Ghana hat den Heimsieg im Visier, mit ihrem insgesamt fünften Triumph würden die Hausherren mit Rekordsieger Ägypten gleichziehen. Das "Unternehmen Gold" läuft am Sonntag (18.00 Uhr) im 40.000 Zuschauern fassenden Ohene-Djan-Stadion gegen Guinea an.
Die in Gruppe A engagierten Ghanaer, die als einziges afrikanisches Land 2006 ins WM-Achtelfinale einzogen und dort erst von Rekordweltmeister Brasilien mit 0:3 entzaubert wurden, wollen an ihre Auftritte von Deutschland anschließen.
Nur der Teamchef bremst Euphorie
"Für uns zählt zu Hause nur der Sieg", posaunte der Leverkusen-Legionär Hans Sarpei schon kurz nach seiner Ankunft. Dass in Ghana seit Monaten nur vom 10. Februar, dem Finaltag, gesprochen wird, ist Teamchef Claude Le Roy gar nicht so recht.
Der seit Oktober 2006 amtierende Franzose, einer von zwölf nicht-afrikanischen Trainern der 16 Afrikacup-Starter, versucht die Euphorie zu dämpfen. Aber natürlich hofft auch er insgeheim auf den Erfolg. Der "Weiße Hexer" möchte die "Black Stars" abermals zum Leuchten bringen.
Appiah nur moralische Stütze
Vom WM-Kader fehlt jedoch einer der Schlüsselspieler, Stephen Appiah muss wegen einer Knieverletzung passen. "Sein Fehlen schwächt uns sehr", meinte Le Roy.
Der 27-jährige Kapitän von Fenerbahce Istanbul ist der verlängerte Arm des Trainers, der dennoch auf den Mittelfeldstar bauen darf. Er wird während des gesamten Turniers als moralische Unterstützung bei seinen Kameraden weilen.
"Appiah bringt das gewisse Extra mit, er ist der Leader im Team und es ist ganz toll, dass er bei uns ist", sagte Le Roy, der schon fünf Teilnehmer am Afrikacup betreut hat. Er war für Kamerun, Senegal und Kongo tätig, gewann mit den Kamerunern 1988 das Turnier und sorgte mit den anderen Auswahlen für Furore.
Ergebnis wichtiger als Schönheit
"Mit ihm lernte Ghana nicht nur schön, sondern auch erfolgreich zu spielen. Unter Le Roy haben wir auch gelernt, ergebnisorientiert zu spielen", sagt die ghanaische Fußballlegende Anthony Baffoe über den Trainerfuchs, der Ghana erstmals nach 26 Jahren wieder zum Gewinn des Afrikacups führen soll.
Stars wie Michael Essien (Chelsea), Eric Addo (PSV Eindhoven), Ahmed Barusso (AS Roma) oder Andre Ayew (Olympique Marseille) usw. sollen ihm dabei tatkräftig helfen.
Guinea nicht zu unterschätzen
Le Roy geht mit vorsichtigem Optimismus ins Eröffnungsspiel. "Wir sind gerüstet, und ich glaube, wir werden nach dem ersten Tag drei Punkte auf dem Konto haben", meinte er, warnte jedoch vor dem ersten Gegner, der zuletzt immerhin zweimal das Viertelfinale des Afrikacups erreicht hat. "Guinea verfügt über ein exzellentes Team, es wird sehr schwer."
Guinea hat sich mit einem 6:0 und 1:0 gegen den Sudan im spanischen Trainingslager aufgewärmt. "Es ist nicht leicht, gegen den Gastgeber anzutreten, aber es ist für uns eine große Ehre. Wir werden uns gut verkaufen", sagte Le Roys Landsmann und Kollege Robert Nouzaret.
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