Im Juli folgte finanziell der Sprung an die Weltspitze des Eishockey-Sports, im Oktober dann auch eine historische Auszeichnung in Österreich. Der 23-Jährige wurde als erster Eishockeyspieler zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt.
Den Sommer wie aus einem Märchenbuch machte die Geburt seines ersten Kindes Blake Thomas im August komplett.
Bestverdienender NHL-Profi 2007/08
Nach einem heißen, aber kurzen Transferpoker um Vanek haben die Buffalo Sabres den Steirer im Juli mit einem Traumvertrag langfristig an sich gebunden.
Wenige Stunden nachdem die Edmonton Oilers Vanek offiziell einen Vertrag über 50 Millionen Dollar für sieben Jahre angeboten haben, erklärten die Sabres bei einer Pressekonferenz, dass sie denselben Kontrakt anbieten. Da die Sabres ein Vorkaufsrecht auf den 23-jährigen Restricted Free Agent haben, blieb Vanek also in Buffalo.
Mit zehn Millionen Dollar im ersten Jahr ist Vanek in der laufenden Saison sogar weltweit bestbezahlter NHL-Profi.
Geld nicht entscheidend
"Ich bin überglücklich, dass ich für sieben Jahre in Buffalo bleibe und schaue, dass ich mit den Sabres den Stanley Cup gewinne", erklärte Vanek, nachdem er den wohl bisher höchstdotierten Vertrag für einen österreichischen Sportler unterschrieben hat.
Aber das sei trotzdem nicht im Mittelpunkt gestanden. "Es ging nicht ums Geld. Ich bin mit 14 Jahren nach Amerika gegangen, um in die NHL zu kommen, einer der besten Eishockeyspieler zu werden und den Stanley Cup zu gewinnen. Das ist es noch immer", betonte Vanek.
Buffalo war nach den Abgängen der beiden Stars Daniel Briere und Chris Drury unter Zugzwang, nicht auch seinen dritten Topstürmer zu verlieren.
Eishockey-Gen im Blut
Der am 19. Jänner 1984 in Baden geborene Vanek hat das Eishockey-Gen im Blut. Sein Vater Zdenek, der mit seiner Mutter Jarmila 1982 aus der Tschechoslowakei nach Österreich kam, war selbst Profi. Zdenek Vanek spielte in Zell am See und Graz, wo auch Thomas seine ersten Schritte auf dem Eis machte.
International aufmerksam wurden die Scouts beim Pee-Wee-Turnier in Quebec, dem größten Nachwuchsturnier der Welt. 1998 schoss sich Vanek mit 21 Toren in 14 Partien als erster Österreicher ins All-Star-Team, worauf sich kanadische Zeitungen an den jungen Mario Lemieux erinnert fühlten.
Mit 14 Jahren nach Amerika
Die Tür nach Amerika war damit offen. Vanek ging mit 14 Jahren alleine und mit nur sehr bescheidenen Englisch-Kenntnissen nach Übersee. Nach tollen Nachwuchserfolgen stand er vor einer beneidenswerten Qual der Wahl - in mehrfacher Hinsicht.
Die Eishockey-Großmacht Slowakei zeigte Interesse an Vanek, dessen Mutter aus der Slowakei stammt, und lud ihn im Sommer 2001 zu einem Trainingslager ein. Doch das Talent blieb Österreich erhalten.
Zudem wollten mehrere Universitäten Vanek, der sich schließlich für Minnesota entschied, wo er ein Stipendium erhielt. Der Traditionsbruch der Uni, die mit dem Österreicher erstmals in ihrer Geschichte einen Europäer verpflichtet hatte, sollte sich auszahlen. Als "freshman" (Student im ersten Jahr) führte er die Golden Gophers 2002/03 zum College-Titel und wurde zum besten Spieler des Finalturniers in Buffalo gewählt.
Als Nummer fünf gedraftet
Damals als Zuschauer auf der Tribüne: Lindy Ruff, Chefcoach des dort ansässigen NHL-Clubs Buffalo Sabres. Wenige Monate später sicherten sich die Sabres die Rechte an Vanek. Beim NHL-Draft im Juni 2003 wählte Buffalo Vanek als Nummer fünf.
Der Steirer kehrte allerdings für ein weiteres Jahr an die Uni zurück, unterschrieb schließlich im Sommer 2004 einen Dreijahresvertrag mit 950.000 Dollar Jahresgehalt für Buffalo.
Aufgrund des Gehaltsstreits (lockout) und des Ausfalls der gesamten NHL-Saison absolvierte Vanek sein erstes Profijahr im Farmteam Rochester Americans, wo er ebenfalls voll einschlug. Mit 42 Toren war er zweitbester Torschütze der AHL, er stellte den Clubrekord für einen Neuling ein und wurde ins Rookie-Team des Jahres nominiert.
Verhaltener Start in die NHL
Schließlich kam Vanek am 5. Oktober 2005 zu seinem Debüt in der NHL. Die Umstellung auf das Spiel der Besten brauchte aber ein wenig Zeit: Der Torjäger musste bis zu seiner 14. Partie warten, ehe er am 9. November gegen die Carolina Hurricanes seinen ersten NHL-Treffer erzielte.
Mit 25 Toren war er schließlich zweitbester Torschütze der Sabres im Grunddurchgang, doch das Offensivtalent war noch nicht der komplette Spieler, den Ruff stets sehen will. Als die Sabres im Play-off 2006 bis ins Conference-Finale vorstießen, saß Vanek meist auf der Tribüne.
Hartes Training zahlte sich aus
Doch der ehrgeizige Stürmer zog die richtigen Lehren daraus: Vanek arbeitete im Sommer in seiner Wahlheimat Minneapolis an seiner Fitness. Er kam leichter und schneller zurück und arbeitete auch defensiv besser. Der Lohn waren mehr Eiszeit, Tore en masse und ein goldener Lohn für eine grandiose Saison.
Vanek war 2006/07 mit 43 Treffern bester Torschütze der Sabres und fünftbester der gesamten Liga sowie Gewinner der Plus/Minus-Wertung (bei eigenen Toren oder Gegentoren auf dem Eis). Als bestes Team des Grunddurchgangs holte Buffalo erstmals die Presidents' Trophy, beim Griff nach dem Stanley Cup scheiterten sie aber im Conference-Finale an den Ottawa Senators.
In der laufenden Saison haben sowohl die Sabres als auch Vanek nach schwachem Start zuletzt zugelegt und den Kampf um den erstmaligen Stanley-Cup-Gewinn noch nicht aufgegeben.
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