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©Bild: Reuters/Michael Dalder |
Der Tiroler holte als Flugdebütant sensationell die Goldmedaille, für den Kärntner gab es nach drei Bestweiten Silber, 10,7 Punkte fehlten zum ersten Sieg seiner Karriere.
Das ÖSV-Duo überholte am Samstag den norwegischen Halbzeit-Spitzenreiter Björn Einar Romören, der hinter dem Finnen Janne Ahonen nur Vierter wurde.
Kindheitstraum erfüllt
Schlierenzauer trat als erst vierter ÖSV-Skiflug-Weltmeister nach Armin Kogler (1979) und Andreas Felder (1986) in die Fußstapfen von Andreas Goldberger, der vor zwölf Jahren auf dem Kulm triumphiert hatte.
"Das war ein Kindheitstraum von mir, vor zwei Jahren war ich am Kulm noch Zuschauer", freute sich der 18-Jährige, der jüngste Champion aller Zeiten.
Er flog am Schlusstag vor 27.000 Zuschauern auf 208,5 und 211,5 Meter - vor allem dank besserer Noten für den Aufsprung ließ er Koch (213,0/201,5) deutlich hinter sich.
Erste WM-Einzelmedaille
"Das Trainerteam hat einen so guten Job gemacht", freute sich Schlierenzauer über die Tipps nach dem alles andere als guten Training am Donnerstag.
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©Bild: GEPA/Oskar Höher |
"Schon nach dem ersten Durchgang war ich sehr zufrieden und habe die Sache einfach nur noch genossen. Dass es gereicht hat, ist sehr schön", sagte der Teenager, der nach Teamgold bei der WM 2007 in Sapporo seine erste Einzelmedaille bei den Großen eroberte. Er ist der erste Springer nach Dieter Thoma 1990, der als Debütant den Titel eroberte.
Letzter Sprung kostet Koch Gold
Der 26-jährige Koch war zwar in den ersten drei Durchgängen insgesamt elfeinhalb Meter weiter geflogen, im vierten büßte er als letzter Springer aber zehn Meter auf seinen Teamkollegen ein.
"Martin hätte es auch verdient, er war dreimal der Beste, aber im letzten Durchgang hat er etwas geschwächelt", sagte Schlierenzauer.
Warten auf ersten Sieg geht weiter
Team-Olympiasieger Koch war im Weltcup mehrfach vor dem Premierensieg gestanden, er hält bei vier zweiten und sechs dritten Plätzen. Immerhin hat er nun sein erstes Einzel-Edelmetall.
"In drei Minuten ist die Freude sicher größer als die Enttäuschung, aber im Moment ist es einfach bitter. Es ist schade, wenn man gut springt und nur Zweiter wird", erklärte Koch. Den Titel habe er allerdings am Freitag mit seinen schlechten Aufsprüngen vergeben, nicht mit dem letzten Bewerbssprung.
Morgenstern nur Siebenter
Weltcup-Sieger Thomas Morgenstern, nach dem ersten Tag Vierter, vergab seine Chance mit einem 194,5-m-Flug im dritten Durchgang, ließ nur 193,5 m folgen und belegte Rang sieben. Enttäuscht schlug der WM-Dritte von 2006 die Hände über dem Kopf zusammen.
Andreas Kofler, der im Probedurchgang nur mit Mühe einen Sturz vermieden hatte, landete an der 16. Stelle. "Ich habe mehr drauf", sagte der Olympia-Zweite. "Aber wenn man beim Absprung zu spät dran ist, kann man das nicht mehr gutmachen."
Pointner überwältigt
ÖSV-Cheftrainer Alexander Pointner war von Doppelsieg überwältigt: "'Schlieri' wollte unbedingt Skifliegen und ein Skiflieger werden. Wir haben ein paar Ausnahmetalente in der Mannschaft, er ist eines davon."
