Vor ausverkauftem Haus im Fill-Metallbau-Stadion in Ried sorgten Ernst Dospel mit seinem ersten Bundesliga-Tor für die Innviertler (25.), Ewald Brenner mit einem wuchtigen Freistoß (40.) und Akagündüz (79.) für die erste Niederlage der Linzer nach sechs Partien.
Dritter Heimsieg in Serie
Der LASK, der das erste Derby in Linz 1:0 gewonnen hatte, fiel damit nach der 15. Runde auf den dritten Tabellenrang zurück. Die Rieder stießen nach dem dritten Heimsieg in Serie hingegen auf Rang sechs vor. Im Innviertel kündigt sich jedoch der Abschied von Coach Helmut Kraft zu Wacker Innsbruck an.
Der Tiroler würde gerne den Sportdirektor-Posten beim Schlusslicht annehmen, zwischen den beiden Clubs wird es laut Auskunft der Präsidenten Johann Willminger (Ried) und Gerhard Stocker (Wacker) zu Wochenbeginn ein Gespräch geben.
Gäste zu Beginn überlegen
25 Minuten war der Aufsteiger vor 7.600 Zuschauern die klar überlegene Mannschaft, der Schiedsrichter Lehner bereits nach vier Minuten einen Treffer aberkannte. Nach einem Freistoß köpfelte Hoheneder die vermeintliche Führung, der Unparteiische entschied jedoch irrtümlich auf Abseits.
Mijatovic (10.) ließ für die anstürmenden Gäste per Kopf eine weitere Chance ungenutzt, ehe die auf Konter lauernden Hausherren praktisch aus dem Nichts zuschlugen. Nach einer Drechsel-Flanke zog Routinier Dospel aus einem Gestocher im Strafraum ab, Hoheneder fälschte den Schuss unhaltbar für seinen Torhüter Cavlina ab (25.).
Beim LASK liegen die Nerven blank
Ganz und gar nicht schuldlos war der Kroate jedoch beim zweiten Gegentreffer. Nach einem wuchtigen Freistoß von Brenner aus 25 Metern berechnete Cavlina die Flugbahn falsch, der Ball schlug unmittelbar neben ihm im Netz ein (40.). Danach lagen die Nerven beim LASK blank, Panis war nach einem Ellbogencheck gegen Hackmair (42.) mit der Gelben Karte noch gut bedient.
Die zweite Spielhälfte erwies sich als Kopie der ersten. Der LASK drückte zunächst auf den Anschluss, bis auf eine Möglichkeit des in dieser Partie wenig gefährlichen Vastic (54.) blieben die Angriffe der Gäste jedoch in der sicher gestaffelten Rieder Abwehr hängen.
Akagündüz sorgt für die Entscheidung
Im Konter waren die Innviertler dem dritten Treffer durch Hackmair (65./am langen Eck vorbei), Erbek (68./Baur rettete) und Glasner (69./per Kopf drüber) näher. Nach einem blitzsauberen Gegenstoß sorgte Akagündüz (79.) mit seinem ersten Treffer seit seiner Rückkehr nach Ried für die Entscheidung. Für Kraft könnte der Prestigesieg sein letzter Erfolg auf der Rieder Kommandobrücke gewesen sein.
Für ein unerfreuliches Nachspiel aus Rieder Sicht sorgten LASK-Fans im Anschluss an die Partie. Die Sanitäranlage im Gästesektor wurde von Teilen des Linzer Anhangs komplett demoliert. Türen und Waschbecken wurden herausgerissen, die WC-Anlage stand unter Wasser. Polizei und Feuerwehr waren vor Ort.
Stimmen zum Spiel:
Helmut Kraft (Ried-Trainer): "Heute war es ein tolles Spiel von beiden Seiten, wir haben aber die Tore geschossen. Mit den Entscheidungen zu unseren Gunsten muss man sagen: Es war Glück. Wichtig war es, in Führung zu gehen."
Zu bevorstehendem Abgang nach Innsbruck: "Wenn ich meinem Herzen folge, dann muss ich hier und in Innsbruck arbeiten. Ich habe in Ried viele Freunde gefunden, aber die Familie ist in Tirol. Ich bin etwas zerrissen. Ich weiß nicht, wie die Entscheidung ausfällt, aber wenn es eine Trennung gibt, dann eine schmerzvolle."
Ernst Dospel (Ried-Torschütze zum 1:0): "Wir haben verdient gewonnen. Man hat gesehen, dass mit der Führung im Rücken ein Ruck durch die Mannschaft gegangen ist. Jetzt können wir nur hoffen, dass der Trainer doch noch bleibt."
Karl Daxbacher (LASK-Trainer): "Es ist schwer, wenn einem ein reguläres Tor aberkannt wird, auch das Foul vor dem 2:0 war ein Witz. Ich bin enttäuscht vom Resultat, aber nicht von der Leistung. Bis zum 3:0 waren wir gleichwertig, letzten Endes war es eine unnötige Niederlage. Es war bei diesem rutschigen Boden schwer zu spielen, unser Kurzpassspiel war vor dem Tor nicht so gut. Deshalb ist auch Vastic nicht so ins Spiel gekommen."
Samstag:
SV Josko Ried - LASK Linz 3:0 (2:0)
Fill-Metallbau-Stadion, 7.600 Zuschauer, SR Lehner
Torfolge:
1:0 Dospel (25.)
2:0 Brenner (40.)
3:0 Akagündüz (79.)
Ried: H.P. Berger - Brenner (75./Kujabi), Glasner, Jank, Rzasa - Hackmair, Dospel, Drechsel, Erbek (89./Toth) - Salihi (82./Djokic), Akagündüz
LASK: Cavlina - Klein, Baur, Hoheneder, Klapf (69./Wisio) - Hota (46./Matthias Dollinger), Wendel, Panis, Saurer (79./Ruckendorfer) - Vastic, Mijatovic
Gelbe Karten: Glasner, Erbek bzw. Panis (Fünfte Gelbe), Klein
Die Besten: Akagündüz, Glasner, Berger, Drechsel bzw. Mijatovic, Wendel, Hoheneder
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