ÖSV-Adler so fit "wie noch nie"

Neu ist, dass nur noch die besten zehn Springer im Weltcup fix für den nächsten Bewerb qualifiziert sind.
Für Österreichs in den vergangenen Jahren so erfolgreiche Skispringer und auch die Konkurrenz hat das Warten ein Ende. Mit einem Teambewerb am Freitagabend in Kuusamo wird eine Zwischensaison ohne nordische Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele eingeläutet, die aber mit der Vierschanzentournee und der Skiflug-WM (22. bis 24. Februar in Oberstdorf) dennoch Höhepunkte hat.

Die starken ÖSV-Adler streben nicht nur den vierten Nationencup-Gewinn in Serie an, sondern hoffen auf den ersten Weltcup-Gesamtsieg seit 1996 durch Andreas Goldberger. "Das wäre sicher an der Zeit. Aber für den Gewinn des Gesamtweltcups muss sehr viel zusammenpassen", meinte Cheftrainer Alexander Pointner gegenüber der APA. Er wünscht sich einen Platz unter den ersten drei in der Gesamtwertung.

Springer nicht verheizen
Zwar habe nicht nur einer, sondern sogar mehrere seiner Athleten das Zeug dazu, doch ist ihm wichtig, dass keiner seiner Springer verheizt wird. "Thomas Morgenstern und Andreas Kofler gelten schon als arriviert, und die sind 21 und 23." Besonders vorsichtig wird er freilich auch mit Gregor Schlierenzauer umgehen, der am 7. Jänner erst 18 Jahre alt wird.

Grundsätzlich glaubt Pointner seine Burschen so gut vorbereitet wie noch nie. Vielleicht gerade auch deshalb, weil er in seinem vierten Jahr als Cheftrainer ganz andere Wege gegangen ist. Fünf seiner sieben Athleten - Morgenstern, Kofler, Schlierenzauer, Martin Koch und Wolfgang Loitzl - hatte er schon sehr früh nominiert, zuletzt kamen Bastian Kaltenböck und Arthur Pauli dazu.

Mario Innauer, der wegen eines Bänderrisses im Sprunggelenk pausieren muss, wäre auch ohne die Verletzung noch kein fixes Mitglied der Nationalmannschaft gewesen, bestätigte Pointner.

Innauer bald wieder im Training
"Er hat eine sehr gute Entwicklung im Sommer durchgemacht, aber er und die anderen Jungen dürfen sich nicht den Gregor als Messlatte nehmen", sagte der ÖSV-Funktionär. Innauer sollte nach einer weiteren Untersuchung demnächst wieder ins Training einsteigen können. Für die zweite Weltcup-Station im norwegischen Trondheim bleibt das Team unverändert.

Die ÖSV-Adler haben erstmals einen Aktiv-Sommerurlaub in Ägypten kurz vor Saisonbeginn absolviert und die ersten Schneesprünge erst seit vergangenem Sonntag in Lillehammer in den Beinen.

"Absolut volle Energietanks"
"Wir wollten mit absolut vollen Energietanks in den Winter starten. Die Burschen sind in einer körperlichen Verfassung wie noch nie", berichtete Pointner von Tests mit Bestwerten am Dienstag in Lillehammer, wo der letzte Feinschliff vor dem Weltcup-Auftakt geholt wird.

Auch die ersten Schneesprünge seien bereits sehr erfreulich verlaufen. "Es war schon bei den ersten Einheiten ein ganz hohes Niveau", freute sich der Tiroler. Und mit dem Afrika-Trip habe man sich diesmal dem Stress in Sachen erste Schneesprünge bewusst nicht ausgesetzt.

Zwei Medaillen bei Skiflug-WM als Ziel
Freilich hofft Pointner, dass sein Team bei der Vierschanzentournee wieder ganz vorne mitmischt, und für die Skiflug-WM in Oberstdorf sind eine Einzel- und eine Team-Medaille das Ziel. "Für das bin ich ja Trainer der besten Mannschaft im Springerzirkus."

Ganz persönlich wünscht er sich freilich die Fortsetzung seiner Serie: Seit Pointner als Cheftrainer das Team übernommen hat, hat er dreimal in Folge den Nationencup gewonnen.

Morgenstern will Gesamtweltcup-Sieg
Für Thomas Morgenstern hat der Gesamtweltcup Vorrang. "Der letzte österreichische Sieg im Gesamtweltcup ist elf Jahre her. Ich bin sicher, ich kann es schaffen und habe meine Chancen. Der Gesamtweltcup hat für mich höchste Priorität", sagte der Doppelolympiasieger.

Als schärfste Konkurrenten erwartet der Kärntner "die üblichen Verdächtigen: Adam Malysz, Janne Ahonen, die Norweger und natürlich meine Teamkollegen".

Koch Dritter in Quali
In der Qualifikation belegte Koch am Donnerstag als bester Österreicher mit einer Sprungweite von 138 m den dritten Platz. Qualisieger war der Slowene Jernej Damjan mit 140,5 m vor seinem Landsmann Robert Kranjec (138,5). Im Hauptbewerb am Samstag sind alle der insgesamt sieben angetretenen Österreicher dabei.

Die besten zehn Springer der vergangenen Weltcup-Saison waren vorqualifiziert und sprangen laut neuem Reglement, ohne gewertet zu werden. Morgenstern (138,0 m) und Schlierenzauer (135,0) sprangen in dieser Gruppe am weitesten.

Qualifikation, Donnerstag:
1.Jernej DamjanSLO152,4140,5
2.Robert KranjecSLO150,3138,5
3.Martin KochAUT146,4138,0
4.Anders BardalNOR145,1137,0
5.Wolfgang LoitzlAUT142,1134,5
6.Michael NeumayerGER139,7136,5
.Bastian KaltenböckAUT139,7134,0
8.Fumihisa YumotoJPN138,7134,0
9.Björn Einar Romören136,4133,0
10.Roar Ljökelsöy135,3131,0
32.Arthur PauliAUT115,6122,0

Vorqualifiziert:
Thomas MorgensternAUT138,0 m
Gregor SchlierenzauerAUT135,0
Andreas KoflerAUT128,5
Michael UhrmannGER119,5
Matti HautamäkiFIN132,0
Janne AhonenFIN130,0
Andreas KüttelSUI134,5
Simon AmmannSUI116,0
Anders JacobsenNOR120,5
Adam MalyszPOL128,5

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