Indianapolis trifft der Blitz

Dallas Cowboys scheitern an New York Giants.
Die zweite Play-off-Runde der National Football League (NFL) hat zwei Überraschungen gebracht, und Titelverteidiger Indianapolis Colts wurde dabei vom "Blitz" getroffen.

©Bild: AP/Darron Cummings
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Die San Diego Chargers warfen am Sonntag mit einem 28:24-Auswärtssieg die favorisierten "Fohlen" und Quarterback-Superstar Peyton Manning aus dem Super-Bowl-Rennen.

Die auch von Verletzungen ihrer Spielmacher nicht zu bremsenden Kalifornier zogen mit dem unerwarteten Erfolg in der spannenden und hart umkämpften Partie ins NFL-Semifinale ein, wo sie nächsten Sonntag auf Saisondominator New England treffen. ORF Sport Plus überträgt live ab 21.00 Uhr.

Giants entzaubern Cowboys
©Bild: Reuters/Jessica Rinaldi
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In der zweiten Partie beendeten die New York Giants unerwartet die Endspiel-Hoffnungen der Dallas Cowboys. Die Texaner um Quarterback-Liebling Tony Romo verloren ihr erstes Play-off-Spiel in elf Jahren 17:21.

"Niemand hatte und hat uns wahrscheinlich auf der Rechnung. Aber das ist in Ordnung so, denn uns gefällt diese Position", sagte Quarterback Eli Manning, nach dem ersten Einzug der Giants in ein Conference-Finale seit dem Jahr 2000.

Romo in der Kritik
Im Lager der Cowboys stand Romo im Mittelpunkt der Kritik. Der Quarterback musste vor allem wegen seines Kurzurlaubs in Mexiko mit Freundin Jessica Simpson vor der wichtigen Partie Rede und Antwort stehen und sagte: "Ich bedaure nichts."

Ihm zur Seite stand allerdings Terrell Owens, der Romo auf Biegen und Brechen verteidigte. "Er ist mein Teamkollege und mein Quarterback. Was ihm vorgeworfen wird, ist extrem unfair, denn wir haben als Team verloren", sagte der Wide Receiver.

Auf ins Lambeau Field
New York sicherte sich damit einen Platz im Semifinale, wo es nächsten Sonntag (0.30 Uhr, live in ORF1) auf dem berüchtigten Lambeau Field gegen die Green Bay Packers antreten muss.

Die Packers hatten bereits am Samstag bei dichtem Schneetreiben die Seattle Seahawks mit 42:20 besiegt. Titelfavorit New England kam im Heimspiel gegen die Jacksonville Jaguars zu einem 31:20-Erfolg.

Chargers voller Spannung
Ohne störenden Wettereinfluss fand das letzte Spiel im RCA Dome von Indianapolis statt und bot den Fans einen Leckerbissen. Fünfmal wechselte die Führung zwischen den Teams, ehe die Chargers als Sieger feststanden.

Obwohl San Diego mit LaDainian Tomlinson den besten Runningback der Liga bereits im zweiten Viertel mit einer Knieverletzung verlor und im letzten Abschnitt auch Quarterback Philip Rivers verletzt vorgeben musste, beschäftigte das Team von Cheftrainer Norv Turner die in der Offensive einfallslosen Colts ständig.

Außerdem "schoss" sich Indianapolis mit zwei Interceptions von Manning wichtige Punktegewinne selbst ab.

Gebissen und gekratzt
"Ich habe mein Team noch nie so kämpfen gesehen. Die Spieler haben gebissen und gekratzt, wie ich es noch nie erlebt habe", lobte Turner.

So warf Quarterback Rivers drei Touchdowns, musste jedoch nach seinem 56-Yards-Pass auf Darren Sproles zum 21:17 angeschlagen vom Feld. Aber Ersatz-Spielmacher Billy Volek sprang erfolgreich ein.

Der 31-Jährige führte sein Team im Schlussviertel 78 Yards über das Feld, um sich fünf Minuten vor Schluss mit einem 1-Yard-Lauf in die Endzone zum Endstand von 28:24 zu werfen.

"Man kann nur gratulieren"
"Alle Missgeschicke während des Spieles, die Verletzungen - und trotzdem haben unsere Burschen nicht aufgegeben und weitergekämpft", sagte Turner.

"Man kann San Diego nur gratulieren", gestand auch Colts-Headcoach Tony Dungy ein, "Tomlinson musste raus, der Quarterback musste raus, und sie haben trotzdem einen Weg gefunden zu gewinnen."

Brady wieder in Spiellaune
Am Samstag hatten die Patriots lediglich in der ersten Halbzeit ein paar Probleme mit Jacksonville, kamen dann aber doch zu einem deutlichen Sieg.

©Bild: APA/Matt Campbell
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Bei den Gastgebern überragte einmal mehr Quarterback Tom Brady, der drei Touchdown-Pässe warf. Für die Mannschaft aus Boston war es im 17. Spiel der Saison der 17. Sieg.

Somit haben die "Pats" mit den Miami Dolphins gleichgezogen, die in der Spielzeit 1972 alle 14 Partien der regulären Saison und anschließend auch die drei Play-off-Spiele inklusive Super Bowl gewannen.

Favre behält die Übersicht
Drei erfolgreiche Touchdown-Pässe gelangen auch Green Bays Quarterback Brett Favre. Der 38-Jährige drehte somit im dichten Schneegestöber des heimischen Lambeau Field die Partie gegen die Seattle Seahawks, die nach vier Minuten bereits mit 14:0 geführt hatten.

Green Bay konnte jedoch bis zum Ende des ersten Viertels ausgleichen.

Divisional-Play-off

Samstag:
Green Bay PackersSeattle Seahawks42:20
New England PatriotsJacksonville Jaguars31:20

Sonntag:
Indianapolis ColtsSan Diego Chargers24:28
Dallas CowboysNew York Giants17:21

Conference Finals*

Sonntag, 20. Jänner:
New EnglandSan Diego-:-
Green BayN.Y. Giants-:-

*live in ORF1 und ORF Sport Plus

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