Nach der AHS-Matura in Stams zeigte er bei der Junioren-Weltmeisterschaft 2000 mit Gold in der Kombination und Silber im Slalom erstmals richtig auf, nach Slalom-Bronze bei der Militär-WM 2002 holte sich der Zeitsoldat dann zwei Jahre später den Sieg in der Europacup-Gesamtwertung.
Weltcup-Debüt im November 2004
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©Bild: GEPA/Franz Pammer |
Acht Tage vor seinem 25. Geburtstag nutzte er die schwierigen Bedingungen bei einer wahren Windlotterie zur Sensationsfahrt auf das Podest. Dabei musste er noch kurz zuvor mit Fieber das Bett hüten und war nur durch die Verletzung von Mario Scheiber ins Team gerutscht.
"Jedes Rennen als Qualifikation"
"Auch bei mir war's schon extrem wild. Aber das ist nun der Lohn für die ganzen Probleme, die ich im Herbst hatte", freute sich Lanzinger damals über sein Topergebnis bei extremen Verhältnissen.
Die Leidenschaft für Motorradfahren und Speed-Disziplinen prägte den Korporal, der in Rif diente, schon vor Jahren als Grenzgänger des Skisports. "Immer hat irgendetwas nicht optimal gepasst", hatte sich Lanzinger im Dezember 2005 schon wieder mit Europacup-Starts abgefunden und fügte hinzu: "Für mich ist jedes Rennen Qualifikation für das nächste - ein Riesendruck."
Meissnitzer-Fan aus Abtenau
Obwohl er mit seiner Langzeitfreundin Eva in Salzburg-Stadt wohnte, war er als Abtenauer natürlich ein Fan der aus derselben Gemeinde stammenden Alexandra Meissnitzer. "Ich habe begeistert ihre Glanzzeiten miterlebt. Im Gegensatz zu mir hat die Alex ja nicht so lange herumgesch...", so Lanzinger.
Stockerlplatz reichte nicht für Olympia
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©Bild: GEPA/Andreas Troester |
"Durch die Beschränkung auf 22 Athleten müssen wir einen Strich ziehen und limitieren. Schade um Lanzinger, der trotz eines Podestplatzes nicht dabei ist", meinte ÖSV-Alpinchef Hans Pum zur verpassten Olympia-Premiere von Lanzinger.
Militär-Gold als schwacher Trost
Riesentorlauf-Gold bei der Militär-WM 2006 war ein schwacher Trost für die entgangene Teilnahme bei den Olympischen Spielen. Im Vorjahr war er auch für die WM in Aare nicht berücksichtigt worden und fiel damit um einen Start bei einem Großereignis um.
Statt der Weltmeisterschaft musste er einmal mehr im Europacup ran und zeigte dort mit Siegen erneut auf.
Im Gegensatz zu Topverdienern wie Benjamin Raich und Aksel Lund Svindal, die sich in der vergangenen Saison über ein offizielles FIS-Preisgeld von 218.116 bzw. 166.848 Euro freuen durften, gehörte Lanzinger mit nur 1.805 Euro Verdienst im Weltcup zu den Läufern, die abseits des großen Gelds ihre Gesundheit riskierten.
Bereits zuvor Mittelhandknochenbruch
Platz zehn beim Riesentorlauf in Sölden zum Start der neuen Saison weckte Hoffnungen auf eine Veränderung (Chefcoach Toni Giger: "Lanzinger war sensationell"), doch im November wurde dieser Traum jäh gestoppt.
Bei einem Sturz im Super-G-Training in Sun Peaks in Kanada zog er sich neben Abschürfungen im Gesicht auch einen Bruch des ersten Mittelhandknochens beim rechten Daumen zu.
Verzicht auf Schmerzmittel
"Ich habe jetzt zwei kleine Schrauben in der Hand. Dazu wurde mit einem Draht das Handgelenk fixiert, und ich muss jetzt sechs Wochen lang eine Schiene tragen", erklärte Lanzinger.
Doch mit Platz 13 beim Riesentorlauf in Bad Kleinkirchheim meldete er sich erfolgreich zurück, obwohl es ihm nur möglich gewesen war, die linke Hand voll zu bewegen, und er auf Schmerzmittel verzichtet hattte. Doch dann kam leider der verhängnisvolle Super-G am Sonntag in Kvitfjell.
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