Er prophezeite auch Koch eine "goldene Zukunft": "Martin war schon öfter in der Situation zu führen und hat es noch nie heruntergebracht. Aber ich bin mir sicher, dass er eines Tages Weltmeister wird."
ÖSV-Team greift nach Gold
Am Sonntag (13.45 Uhr, live in ORF1) greift das ÖSV-Quartett bei der dritten Team-WM nach dem ersten Gold.
Rivalen um den Titel sind die Titelverteidiger aus Norwegen, die in der Einzelwertung die Plätze vier (Romören), zehn (Anders Jacobsen), elf (Tom Hilde) und 18 (Anders Bardal) belegten sowie die von Tournee-Sieger Ahonen angeführten Finnen mit Janne Happonen (Fünfter), Harri Olli (Sechster) und Matti Hautamäki (14.).
Skiflug-WM in Oberstdorf
Endstand nach vier Durchgängen:
1. | Gregor Schlierenzauer | AUT | 212,0/217,5 208,5/211,5 | 835,4 |
2. | Martin Koch | AUT | 215,5/221,0 213,0/201,5 | 824,7 |
3. | Janne Ahonen | FIN | 210,5/206,5 209,0/208,5 | 811,9 |
4. | Björn Einar Romören | NOR | 214,5/213,5 198,5/196,5 | 804,6 |
5. | Janne Happonen | FIN | 202,5/210,5 201,0/207,0 | 801,7 |
6. | Harri Olli | FIN | 200,5/204,5 200,5/206,5 | 787,4 |
7. | Thomas Morgenstern | AUT | 205,0/213,5 194,5/193,5 | 784,3 |
8. | Simon Ammann | SUI | 208,5/195,5 205,5/199,5 | 782,8 |
9. | Adam Malysz | POL | 207,5/211,5 192,5/196,0 | 778,0 |
10. | Anders Jacobsen | NOR | 194,5/202,5 203,0/201,5 | 775,3 |
11. | Tom Hilde | NOR | 203,0/200,0 197,0/200,0 | 773,5 |
12. | Jernej Damjan | SLO | 198,0/199,5 201,5/199,5 | 772,7 |
13. | Andreas Küttel | SUI | 199,5/211,5 189,0/195,5 | 768,6 |
14. | Matti Hautamäki | FIN | 189,5/197,5 193,5/202,5 | 754,6 |
15. | Martin Schmitt | GER | 201,0/200,0 192,5/187,0 | 747,6 |
16. | Andreas Kofler | AUT | 198,0/197,5 195,5/186,0 | 745,4 |
17. | Robert Kranjec | SLO | 194,5/201,0 189,0/191,0 | 740,1 |
18. | Anders Bardal | NOR | 178,5/194,0 193,5/192,5 | 717,7 |
19. | Michael Uhrmann | GER | 183,0/195,5 190,0/184,0 | 709,0 |
20. | Antonin Hajek | CZE | 178,0/198,5 188,5/184,5 | 704,4 |
21. | Michael Neumayer | GER | 188,5/189,0 179,0/196,5 | 698,6 |
22. | Pawel Karelin | RUS | 204,5/198,5 183,0/177,5 | 694,7 |
23. | Guido Landert | SUI | 187,0/190,5 181,0/179,5 | 685,1 |
24. | Emanuel Chedal | FRA | 186,5/182,5 182,5/178,5 | 670,9 |
25. | Shohhei Tochimoto | JPN | 183,5/174,5 185,0/180,5 | 669,2 |
26. | Denis Kornilow | RUS | 185,0/180,5 175,5/179,5 | 666,1 |
27. | Daiki Ito | JPN | 187,0/180,5 176,0/168,0 | 650,3 |
28. | Primoz Peterka | SLO | 179,5/176,0 169,5/183,5 | 649,2 |
29. | David Lazzaroni | FRA | 188,5/170,0 184,5/169,5 | 648,0 |
30. | Georg Späth | GER | 178,5/177,5 173,0/174,0 | 643,6 |
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