Klaus Schmidt übernimmt

Schlusslicht trennt sich vom Trainer.
Ablösegerüchte hat es schon seit längerer Zeit gegeben, am Montagabend ist die Trennung vollzogen worden.

Austria Kärnten hat Trainer Walter Schachner mit sofortiger Wirkung entlassen. Das bestätigte Clubpräsident Mario Canori nach einer Vorstandssitzung am Montagabend.

Schachner übte bei Kärnten die Doppelfunktion als Trainer und Sportlicher Leiter aus. "Über seine Funktion des Sportlichen Leiters wird erst entschieden", sagte Canori.

Jara als möglicher Nachfolger gehandelt
Ab sofort und zumindest bis zur Winterpause übernimmt der bisherige Assistent Klaus Schmidt das Training des Schlusslichts der höchsten heimischen Liga.

Ein möglicher Nachfolger von Schachner könnte Kurt Jara sein, diesbezügliche Gerüchte kursieren in Kärnten. Weder Schachner noch Jara waren am Montagabend für eine Stellungnahme erreichbar.

Der dritte Trainerwechsel der Saison
In der laufenden Bundesliga-Saison hatte es zuvor bereits zwei Trainerwechsel gegeben.

Am 22. Oktober hatte sich Wacker Innsbruck von Coach Lars Söndergaard getrennt und Helmut Kraft, der bis dahin SV Ried trainierte, zum neuen Sportdirektor bestellt.

Kraft ist seitdem in Innsbruck zumindest bis zur Winterpause Trainer und Sportdirektor in Personalunion. In Ried sprangen für ihn die Kotrainer Gerhard Schimpl und Thomas Weissenböck ein.

Trainer als schwächstes Glied
Kärnten-Präsident Canori hatte Schachner lange den Rücken gestärkt und den Verein inklusive seiner Position infrage gestellt, nie aber den Trainer. Nun war es doch der Coach, der gehen musste.

Die Kärntner sind als Tabellenletzter (21 Spiele/vier Siege, fünf Remis, zwölf Niederlagen) Abstiegskandidat Nummer eins und haben in den vergangenen sechs Spielen nur drei Punkte (drei Unentschieden) erreicht.

Hoffnungen nicht erfüllt
Als Schachner im Frühjahr 2007 nach Kärnten ging, war der Jubel am Wörthersee groß. Der 50-jährige Steirer galt als Retter des Kärntner Fußballs, weil er im Mai 2001 mit dem FC Kärnten sensationell Cup-Sieger wurde und den zweitklassigen Verein von der Ersten Liga in die Bundesliga führte. Mit dem Projekt SK Austria Kärnten scheiterte er nun hingegen.

Freiwillig hat Walter Schachner schon lange keinen Club mehr verlassen. Nach den Beurlaubungen bzw. Entlassungen bei Austria Wien (2002) und GAK (2006) folgte im März 2007 auch ein unschöner Abgang bei 1860 München.

Walter Schachner im Kurzporträt

Geboren: 1. Februar 1957 in Leoben
Wohnort: St. Michael
Familienstand: verheiratet mit Conny, zwei Söhne
Spitzname: Schoko

Trainerkarriere:
Jänner 1999 - Mai 2000FC Zeltweg (Steir. Landesliga-Meister)
Mai 2000 - Mai 2002FC Kärnten (Erste-Liga-Meister, Bundesliga Rang fünf, Cup-Sieg und Supercup 2001 als Zweitligist)
2.6.2002 - 4.10.2002Austria Wien (Rang eins nach zwölf Runden, Aufstieg in zweite UEFA-Cup-Runde)
9.10.2002 - 9.1.2006GAK (Vizemeister 2003, erstmals Meister 2004, Double mit Cup-Sieg)
24.1.2006 - 18.3.2007TSV 1860 München (05/06 Rang 13; Trennung bei Platz neun nach 26 Runden)
26.4.2007 - 3.12.2007SK Austria Kärnten (Trennung bei Platz zehn nach 21 Runden)

Spielerkarriere:
64 ÖFB-A-Länderspiele23 Tore
WM-Teilnahme 19781 Tor
WM-Teilnahme 19822 Tore
Österreichischer Torschützenkönig1979 (24 Tore) und 1980 (34)
Österreichischer Meister1979, 1980 und 1981 (jeweils mit Austria)
Österreichischer Cup-Sieger1980 (Austria)

JugendSt. Michael
1975 - 1978Donawitz (209 Spiele/120 Tore)
1978 - 1981Austria Wien (101 Spiele/72 Tore)
1981 - 1983Cesena
1983 - 1986AC Torino
1986 (zwei Monate)Pisa (vier Cup-Tore)
1986 - 1988Avellino

Für Cesena, Torino und Avellino 48 Tore in 191 Spielen

1988 - 1990Sturm Graz (39 Spiele/13 Tore)
1990 GAK (8/2)
1990FC Salzburg
1991St. Pölten
1991Donaufeld
1991 - 1993Donawitz
1993/1994Sturm Graz
1994 - 1996DSV Leoben
1996FC Tirol
1997Kottingbrunn
1997/1998Eintracht Wels

Insgesamt 301 Tore in 612 Erst- und Zweitligaspielen in Österreich und Italien

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