Mit einer beträchtlich erhöhten Gehaltsobergrenze, vielen Stars bei neuen Teams, aber ohne erklärten Favoriten geht die National Hockey League (NHL) in die Saison 2007/08.
Mit dem steirischen Stürmer Thomas Vanek (Buffalo Sabres) und voraussichtlich dem Kärntner Verteidiger Thomas Pöck (New York Rangers) sind so wie im Vorjahr wohl wieder zwei Österreicher mit dabei.
Gehaltsobergrenze steigt und steigt
Im Jahr drei nach dem "Lock-out", mit dem die Clubbesitzer um eine wirtschaftliche Gesundung der Liga gekämpft hatten, geht es mit dem "Salary-Cap", der Gehaltsobergrenze, weiter rasant nach oben.
Mit einem Limit von 39 Millionen Dollar pro Club wurde 2005/06 der Neustart vollzogen, doch seither wurde der "Cap" um fast 30 Prozent gesteigert. Nach 44 Mio. Dollar im Vorjahr beträgt die Gehaltsobergrenze für diese Saison 50,3 Mio. Dollar. Mindestens 34,3 Mio. Dollar muss jeder Club für die Gehälter seiner Spieler ausgeben.
Entwicklung als Teufelskreis
Das durchschnittliche Gehalt schätzen Experten auf rund zwei Mio. Dollar, vor dem "Lock-out" lag der Wert bei ca. 1,8 Mio. Dollar. Eine Entwicklung, die Skeptiker als ungesund kritisieren.
"Innerhalb von zwei Jahren ist die NHL wieder in der Situation, in der die Einnahmen diese enormen Gehälter nicht rechtfertigen", schrieben etwa die "Buffalo News".
Noch dazu haben die TV-Quoten im Stanley-Cup-Finale einen historischen Tiefststand erreicht, die dritte Partie sahen nur 1,3 Millionen Fans auf NBC.
Vanek als Topverdiener
Weit über dem Durchschnittsgehalt liegt Vanek, der in Buffalo einen 50-Millionen-Dollar-Vertrag unterschrieben hat und in dieser Saison mit zehn Mio. Dollar Topverdiener der Liga ist.
Während der 23-Jährige mittlerweile zum NHL-Star aufgestiegen ist, ist der erhoffte Ansturm seiner Landsleute auf die stärkste Eishockey-Liga der Welt vorerst ausgeblieben.
Drei Österreicher aussortiert
Oliver Setzinger (Nashville Predators), Andre Lakos (Minnesota Wild) und Michael Grabner, der am Montag von den Vancouver Canucks aussortiert wurde, haben den Sprung in den NHL-Kader zumindest vorerst nicht geschafft.
Sie müssen sich nun in den Farmteams Milwaukee Admirals (Setzinger), Houston Aeros (Lakos) und Manitoba Moose (Grabner) in der AHL für höhere Aufgaben empfehlen, spekulieren aber mit NHL-Einsätzen im Laufe der Saison.
Vanek und Pöck mit hohen Zielen
Vanek und Pöck haben dagegen in der höchsten Liga hohe Ziele. Die Rangers, die am Donnerstag mit dem Heimspiel gegen die Florida Panthers in die Saison starten, und die Sabres, die es am Freitag (daheim) und Samstag (auswärts) mit den New York Islanders zu tun bekommen, gelten als zwei der besten Teams der Eastern Conference.
Buffalo hat in der Vorsaison die Presidents Trophy für das beste Team im Grunddurchgang gewonnen, im NHL-Halbfinale war gegen die Ottawa Senators aber Endstation.
Geheimfavorit aus Buffalo
Nach den Abgängen der beiden Kapitäne Daniel Briere und Chris Drury werden die Sabres nicht mehr ganz so hoch gehandelt. In der Vorbereitung haben die Sabres allerdings gezeigt, dass sie unverändert ein Spitzenteam sind.
Vor allem die neue Einser-Sturmlinie mit Vanek, Derek Roy und Drew Stafford hat überzeugt. Viele vergleichen daher die Situation mit jener vor zwei Jahren, als Buffalo als Außenseiter galt, aber bis ins Conference-Finale kam.
Pöck hofft auf Einsatz
Die Rangers, im Mai gegen die Sabres im Conference-Halbfinale knapp gescheitert, haben sich mit Drury und Scott Gomez im Angriff gewaltig verstärkt, dazu kommen Superstars wie Jaromir Jagr und Brendan Shanahan. Ob Pöck dabei ist, konnte der Kärntner am Montag noch nicht sagen.
Die Rangers haben noch acht Verteidiger dabei, zwei werden höchstens auf der Tribüne Platz finden. "Ich habe keine Ahnung, ob ich dabei bin. Ich habe alles richtig gemacht, damit ich dabei sein kann. Der Verteidigertrainer hat gesagt, dass ich super gespielt habe", sagte Pöck. "Ich wäre schwer enttäuscht, wenn ich nicht dabei wäre."
Wer entthront die Ducks?
Als Nummer eins im Osten gelten die Ottawa Senators, die nach der Finalniederlage in der Vorsaison erstmals seit 1993 wieder den Stanley Cup nach Kanada bringen wollen.
Im Westen gelten die Detroit Red Wings und die - so wie die Senators - in der Vorbereitung ungeschlagenen San Jose Sharks als stärkste Herausforderer der Ducks. Mit dem Gastspiel von Anaheim am Mittwoch in Detroit beginnt die Nordamerika-Saison gleich mit einem großen Schlager.
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