Die Tore erzielten Alexander Zickler (3.) und Karel Pitak (91.), erstmals wurde in der Bundesliga mit dem neuen Euro-2008-Ball "Europass" gespielt.
Blitztor von Zickler
Für Ried begann das Kräftemessen denkbar schlecht. Nach einer herrlichen Vorlage von Ilic auf Steinhöfer servierte der Deutsche seinem Landsmann Zickler den Ball auf dem silbernen Tablett - aus nur wenigen Metern schob dieser in der 3. Minute zum 1:0 und seinem elften Saisontor ein.
Die Oberösterreicher, die erneut ohne den verletzten Routinier Drechsel auskommen mussten, reagierten gefasst, anstatt auf einen kopflosen Sturmlauf zu setzen.
So kontrollierte die Trapattoni-Elf das Spiel, ohne aber im Strafraum eine klare Hoheit zu gewinnen. Zu verspielt, zu wenig auf den Endzweck ausgerichtet agierten die Gastgeber. Ried versuchte sein Glück mit Forechecking und suchte mit weiten Vorlagen die Spitzen Akagündüz und Salihi.
Erbek trifft nur die Latte
Die Ausbeute blieb hüben wie drüben bescheiden: Die Gäste hatten einen Erbek-Weitschuss an die Latte (19.) und einen fast perfekten Salihi-Fallrückzieher (42.) zu verzeichnen, Salzburg wurde durch Zickler, der sich nach einem Doppelpass mit Ilic den Ball per Fersler selbst vorgelegt hatte (36.), und Leitgeb (40./Freistoß) besonders gefährlich.
An der Salzburger Dominanz änderte sich auch nach Seitenwechsel nichts, im Gegenteil, Ried geriet sogar stärker unter Druck.
Nur Goalie Hans-Peter Berger und die mangelhafte Chancenauswertung der "Bullen" bewahrte die in den letzten sechs Runden sieglosen Gäste vor einem höheren Rückstand. So war Berger bei einem Flachschuss von Jezek (50.) zur Stelle, rettete vor Leitgeb, der einen schweren Abwehrpatzer Rzasas fast ausgenützt hätte (55.), und entschärfte einen Jezek-Kofball nach Ilic-Flanke (60.).
Ried-Goalie Berger bricht sich Arm
In der 70. Minute musste Berger aber nach einem Infight mit Zickler, der bei einem Angriff zu spät zurückgezogen hatte, mit gebrochener Speiche und Elle im linken Arm vom Platz, Ersatzgoalie Gebauer kam zu seinem zweiten Saisoneinsatz.
Auch Zickler zollte dieser Aktion Tribut, für den Torjäger, der eine Prellung am rechten Schienbein erlitt, brachte Giovanni Trapattoni Mark Janko. Die ÖFB-Sturmhoffnung fand per Kopf prompt eine gute Gelegenheit vor und setzte den Ball in der 78. Minute nur knapp übers Tor.
Entscheidung durch Pitak
Die Erlösung bescherte den Salzburgern Pitak erst in der Nachspielzeit: Nach einer zu kurzen Abwehr kam der erst zwölf Minuten zuvor eingewechselte Tscheche an den Ball, ließ Rzasa aussteigen und schoss vom Fünfer-Eck zum 2:0 ein (91.).
Stimmen zum Spiel:
Giovanni Trapattoni (Salzburg-Trainer): "Wir brauchen solche Siege. Gegen solche Gegner wie Ried ist es immer schwer, wenn man nur mit einem Tor führt. Wir hätten schon vor der Pause das zweite Tor machen müssen. Die Meisterschaft dauert noch lange, wir müssen unserem Spiel weiter vertrauen, dann werden wir am Ende Erster sein. Wir brauchen jetzt einmal die Winterpause, damit sich unsere sechs verletzten Spieler erholen können."
Alexander Zickler (Salzburg-Torschütze): "Ich kann mich wegen des Zusammenstoßes mit Berger nicht über den Sieg freuen. Es war ein langer Pass in die Spitze, und ich habe versucht, den Ball noch mit der Spitze zu erwischen und über den Tormann zu heben. Es tut mir sehr leid, ich hoffe, Berger erholt sich schnell. Es war keine Absicht. Ich hatte selber schon drei Schienbeinbrüche, deshalb tut es mir so leid, dass jetzt jemand durch mich verletzt wurde."
Thomas Weissenböck (Ried-Trainer): "Wir haben natürlich nach einem Stellungsfehler in der Abwehr mit einem 0:1-Rückstand begonnen. Sonst haben wir in der ersten Hälfte gut mitgespielt, leider ist uns aber kein Tor gelungen. In der zweiten Hälfte haben wir dann vorne keine Bälle halten können und sind deshalb nicht mehr gefährlich in den Strafraum gekommen."
Ernst Dospel (Ried-Spieler): "In der ersten Hälfte hatten wir zwei, drei gute Möglichkeiten. Uns geht Herwig Drechsel in der Offensive extrem ab, das darf aber keine Ausrede sein. Einwaller hat einen Topfen zusammengepfiffen. Aber es war derselbe Schiedsrichter wie damals im Hanappi-Stadion, wo er drei irreguläre Treffer gegeben hat. Ich hoffe, die Bundesliga überlegt sich da was."
Thomas Einwaller (Schiedsrichter): "Ich habe keine Absicht von Zickler wahrgenommen. Meiner Meinung nach zeigen die TV-Bilder, dass er sich auf den Ball konzentriert hat."
Freitag:
Red Bull Salzburg - Josko Ried 2:0 (1:0)
Wals-Siezenheim, 11.500 Zuschauer, SR Einwaller
Torfolge:
1:0 Zickler (3.)
2:0 Pitak (91.)
Salzburg: Ochs - Steinhöfer, Vargas, Sekagya (64./Sonko Pa), Miyamoto - Leitgeb, Carboni, Kovac, Jezek - Ilic (79./Pitak) - Zickler (74./Janko)
Ried: Berger (71./Gebauer) - Brenner, Jank, Glasner, Rzasa - Hackmair (82./Djokic), Toth (62./Martinez), Dospel, Erbek - Salihi, Akagündüz
Gelbe Karten: Vargas, Janko bzw. Dospel, Erbek
Die Besten: Steinhöfer, Vargas, Leitgeb, Ilic bzw. Berger, Brenner, Erbek
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