Der 30-Jährige aus Lahti war Anfang Jänner mit seinem fünften Erfolg zum Rekordgewinner der Vierschanzentournee avanciert. Ahonen, der im Dezember 1993 seinen ersten Weltcup-Sieg erreichte, war je zweimal Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger.
Lediglich der Olympiasieg fehlt dem finnischen "Überflieger" in seiner Erfolgsbilanz - und der Skiflug-Weltrekord. Dabei gelang ihm mit 240 Metern der weiteste je gemessene Skiflug, doch konnte er fast auf den Tag genau vor drei Jahren diesen Flug nicht stehen.
Auf dem Höhepunkt ist Schluss
"Es ist das Ziel eines jeden Sportlers, auf dem Höhepunkt aufzuhören. In diesem Winter gelang mir mit dem fünften Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee ein echtes Highlight", sagte Ahonen, der im Weltcup 2007/08 vier Siege verzeichnete und in Oberstdorf 2008 zwei Skiflug-WM-Medaillen gewann.
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©Bild: APA/Petri Puromies |
Mehr als die Hälfte seines Lebens war er zwischen den Schanzen dieser Welt unterwegs. "Die Motivation für Wettkämpfe ist immer noch da, doch für das harte Training und die dafür nötige Selbstdisziplin habe ich sie nicht mehr", begründete er seinen Abschied.
36 Weltcup-Siege
Mit 15 hatte Ahonen seine Karriere begonnen, mit 16 holte er in Engelberg (19.12.1993) seinen ersten von insgesamt 36 Weltcup-Siegen.
Ahonen galt immer als sehr zurückhaltend, nur selten zeigte er Emotionen - wie bei seinem ersten Saisonsieg in Bischofshofen zu Jahresbeginn: Da streckte er vor Freude den Arm in die Luft.
Aber auch bei seinem allerletzten Sieg Anfang März in Kuopio ließ er sich zu Jubelgesten hinreißen. "Ahonen ist für mich der größte Skispringer, den es gibt", hatte ÖSV-Adler Thomas Morgenstern dem Finnen Respekt gezollt.
Geradlinig und konstant
Ein Geheimnis des Janne Petteri Ahonen lag wohl in seiner Konsequenz, seiner Geradlinigkeit und seiner Konstanz, wie der Weltcup-Rekord von zwölf Saisonsiegen 2004/05 beweist. Und in der nötigen Coolness, wenn es um die Ausübung anderer Sportarten geht.
Im Sommer ließ er den Springer-Grand-Prix meist links liegen und widmete sich seinem großen Hobby, den Dragster-Rennen, bei denen er bis zu 300 km/h erreicht und innerhalb von 0,9 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt.
Diese Leidenschaft hatte er zuletzt zugunsten seiner Familie etwas hintangestellt. Seine Gattin Tiia, die er im Sommer 2004 geheiratet hat, erwartet im Mai das zweite Kind nach dem nun siebenjährigen Sohn Mico. Ahonen, der aus einfachen Verhältnissen stammt, holt sich Kraft und Motivation aus dem harmonischen Familienleben.
Solide Basis
Und er hat sich dank seiner Erfolge eine solide Basis für das Leben nach der aktiven Sportlerkarriere geschaffen. Der fünffache Weltmeister (1997 und 2005 Einzel sowie dreimal mit der Mannschaft) wohnt mit der Familie in seinem Geburtsort Lahti in einer 340-Quadratmeter-Villa, an deren Plänen er selbst mitgearbeitet hat.
Außerdem zeichnet Ahonen Comics und geht hin und wieder Karaoke singen. Dabei versucht sich der gelernte Feinmechaniker an Songs von Elvis Presley.
Eine spätere Rückkehr als Trainer schloss der 30-Jährige nicht aus - Sohn Mico hat schon mit dem Springen begonnen.
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