Achter Weltcup-Sieg für Svindal

Raich lag nach dem ersten Durchgang noch auf Rang drei.
Aksel Lund Svindal hat gleich beim Saisonauftakt seine Ambitionen auf den Sieg im Gesamtweltcup untermauert. Der Norweger gewann am Sonntag in Sölden den ersten Riesentorlauf der Saison 0,32 Sekunden vor US-Halbzeitleader Ted Ligety und 0,39 vor dem Finnen Kalle Palander.

Benjamin Raich wurde wie vor zwei Jahren als bester Österreicher Vierter und verpasste damit das Sölden-Podest erneut.

©Bild: APA/Hans Klaus Techt
©Bild: APA/Hans Klaus Techt
16.000 Zuschauer erlebten auf dem Rettenbachferner ein packendes Rennen mit einem bei teilweise schlechter Sicht überragenden Svindal. Der 24-Jährige lag zur Halbzeit nur auf Platz sechs, stürmte dann aber mit einem wahren Traumlauf zum achten Weltcup-Sieg, dem dritten im RTL.

"Bin stärker als letztes Jahr"
"Mit dem Sieg habe ich nicht wirklich mehr spekuliert, weil Ligety und Palander ziemlich weit voraus waren. Im zweiten Durchgang habe ich aber keinen Fehler mehr gemacht, davor bin ich eigentlich gar nicht gut gefahren und habe viel Zeit verloren", sagte Svindal nach seinem Sieg.

"Ich persönlich bin stärker als letztes Jahr, aber wichtig ist der Vergleich mit der Konkurrenz. In Österreich zu gewinnen ist aber sehr cool. Vielleicht klappt es ja auch in Kitzbühel oder Schladming, das wäre sogar größer als die WM."

Raich kann mit Rang vier "gut leben"
©Bild: GEPA/Andreas Pranter
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Österreichs größte Hoffnung Raich verpasste als Vierter knapp das Podest. Nach dem ersten Durchgang lag der Tiroler noch auf dem dritten Platz, verfehlte aber neuerlich seinen ersten Podestplatz in Sölden.

"Mit dem vierten Rang kann ich ganz gut leben. Natürlich war nicht alles perfekt, aber daran werde ich noch arbeiten. Im zweiten Durchgang habe ich im Flachen wieder Fehler gemacht und mich ein paar Mal hinten reingesetzt. Dass Svindal gut fahren wird, habe ich erwartet. Aber Angst habe ich deswegen nicht vor ihm. Die Saison ist wirklich noch sehr lange", meinte Raich.

Lanzinger auf Platz zehn
©Bild: GEPA/Walter Luger
©Bild: GEPA/Walter Luger
Dass Raich trotz des Riesendrucks, der auf ihm lastet, mit Abstand der einzige Österreicher mit Siegpotenzial im Riesentorlauf ist, zeigte sich auch in Sölden.

Zwar kamen wie tags zuvor bei den Damen acht ÖSV-Läufer ins Finale, am Ende gelang mit Mathias Lanzinger (Zehnter) aber ebenfalls nur einem weiteren der Sprung in die Top Ten. Für den Salzburger war es die beste RTL-Platzierung seiner Karriere.

Mario Scheiber wurde Elfter, Rainer Schönfelder 16., Mario Matt 17., und Christoph Gruber 19. Das reichte wenigstens, um im Nationencup gleich wieder die Führung zu übernehmen.

Maier "nicht ins Fahren gekommen"
Titelverteidiger Hermann Maier, der sich vor dem Rennen selbst zum Außenseiter gestempelt hatte, konnte wie befürchtet seine Startnummer 16 nicht toppen und wurde nur 20.

"Ich bin nicht so richtig ins Fahren gekommen, bin von den Bewegungen her einfach noch zu langsam", gestand der Skisuperstar. "Hermann hat sich heute noch nicht alles zugetraut", meinte ÖSV-Herren-Chef Toni Giger.

