Der bereits vierte Turniersieg dieses Jahres und der erste Doppel-Triumph eines Österreichers in der allgemeinen Klasse bei einem der vier größten Turniere ist zumindest der vorläufige Höhepunkt in der Karriere des 33-jährigen Vorarlbergers.
Im November verpassen Knowle/Aspelin nur knapp den Sieg beim Masters Cup in Schanghai. Erst im Finale muss sich das Erfolgsduo den Favoriten Mark Knowles/Daniel Nestor (BAH/CAN) geschlagen geben.
Volle Konzentration auf das Doppel
Knowle konnte sich auf der ATP-Tour im Einzel nie richtig etablieren, nur ein Drittrundeneinzug in Wimbledon 2002, wonach der Linkshänder in der Weltrangliste als 86. aufschien, beziehungsweise Challenger-Erfolge in Kioto (1999), Graz, Caracas (beide 2001) und Andrezieux (2002) stehen als persönliche Bestleistungen zu Buche.
Wohl auch deshalb hatte sich der Harder nach einem weiteren im Single erfolglosen Jahr 2005 entschlossen, seine Einzel-Karriere quasi an den Nagel zu hängen und sich voll und ganz auf das Doppel zu konzentrieren. Eine weise Entscheidung für Knowle, der nach dem US-Open-Sieg betonte: "Es ist einfach großartig. Ein Traum ist wahr geworden."
Aus Not geborene Partnerschaft
Mit dem ebenfalls 33-jährigen Aspelin scheint der ÖTV-Davis-Cupper jedenfalls einen "Goldgriff" gemacht zu haben, obwohl die Partnerschaft der beiden nach der Verletzung von Knowles Stammpartner Jürgen Melzer im Mai eigentlich aus der Not geboren wurde.
Knowle, der seit seiner Kindheit die Vor- und Rückhand sowie den Volley beidhändig schlägt, hat sich im Rahmen seiner Doppel-Karriere bisher auch als sehr flexibel erwiesen.
Neben den Turniersiegen mit Aspelin (US Open, Pörtschach, Halle, Baastad/alle 2007) und Melzer (Casablanca/2006) konnte er auch bereits mit dem Serben Nenad Zimonjic (St. Petersburg/2003, Wimbledon-Finale/2004), dem Kroaten Mario Ancic (München/2005), dem Deutschen Michael Kohlmann (Kopenhagen/2002, Chennai/2003) und dem Tschechen Frantisek Cermak (Umag/2002) große Erfolge feiern.
Nachname aus Indien
Der in Lauterach geborene Knowle, der sowohl den Vor- als auch den Nachnamen englisch ausgesprochen hören will, spielt seit 1992 auf der ATP-Tour und hat dabei seither über 1,5 Millionen Dollar an Preisgeld verdient, davon mehr als 450.000 heuer. Mit Ende der Saison hat er als Nummer sieben der Doppel-Weltrangliste ein neues Karrierehoch erreicht.
Der Name Knowle kommt übrigens von seinem aus Indien stammenden Großvater, seine Großmutter war wiederum Italienerin. Julians Vater ist in England aufgewachsen, ehe dieser in Österreich Mama Knowle heiratete.
Bammer und Paszek in Weltspitze
Auch für Österreichs beste Tennis-Damen war 2007 ein gutes Jahr. Sybille Bammer und Tamira Paszek etablierten sich in der erweiterten Weltspitze und beendeten das Jahr als Nummer 19 bzw. 41 der Welt.
Die 27-jährige Bammer sicherte sich im Februar in Pattaya ihren ersten Turniersieg, wobei sie als erste Mutter seit über 17 Jahren auf der WTA-Tour erfolgreich war. Darüber hinaus erreichte erstmals Grand-Slam-Achtelfinali (French Open und US Open) sowie vier Semifinali, wobei sie u. a. Stars wie Australian-Open-Siegerin Serena Williams (USA), Ana Ivanovic (SRB) oder Daniela Hantuchova (SVK) bezwang.
Die seit kurzem 17-jährige Paszek konnte ihrem Premierensieg (Portoroz 2006) zwar keinen weiteren Titel hinzufügen, zog in Wimbledon und bei den US Open aber jeweils ins Achtelfinale ein und hatte u. a. Tatiana Golovin (FRA), Jelena Dementjewa (RUS) und Patty Schnyder (SUI) auf ihrer Abschussliste.
Links:
- Julian Knowle (Wikipedia)
- Sybille Bammer