Wie als aktiver Skispringer ist Innauer auch als Funktionär im Österreichischen Skiverband (ÖSV) in den Bereichen Springen und Nordische Kombination sehr erfolgreich.
"Vielleicht mache ich auch weiter"
Sein Vertrag läuft bis zu den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver, wie es danach weitergeht, lässt er offen. "Vielleicht mache ich auch weiter, aber ich habe auch die Möglichkeit, einen anderen Zug zu machen."
Bis dahin will sich der Sportdirektor neben den üblichen sportlichen Zielen wie Medaillen bei Weltmeisterschaften und bei Olympia auch verstärkt für eine bessere Vermarktung der Kombinierer einsetzen.
Kampf gegen Doping
Nicht nur im ÖSV, sondern weltweit von Bedeutung ist der Anti-Doping-Kampf im Sport. Die aufsehenerregenden Dopingfälle der jüngeren Vergangenheit und deren rigorose Verfolgung sieht Innauer nur positiv. "Ich sehe es als höchste Zeit an und es ist notwendig, dass die Dinge offen angegangen werden."
Einerseits gehe es im Sport um große Summen, aber auch um das Grundethos. "Der Sport ist ein wichtiger gesellschaftlicher Bereich, der wie die Wirtschaft, die Politik oder auch die Religion für die Einhaltung gewisser Regeln stehen muss." Da könne nicht ein weniger talentierter Sportler dieses Manko mit Doping ausgleichen.
Mit 15 bei der Vierschanzentournee
Der am 1. April 1958 geborene Innauer erlebte in Bezau eine von Natur und Tourismus geprägte Kindheit. Seine internationale Karriere als Skispringer begann schon mit 15, als er seinen ersten Auftritt bei der Vierschanzentournee absolvierte.
Knapp sieben Jahre später war seine aktive Laufbahn beendet, in der er u. a. Olympiasieger (1980 von der Normalschanze in Lake Placid), Olympia-Zweiter (1976) und zweifacher Weltrekordler (174 und 176 m) geworden war. Innauers Sprungstil stand für Ästhetik pur, für viele unvergessen ist nach wie vor sein 176-m-Flug in Oberstdorf.
1989 Trainer des Springer-Nationalteams
Dabei gibt er zu, dass er es auch gerne einmal im V-Stil probiert hätte, dazu kam es aber nicht mehr. Nach der Trainertätigkeiten im Nachwuchsbereich übernahm Innauer 1989 das Nationalteam.
Drei Jahre später hörte er auf dem Zenit auf, nachdem seine Mannschaft bei den Olympischen Spielen 1992 in Albertville fünf von sieben möglichen Medaillen gewonnen hatte.
1993 zum Nordischen Direktor ernannt
1993 wurde er zum Nordischen Direktor ernannt, 1999 gab er als Direktor die Sparten Langlauf und Biathlon ab und kümmert sich seither ausschließlich um Skispringen und Kombination. Nach dem Unfalltod seines Cheftrainers und Freundes Alois Lipburger übernahm der Vorarlberger die Mannschaft im Februar 2001 erneut für knapp 14 Monate als Trainer.
Gefeiert wird erst in zwei Wochen
Wie er seinen Ehrentag feiern wird? "Ich werde am Dienstag im ÖSV kurz darauf anstoßen und dann den Rest des Tages mein Handy ausschalten und etwas mit meiner Frau unternehmen." Eine größere Feier hat Innauer knapp zwei Wochen später in Thaur, seinem neuen Heimatort seit der Übersiedelung in eine Wohnung im vergangenen November.
Auch wenn der frühere Weltrekordhalter im Skifliegen (176 m) sich nicht gerne selbst zelebriert, die Bedeutung dieses runden Geburtstages ist Innauer bewusst. "Das Symbol des 50ers steht für etwas. Man wird auch immer wieder darauf angesprochen."
"Man zieht eine Art Bilanz"
Beim Planen seines Fests und der Einladungsliste hat er viele Bezugspunkte zur Vergangenheit geknüpft. Seine Zeit im Bregenzer Wald, das Studium, die Zeit danach: "Man verschafft sich einen Überblick und zieht eine Art Bilanz. Wo war ich vor 20 Jahren?"
Bilanz ziehen kann man auch in schriftlicher Form. Eine erweiterte Neuauflage seines erfolgreichen Buches "Der kritische Punkt" ist in Planung. "Es hat sich viel im Laufe der Jahrzehnte angesammelt." Das betreffe einerseits das Berufsleben, andererseits ein ausgefülltes Familienleben.
Entwicklung der Familie ist wichtig
Darum ist Innauer für seine Zwischenbilanz nicht nur der Erfolg seiner Sportler auf den Schanzen und Loipen wichtig, sondern auch die Entwicklung seiner Familie. "Es ist doch auch eine ganz wesentliche Aufgabe, dass man lebensfähige Kinder großgezogen hat", spricht Innauer seine Söhne Mario (18), Jakob (20) und seine Tochter Lisa (23) an.
Mario strebt eine ähnliche Karriere wie sein Vater an, erholt sich gerade von einem Muskelfaserriss, Jakob studiert Italienisch und tourt derzeit mit einer Hardrock-Band nicht nur in Österreich, und Lisa bildet sich als gelernte Einzelhandelskauffrau am WIFI in Richtung Management weiter.
Auch als Referent ein gefragter Mann
Innauers Frau, die frühere Langläuferin Marlene Resch, arbeitet als Vitalcoach bei einer Versicherung und kümmert sich u. a. um die Organisation für den "Nebenjob" ihres Mannes. Innauer ist seit Jahren auch als Referent in der Wirtschaft ein gefragter Mann.
Privat ist Innauer ein tiefgründiger, sensibler Mensch. Psychologische Literatur und medienkritische Bücher bevorzugt er, außerdem liebt er die Musik des deutschen Liedermachers Reinhard Mey. "Ich spiele einige seiner Lieder auf der Gitarre und singe dazu. Das tut mir wirklich gut", sagte Innauer einmal.
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