"Wie auf dem Viehmarkt"

In den letzten Jahren gab es wiederholt Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe durch Spieler.
Die Weihnachtsfeier von Manchester United hat in den frühen Dienstagmorgenstunden mit Untersuchungen der Polizei nach Vergewaltigungsvorwürfen gegen einen Spieler der "Red Devils" geendet.

©Bild: AP/Shizuo Kambayashi
©Bild: AP/Shizuo Kambayashi
Laut britischen Medien steht der 19-jährige Verteidiger Jonny Evans unter Verdacht, eine 26-jährige Frau im Zuge der ausgelassenen Feierlichkeiten in einem Luxushotel in Manchester missbraucht zu haben. Zu der Party seien 150 Gäste, darunter viele Models, geladen gewesen - Spielerfrauen dagegen waren nicht mit von der Partie.

Evans bestreitet Vorwürfe
Evans stellte sich Dienstagabend freiwillig der Polizei, nachdem er von einem Monaco-Kurzausflug nach England zurückgekehrt war. Der gebürtige Nordire stritt nach einer ersten Befragung durch die Behörden sämtliche Vorwürfe ab.

Evans hatte heuer noch keinen Ligaeinsatz, spielte aber zuletzt in der Champions League beim 1:1 gegen den AS Roma.

Vonseiten des Clubs gibt es zu den Vorfällen noch keine offizielle Stellungnahme.

Weihnachtsparty begann zu Mittag
Britische Medien berichten von alkoholisierten ManU-Spielern, die den zahlreich geladenen weiblichen Gästen bei dieser ausufernden Manchester-Privatfeier mit eindeutigen Angeboten nachstellten, darunter bekannte Akteure wie Wayne Rooney.

Bereits Montagmittag soll die "Weihnachtsfeier" mit dem Großteil des Kaders in einschlägigen Tanzlokalen begonnen haben. Später wurde in einem Pub bis in die Abendstunden weitergefeiert.

Hotel für Feier gemietet
Dann ging es zum Abschluss der "Weihnachtsparty" ins für 100.000 Pfund (ca. 140.000 Euro) gemietete Great John Street Hotel.

Bereits im Vorjahr hatten die Kicker der "Red Devils" dieses Hotel für ihre Feier auserkoren und laut Berichten nicht nur für hohen Sachschaden, sondern auch für Getränkerechnungen in Höhe von rund 60.000 Euro gesorgt.

Viel Alkohol im Spiel
Auch diesmal sei Alkohol in Strömen geflossen, Torjäger Rooney habe beim Karaoke "Mustang Sally" zum besten gegeben, wurde jedoch von Ryan Giggs als Elvis-Imitator ausgestochen. Verteidiger Rio Ferdinand habe den Abend auf der Tanzfläche verbracht.

Das Hotel sei "voll von hübschen Frauen gewesen", werden nicht genannte Zeugen in den britischen Blättern zitiert, die die Nähe der ManU-Stars explizit gesucht hätten.

Allerdings sei es dabei laut "Daily Mail" zugegangen wie auf dem "Viehmarkt". Manche Damen seien behandelt worden wie ein "Stück Fleisch".

Notruf bei der Polizei
Um 4.15 Uhr ging dann bei der Polizei ein Notruf ein, in dem das mutmaßliche Opfer den sexuellen Übergriff anzeigte. Die 26-Jährige soll zum genauen Tathergang noch von den Behören einvernommen werden.

Starstürmer Cristiano Ronaldo, der vor zwei Jahren unter Vergewaltigungsverdacht geriet, war bei der wilden Feier nicht anwesend, sondern bei der Fußballer-des-Jahres-Preisverleihung in Zürich.

Immer wieder schwere Vorwürfe
In der jüngsten Vergangenheit waren mehrere Kicker aus englischen Profiligen wegen Verdachts auf Vergewaltigung festgenommen worden.

Neben Ronaldo, der im Oktober 2005 in einem Hotel in London eine Frau vergewaltigt haben soll, aber nie angeklagt wurde, saß Arsenal-Stürmer Robin van Persie 2005 in Rotterdam sogar über zwei Wochen in Haft. Es erfolgte aber ebenfalls keine Anklage.

2004 verbrachten drei Spieler von Leicester City sechs Nächte im Gefängnis. Ihnen war vorgeworfen worden, während eines Trainingslagers in Spanien drei Frauen vergewaltigt zu haben.

Sie wurden jedoch ebenso nicht angeklagt wie im Jänner 2005 der frühere Chelsea-Spieler Jody Morris, der eine Frau in Leeds sexuell missbraucht haben soll.

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