Der Brasilianer hatte sich bei der 1:2-Niederlage gegen Celtic Glasgow in der vergangenen Woche theatralisch fallen lassen, nachdem ein auf das Spielfeld vorgedrungener Glasgow-Fan ihn nur leicht im Gesicht berührt hatte.
Der Verband berief sich bei seinem Urteil auf jenen Paragraphen der UEFA-Statuten, in dem auch von den Spielern gefordert wird, sich gemäß den Prinzipien von "Loyalität, Integrität und Sportsgeist" zu verhalten. Milan hat bereits angekündigt, gegen die Sperre zu berufen.
Verkehrte Welt
"Die Sperre ist absolut übertrieben", erklärte Milan-Anwalt Leandro Cantamessa gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur ANSA, "die Strafe ist einseitig. Jetzt sieht es ja so aus, als wäre Dida der Hauptschuldige an dem Zwischenfall gewesen, aber das war jemand anders, und daher ist die Strafe nicht logisch."
Milan hat bereits Berufung eingelegt.
Geldstrafe für Celtic
Wegen des Zwischenfalls kam aber auch Celtic nicht ungeschoren davon. Für das Versagen des Sicherheitsdiensts verurteilte das Disziplinarkomitee der UEFA den Club zu einer Strafe von 60.000 Schweizer Franken (35.857 Euro), die Hälfte davon wurde aber für zwei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.
Dem Fan, der sich selbst gestellt hatte, war vom Verein bereits in der vergangenen Woche eine lebenslange Stadionsperre auferlegt worden.
Skurriler Höhepunkt
Die Aktion Didas trübte den Siegesjubel von Celtic Glasgow. Nach einem Patzer des Milan-Torhüters in der 90. Minute stellte Scott McDonald zum 2:1 für die Grün-Weißen und leitete mit seinem Tor den skurrilen Höhepunkt der Partie ein.
Während die Italiener nämlich ihre Wunden leckten und die Schotten den Torschützen feierten, schloss sich ein Celtic-Fan dem Jubel an und lief auf das Feld.
"K. o." mit Verzögerung
Als er den Fünfmeterraum durchquerte, berührte er im Vorbeilaufen Dida. Der Brasilianer wollte den Zuschauer zunächst verfolgen, überlegte es sich aber dann anders und ging nach ein paar Sekunden in die Knie, wie auch ein Video auf YouTube zeigt.
Mit einem Eisbeutel auf der rechten Wange wurde der 33-Jährige zunächst mit einer Trage vom Feld gebracht. Für die letzten Minuten der Nachspielzeit sprang dann Ersatztorhüter Zeljko Kalac aus Australien für ihn ein.
Eine Lektion für Dida
Für seine Aktion hatte der Keeper bereits am nächsten Tag deutliche Kritik der italienischen Medien einstecken müssen.
"Dida blamiert sich: danebengegriffen und simuliert", titelte die Sportzeitung "Tuttosport". Und der "Corriere dello Sport" forderte: "Milan, dafür muss Dida eine Lektion erteilt werden."
"Ich glaube, Dida hat einen Fehler gemacht und er weiß es auch. Aber wird trotzdem unsere Nummer eins bleiben, wir vertrauen ihm", hatte Milan-Kapitän Paolo Maldini dem Brasilianer noch vor dem Urteil den Rücken gestärkt.
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