"Abstecher" mit Schlechtwetterprognose

Die Rennen in Whistler Mountain standen bisher unter keinem guten Stern.
Nach zehn Jahren Pause kehrt der alpine Skiweltcup diese Woche nach Whistler Mountain in Westkanada zurück.

Zwei Jahre vor den Olympischen Winterspielen in Vancouver sollen die Pisten, auf denen im Februar 2010 um Medaillen gekämpft wird, rennmäßig getestet werden.

Übertragungen am späten Abend
Die Damen trainieren bereits am Dienstag erstmals für die Abfahrt am Freitag (19.45 Uhr MEZ), am Sonntag bestreiten sie eine Super-Kombination (Super-G und Slalom, 19.45 und 22.45 Uhr).

Für die Herren stehen ein Super-G (Donnerstag/19.45 Uhr) und ein Riesentorlauf (Samstag/19.00 und 22.00 Uhr) auf dem Programm.

Keine gute Erfahrung mit dem Wetter
Wegen der Nähe zum Pazifik befinden sich die Rennstrecken in Whistler in einer sehr unsicheren Wetterregion. Ohne die anstehenden Olympischen Spiele hätte die rund 130 Kilometer nordöstlich der "Pazifik-Perle" Vancouver liegende Skistation wohl nie wieder ein Weltcup-Rennen erlebt.

Als die Herren-Rennen dort seinerzeit auf Dezember verlegt worden waren, fand von 1996 bis 1998 wegen Schlechtwetters in drei Jahren gerade ein Trainingslauf, aber kein einziges Rennen statt. Daraufhin wurde Whistler aus dem Kalender gestrichen.

Mehr Chancen im Februar?
Die vier Rennen von Donnerstag bis Sonntag sind damit auch so etwas wie ein olympischer Wettertest. Denn im Februar soll es dort wesentlich stabilere Verhältnisse als im Dezember oder März geben.

Beim Olympiatest der Freestyler vergangene Woche traf das aber nicht zu. Die Buckelpistenbewerbe mussten wetterbedingt abgesagt werden, die Sprungbewerbe kamen über die Qualifikation nicht hinaus. Der Grund: Regen, Schneefall und Nebel.

Während die Bewerbe der Freestyler auf dem Cypress Mountain in West Vancouver und damit praktisch direkt an der Meeresküste stattfanden, gehen die Alpinrennen weiter im Landesinneren in Szene. Allerdings auch nur 60 Kilometer von der Küste entfernt, der berüchtigte "Mid-Mountain-Fog" ist deshalb Stammgast in Whistler.

Zumindest am Sonntag wurde der Weltcup-Tross noch von Prachtwetter in Vancouver empfangen. Die Wetterprognosen ab Donnerstag lassen allerdings Schlimmstes befürchten. Nur ein Problem haben die Veranstalter nicht: Schnee liegt in Hülle und Fülle.

Nur Hermann Maier war schon da
Hermann Maier ist vermutlich der einzige noch aktive Rennläufer, der schon im Dezember 1998 in Whistler dabei war.

Der Salzburger absolviert diesmal eine "Pisteninspektion", von der niemand weiß, ob er sie noch nutzen wird. 2010 wäre der "Herminator" bereits 37 Jahre alt.

Die Damen, die im März 1994 zum ersten und wegen ebenfalls chaotischer Wetterbedingungen auch zum letzten Mal in Whistler eine Abfahrt bestritten haben, finden nun eine völlig neue Strecke vor.

Nur neun ÖSV-Damen nahmen den anstrengenden Trip nach Kanada in Angriff. Damen-Chef Herbert Mandl lässt neben einigen Jungen mit Michaela Kirchgasser und Kathrin Zettel auch zwei Läuferinnen zu Hause, die in der Superkombi schon Podestplätze herausgefahren haben.

Vorteil für Vonn?
Die Rennen in Whistler haben auch deshalb Brisanz, weil in den Zagreb-Slaloms nichts Entscheidendes passiert ist. Bei den Herren tat sich zwischen Leader Bode Miller (ohne Punkte) und Benjamin Raich (26.) fast nichts, bei den Damen konnte Nicole Hosp durch ihren Einfädler aus dem freiwilligen Verzicht von Lindsey Vonn ebenso kein Kapital schlagen wie Maria Riesch.

Wenn schon, dann durfte sich also Vonn in Abwesenheit als große Siegerin fühlen, sie kommt zudem ausgeruht nach Kanada. Die zehn Rennen vor Schluss mit Hosp punktegleich in Führung liegende US-Amerikanerin hat wie Julia Mancuso auf Zagreb verzichtet und sich zu Hause aklimatisiert.

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