Der SV Mattersburg schied nach einem 0:4-Heimdebakel (Gesamtscore 1:6) gegen den FC Basel ebenso aus wie Josko Ried, das sich dem FC Sion in Genf klar mit 0:3 (Gesamtscore 1:4) geschlagen geben musste.
Der Klassenunterschied war in beiden Duellen eklatant, der Aufstieg der Schweizer stand außer Zweifel.
Verschossener Elfer als Anfang vom Ende
Zwar waren die Burgenländer vor einer enttäuschenden Kulisse von 4.600 Zuschauern ideal in die Partie gestartet, ÖFB-Teamspieler Michael Mörz leitete allerdings mit einem extrem schwach und unplatziert geschossenen Elfmeter (11.) die Niederlage ein.
"Beim Elfmeter war der Tormann in der richtigen Ecke, aber er war auch schlecht geschossen. Daran waren aber nicht die Nerven schuld", sagte ein geknickter Mörz nach der Partie.
Der Mittelfeldspieler war zuletzt auch in der Meisterschaft beim 2:0-Auswärtssieg beim LASK vom Elfmeterpunkt, damals allerdings an der Stange, gescheitert.
"Ein besserer Rückpass"
Auch Mattersburg-Coach Franz Lederer äußerte sich zur wohl spielentscheidenden Szene: "Das war ein besserer Rückpass. Mörz hat danach am meisten darunter gelitten." Dem 27-Jährigen war in der Folge bei beinahe jeder Aktion die Verunsicherung anzusehen.
"Ich hätte gern gesehen, was passiert wäre, wenn wir in Führung gegangen wären", so Lederer. Basel-Coach Christian Gross war sich dessen durchaus bewusst: "Der Elfer war entscheidend, das Spiel wäre bei einem Tor sicher anders verlaufen."
Es geht Schlag auf Schlag
Nach dem Führungstreffer der Schweizer durch Caicedo (22.) gab Naumoski zwar noch einen Warnschuss ab (29.), danach waren die Schweizer aber um mehr als eine Klasse stärker.
Ergic (36.), Streller (41.) und Carlitos (52.) ließen den komplett harmlosen Burgenländern keine Chance.
Umgestellte Verteidigung zahlt Lehrgeld
Klar ersichtlich waren bei den Burgenländern die Probleme in der neu formierten Abwehr mit Pöllhuber, Pauschenwein und dem schwachen ungarischen Teamspieler Csizmadia.
"Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, wir haben noch nie mit dieser Aufstellung gespielt und Lehrgeld bezahlt", sagte Lederer nach der vierten Niederlage im sechsten Europacup-Spiel der Vereinsgeschichte.
Ried hält nur bis zum 0:1 mit
Auch für Vizemeister Ried gab es in der Westschweiz nichts zu holen. Eine halbe Stunde lang hielten die Innviertler das Spiel gegen Sion offen, nach dem 0:1 durch Obradovic (40.) brach das Team jedoch auseinander.
"Wir haben nach 35 Minuten vergessen, dass man im Fußball um jeden Zentimeter kämpfen muss. Dadurch haben wir die Spiellaune des Gegners gefördert", suchte Coach Helmut Kraft nach einer Erklärung. "Das Mittelfeld konnte sich nicht mehr wehren, das Tor nach der Pause hat uns dann endgültig das Genick gebrochen."
Sion war "einfach besser"
Wie in der Vorsaison waren die Sittener damit eine Hürde zu groß für die Oberösterreicher, anders als vor einem Jahr machte sich der Unterschied jedoch in beiden Spielen teils eklatant bemerkbar. "Man muss anerkennen, dass Sion einfach besser war", fasste Kraft zusammen.
Ohne Drechsel geht wenig
Besonders das Fehlen von Spielgestalter Drechsel machte sich im mäßig gefüllten EM-Stadion von Genf augenscheinlich bemerkbar, der ins defensive Mittelfeld beorderte Dospel schien mit dieser Aufgabe überfordert.
"Es war negativ zu sehen, dass Drechsel nicht ersetzbar ist. Er wird schließlich auch in der Meisterschaft in dem einen oder anderen Spiel nicht zur Verfügung stehen. Seine Routine hat uns sichtlich gefehlt", so Kraft.
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