räumen in die Hitze rauskommst, merkst du dann, wie voll dein Bauch ist. Das alles war eine gute Erfahrung für die Zukunft."
Bis Sonntag bleibt Zeller noch in Osaka, er wird als Zuschauer möglichst viel Zeit im Stadion verbringen und auch ein bisschen trainieren, "damit ich für das Gugl-Meeting fit bin."
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