ÖSV-Führung zufrieden
Trotz des bescheidenen Ausgangs zeigte man sich im ÖSV-Herren-Lager nicht unzufrieden. "Wir backen eben momentan im Riesentorlauf kleinere Brötchen", sagte Giger, und Alpinchef Hans Pum bedauerte bei seiner Bilanz nur, dass Raich wieder das Podest knapp verpasst hatte. "Denn das wäre unser großes Ziel gewesen."

"Mit dem Resultat kann ich gut leben", meinte Pum. "Wir wollen ein starkes, junges Team im RTL bekommen. Mit einem zehnten und elften Platz von Lanzinger und Scheiber ist das hervorragend. Es waren sehr schwierige Verhältnisse auf einem schwierigen Hang. Für die Zukunft kann man darauf aufbauen."

Videos dazu in ORF sportinsider

Herren-Riesentorlauf in Sölden
1.Aksel Lund SvindalNOR2:17,87
2.Ted LigetyUSA2:18,19
3.Kalle PalanderFIN2:18,26
4.Benjamin RaichAUT2:18,53
5.Bode MillerUSA2:18,93
6.Manfred MölggITA2:19,03
7.Thomas FanaraFRA2:19,12
8.Didier CucheSUI2:19,18
9.Alberto SchieppatiITA2:19,47
10.Matthias LanzingerAUT2:19,52
11.Mario ScheiberAUT2:19,70
.Marc BerthodSUI2:19,70
13.Peter FillITA2:19,76
14.Francois BourqueCAN2:19,77
15.Davide SimoncelliITA2:19,86
16.Rainer SchönfelderAUT2:19,95
17.Mario MattAUT2:20,03
18.Didier DefagoSUI2:20,06
19.Christoph GruberAUT2:20,09
20.Hermann MaierAUT2:20,16
.Jens ByggmarkSWE2:20,16
22.Daniel AlbrechtSUI2:20,24
23.Joel ChenalFRA2:20,56
24.Markus LarssonSWE2:20,59
25.Stephan GörglAUT2:20,61
26.Marcus SandellFIN2:20,77

Erster Lauf:
1.Ted LigetyUSA1:07,72
2.Kalle PalanderFIN1:07,92
3.Benjamin RaichAUT1:08,30
4.Massimiliano BlardoneITA1:08,61
5.Daniel AlbrechtSUI1:08,74
6.Aksel Lund SvindalNOR1:08,89
7.Francois BourqueCAN1:09,04
8.Manfred MölggITA1:09,20
9.Didier CucheSUI1:09,21
10.Alberto SchieppatiITA1:09,24
13.Mario ScheiberAUT1:09,45
15.Rainer SchönfelderAUT1:09,47
17.Bode MillerUSA1:09,65
18.Hermann MaierAUT1:09,73
19.Stephan GörglAUT1:09,76
20.Matthias LanzingerAUT1:09,84
21.Mario MattAUT1:09,96
26.Christoph GruberAUT1:10,38
36.Hannes ReicheltAUT1:10,94
41.Philipp SchörghoferAUT1:11,16

Out u. a.: Marco Büchel (LIE)

Zweiter Lauf:
1.Aksel Lund SvindalNOR1:08,98
2.Bode MillerUSA1:09,28
3.Peter FillITA1:09,45
4.Davide SimoncelliITA1:09,52
5.Thomas FanaraFRA1:09,67
6.Matthias LanzingerAUT1:09,68
7.Christoph GruberAUT1:09,71
8.Jens ByggmarkSWE1:09,74
9.Manfred MölggITA1:09,83
10.Didier CucheSUI1:09,97
12.Mario MattAUT1:10,07
14.Benjamin RaichAUT1:10,23
16.Mario ScheiberAUT1:10,25
18.Kalle PalanderFIN1:10,34
19.Hermann MaierAUT1:10,43
20.Ted LigetyUSA1:10,47
21.Rainer SchönfelderAUT1:10,48
24.Stephan GörglAUT1:10,85

Out: Massimiliano Blardone (ITA), John Kucera (CAN), Ales Gorza (SLO), Jean-Philippe Roy (CAN)

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