Basel siegt im Pappelstadion 4:0

Knackpunkt war ein vergebener Mörz-Elfmeter.
Der SV Mattersburg ist wie bei seiner Europacup-Premiere im Vorjahr in der zweiten Qualifikationsrunde für den UEFA-Cup gescheitert.

Die Burgenländer schlitterten am Donnerstagabend im Rückspiel gegen den FC Basel im heimischen Pappelstadion in ein 0:4-Debakel.

Beim Stand von 0:0 hatte ÖFB-Teamspieler Michael Mörz allerdings einen Elfmeter vergeben. Danach trafen Caicedo (22.), Ergic (36.), Streller (41.) und Carlitos (52.) für den Schweizer Vizemeister, der schon das Hinspiel mit 2:1 für sich entschieden hatte.

Fünf Sperren schwächen Mattersburg
SVM-Trainer Franz Lederer musste vor lediglich 4.600 Zuschauern bei zum Teil heftigem Regen nicht weniger als fünf Stammspieler vorgeben. Fuchs, Mravac, Atan, Kovrig und Sedloski fehlten allesamt gesperrt.

Nicht zuletzt deshalb war Basel, im Vergleich mit Mattersburg ein echtes Starensemble, als klarer Favorit in die Partie gegangen - und wurde dieser Rolle mit Fortdauer des Spiels auch mehr als gerecht.

Mörz vergibt Elfer
Dabei hätte alles so gut beginnen können für die Burgenländer: Naumoski wurde im Strafraum vom Schweizer Teamspieler Huggel zu Boden gerissen, doch Mörz scheiterte in der elften Minute mit seinem schwachen Strafstoß an Basel-Keeper Costanzo.

Es war der Knackpunkt des Spiels, wie sich herausstellen sollte. Mattersburg wirkte nach der vergebenen Großchance gebrochen, vor allem Mörz war völlig von der Rolle.

Basel dagegen übernahm zusehends das Kommando und ging nach Vorarbeit von Streller durch Caicedo in Führung. Der 19-jährige Ecuadorianer, der schon im Hinspiel getroffen hatte, verwertete von knapp innerhalb der Strafraumgrenze. Ein Naumoski-Warnschuss aus der Drehung fiel auf der Gegenseite zu schwach aus (29.).

Entscheidung nach 35 Minuten
Für die endgültige Entscheidung sorgte Basel-Kapitän Ergic, der in der 3. Minute noch an SVM-Keeper Almer gescheitert war, bereits nach 35 Minuten.

Der Serbe war nach einem Eckball von Chipperfield und Kopfballvorarbeit von Majstorovic schneller am Ball als Mattersburg-Verteidiger Csizmadia und traf ins kurze Eck.

Noch vor der Pause stellte der Schweizer Teamstürmer Streller mit einem platzierten Linksschuss ins rechte Eck auf 3:0. Der Ungar Csizmadia war erneut zu kurz gekommen.

Nur leichtes Aufbäumen
Nach Seitenwechsel ließ sich bei den Burgenländern zumindest ein leichtes Aufbäumen erkennen, "Unglücksrabe" Mörz schoss nach Wagner-Zuspiel aber aus aussichtsreicher Position über das Tor (49.).

Stattdessen ging der Basler Torreigen auch nach einem heftigen Regenguss in der Halbzeitpause weiter. Carlitos traf nach Maßflanke von Nakata aus kurzer Distanz völlig unbedrängt ins Kreuzeck.

Die höchste Europacup-Heimniederlage eines österreichischen Clubs - diese hatte Sturm Graz in der Champions-League-Zwischenrunde im März 2001 gegen Valencia kassiert (0:5) - blieb nur unangetastet, weil Basel danach einen Gang zurückschaltete. Gegen Wisla Krakau hatte sich Mattersburg im Vorjahr mit 1:1 und 0:1 noch um einiges knapper aus dem UEFA-Cup verabschiedet.

Stimmen zum Spiel:
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Knackpunkt war der vergebene Elfmeter, aber es ist nicht in Ordnung, sich darauf auszureden. Normalerweise sagt man, dass ein vergebener Elfer in der Anfangsphase ein Spiel nicht zum Kippen bringen kann, aber heute war es ein wichtiger Grund, dass wir das Spiel nicht unter Kontrolle bringen konnten. Der Elfmeter war ein besserer Rückpass. Michael Mörz hat danach am meisten darunter gelitten. Meiner Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen, wir haben noch nie mit dieser Aufstellung gespielt und Lehrgeld gezahlt."

Michael Mörz (Mattersburg-Spieler): "Wenn man beide Spiele zusammenrechnet, ist Basel verdient aufgestiegen. Beim Elfmeter war der Tormann in der richtigen Ecke, aber er war auch schlecht geschossen. Daran waren aber nicht die Nerven schuld. Man kann nicht sagen, was gewesen wäre, wenn der Elfmeter hineingegangen wäre."

Christian Gross (Basel-Trainer): "Wir mussten zehn schwierige Minuten überstehen. Der Gegner hat Druck gemacht. Der Elfer war entscheidend, das Spiel hätte bestimmt einen anderen Verlauf genommen. Mit dem Führungstor wurde das Spiel in die richtige Bahn gelenkt, nach dem dritten Tor war es dann entschieden. Man muss Mattersburg erst einmal 4:0 schlagen. Wir freuen uns über den deutlichen Sieg."

Zweitrunden-Rückspiel UEFA-Cup-Quali

Donnerstag:

SV Mattersburg - FC Basel 0:4 (0:3)

Pappelstadion, 4.600 Zuschauer, SR Dereli (TUR)

Torfolge:
0:1 Caicedo (22.)
0:2 Ergic (36.)
0:3 Streller (41.)
0:4 Carlitos (51.)

Mattersburg: Almer - Csizmadia, Pöllhuber, Pauschenwein - Bürger, Kühbauer, Schmidt, Mörz (87./Kauten) - Naumoski (82./Lindner) - Th. Wagner, Jancker (66./Malic)

Basel: Costanzo - Zanni, Majstorovic, Marque, Nakata - Huggel - Carlitos (82./Frei), Ergic, Chipperfield, Caicedo (57./Eduardo) - Streller (72./Dergiyok)

Gelbe Karten: Pauschenwein, Pöllhuber, Bürger, Naumoski bzw. Chipperfield, Huggel, Caicedo

Die Besten: Naumoski bzw. Ergic, Chipperfield, Streller

Hinspiel 1:2 - Basel mit dem Gesamtscore von 6:1 in der ersten Hauptrunde

Links: