![]() |
©Bild: AP/Giovanni Auletta |
Die 24-jährige Speed-Spezialistin, die wegen dreier Kreuzbandrisse erst vor einem Jahr im Weltcup debütiert hatte, musste mit dem Helikopter nach Turin geflogen werden.
Gehirnerschütterung und Seitenbandeinriss
Im Spital wurden eine schwere Gehirnerschütterung, ein Schleudertrauma sowie eine Knieverletzung festgestellt.
Nach einer genaueren Untersuchung konnte aber halbwegs Entwarnung gegeben werden. Holaus erlitt keine Brüche, lediglich das innere Seitenband im rechten Kniegelenk ist eingerissen. Sie musste die Nacht aber zur Beobachtung im Krankenhaus verbringen.
Mehrere Minuten bewusstlos
Klar ist aber auch, dass Holaus bei ihrem Sturz Riesenglück hatte. "Die Folgen hätten auch schwerwiegender sein können", sagte ÖSV-Teamarzt Michael Saxinger, der die Rennläuferin, die mehrere Minuten ohne Bewusstsein gewesen war, auf der Strecke untersucht hatte.
Gelobt wurde vom ÖSV ausdrücklich die ärztliche Organisation an Ort und Stelle sowie die weitere Versorgung im Turiner Spital.
Dauer der Rennpause noch offen
Wie lange Holaus nun ausfällt, steht noch nicht fest. "Sie wird aufgrund ihrer Gehirnerschütterung einige Tage pausieren müssen, soferne der Teileinriss im Knieseitenband nicht eine längere Pause verlangt", sagte Saxinger.
Am kommenden Slalom am Freitag in Zagreb hätte die Speed-Spezialistin ohnehin nicht teilgenommen. Danach geht es bereits nach Kanada, wo von 21. bis 24. Februar für Damen und Herren in Whistler Mountain die Olympia-Generalprobe für die Spiele 2010 in Vancouver steigt. Für die Damen stehen in Kanada eine Abfahrt und eine Super-Kombination auf dem Programm.
Zu viel des Guten?
Wie schon in der Abfahrt fanden die Damen auch im Super-G von Sestriere eine extrem schnelle Kurssetzung vor.
Zusammen mit der schlagigen Olympia-Piste ergab das trotz guter Sicht eine gefährliche Mischung, die am Sonntag auch der Kanadierin Emily Brydon und einigen Schweizerinnen wie dem 16-jährigen Talent Lara Gut zum Verhängnis wurde. Sie alle kamen aber glimpflich davon.
Rennen als Gratwanderung
Auch Nicole Hosp hatte an der gleichen Stelle wie Holaus große Probleme. "Deshalb bin ich froh, gesund im Ziel zu sein", sagte die Weltcup-Titelverteidigerin und sprach durchaus kritisch von einer "Gratwanderung".
Sie könne nicht verstehen, dass man einerseits die Ski "sicherer" mache, umgekehrt aber auf gefährlichen Kursen wie in Aspen fahre, sagte Hosp und kritisierte die schnelle Kurssetzung in Sestriere. Selbst wenn das Gelände nicht viel zulasse. "Dann muss man eben mehr aus der Richtung setzen. Man fragt sich manchmal schon, was die sich überhaupt denken."
"Echt grausig"
Hosp bekam Unterstützung von Alexandra Meissnitzer, die als Vierte ihr erstes Topergebnis seit dem unverschuldeten und fatalen Sturz vergangenen Dezember in Aspen erreichte: "Die Geschwindigkeit hat mich echt überrascht. Sie sollen einfach wieder Kurven setzen, dann passiert weniger. Es ist wirklich ein High-Speed-Super-G. Den Sturz von Maria zu sehen ist für eine Teamkollegen und Freundin echt grausig."
Mit Holaus wird die Liste der Verletzten im ÖSV-Lager immer länger, insgesamt hat es in diesem Winter schon elf Läuferinnen und Läufer erwischt.
Verletztenliste im ÖSV-Lager
Damen:
Daniela Zeiser | Kreuzbandriss, Seitenbandriss |
Alexandra Meissnitzer | Riss der Patellarsehne, Knochenprellung mit Einblutungen im Schienbeinkopf |
Michaela Kirchgasser | Bänderrisse im Knöchel |
Christine Sponring | Muskelfaserriss in der rechten Kniekehle sowie ein Knochenmarksödem |
Maria Holaus | Schwere Gehirnerschütterung, Seitenband-Einriss |
Herren:
Manfred Pranger | Kreuzbandriss, Meniskuseinriss |
Matthias Lanzinger | Handbruch |
Hans Grugger | Kreuzbandriss, Meniskusriss, Knorpelschaden |
Andreas Buder | Bruch des rechten Schienbeinkopfes |
Rainer Schönfelder | linker Oberarmkopf angebrochen, schwere Prellungen im Thorax-, Rippen-, Becken-, Knie-, und Schienbeinbereich, Bänderverletzung |
Christoph Dreier | Bruch im Sprunggelenk |
Links: