Es geht wieder rund

Endgültige Inbetriebnahme für 2009 geplant.
Die Steiermark darf aufatmen: Red Bull baut die Rennstrecke in Spielberg doch wieder auf.

Sie solle schon ab Sommer 2008 wieder befahrbar sein und endgültig im Jahr 2009 in Betrieb genommen werden, so Firmenchef Dietrich Mateschitz.

Ab nächstem Jahr werde der ehemalige A1-Ring also wieder für Motorsportler und Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Comeback im "ursprünglichen Zustand"
Man werde die Rennstrecke inklusive der ehemaligen Westschleife wieder instand setzen und in Betrieb nehmen. Gegenüber dem neuen Boxengebäude sei eine Art Naturtribüne geplant.

Das ist laut Mateschitz nicht zuletzt aus Lärmschutzgründen sinnvoll. Dem Wunsch der steirischen Landesregierung entsprechend stelle man "in etwa den ursprünglichen Zustand der Rennstrecke wieder her".

Investitionssumme bleibt geheim
Noch nicht festlegen wollte sich der Red-Bull-Chef hinsichtlich der Investitionssumme. Er rechnet damit, dass kein neues Behördenverfahren notwendig ist.

"Die Vorhaben bewegen sich innerhalb des positiven Bescheides", erinnerte Mateschitz an den rechtsgültigen Umweltbescheid für ein größeres Projekt, das gescheitert war, weil die Investoren VW, Magna und KTM abgesprungen waren.

Land bietet Unterstützung an
Der steirische Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ) sagte dem Projekt Unterstützung durch das Land Steiermark zu, die Wirtschaftskammer Knittelfeld sieht es als "große Erleichterung".

Der Umfang der Unterstützung müsse laut Voves noch im Detail besprochen werden, Gespräche seien noch im April geplant. Die Grünen bestehen allerdings auf einer Prüfung der Kosten durch den Landesrechnungshof.

Die unendliche Geschichte
Die Geschichte der Rennstrecke im obersteirischen Aichfeld begann 1957 bis 1964 mit den Flugplatzrennen von Zeltweg. Der Österreichring in Spielberg wurde 1969 eröffnet, das erste Formel-1-Rennen ging am 16. August 1970 in Szene.

Zwischen 1987 und 1997 gab es zehn Jahre Pause, ehe der F1-Zirkus auf die um 400 Mio. Schilling (29,1 Mio. Euro) umgebaute und in A1-Ring umbenannte Rennstrecke zurückkehrte. Zwischendurch wurde das Gelände für Open-Air-Konzerte genutzt, der ÖAMTC baute 1995 ein Fahrtechnikzentrum und fungierte als Betreiber.

Mateschitz steigt ein
2003 wurde bekannt, dass Mateschitz Pläne für die Übernahme des Motodroms und den Um- und Ausbau wälzte, die sich in einem 700-Millionen-Euro-Projekt einer "Motorsport & Aviation Academy" mit Unterstützung des Landes konkretisierten.

Im Juni 2004 wurde in erster Instanz das Projekt auf dem Areal des A1-Rings genehmigt, auf dem im Frühjahr die Abbrucharbeiten begonnen hatten. Im Dezember 2004 durchkreuzte der Umweltsenat die Pläne, Mateschitz zog sich vorerst zurück.

Alle wollten mitmachen
Mit großem landespolitischen Anschub wurde das Projekt - wieder mit Mateschitz - als "Projekt Spielberg neu" reanimiert, mit Red Bull, KTM, Magna und VW an Bord.

Im Sommer 2007 gab VW seinen Ausstieg bekannt, den anderen Partnern und Mateschitz selbst kamen Zweifel an der Realisierbarkeit.

Genehmigung, aber keine Umsetzung
Im Jänner 2008 bestätigte der Umweltsenat den positiven UVP-Bescheid, der zuvor von der ersten Instanz erlassen worden war. Davor war es zu einer - überraschenden - Einigung mit Bürgerinitiativen und der Umweltanwältin gekommen.

Obwohl "Spielberg neu" genehmigt war, blieb die Umsetzung in Schwebe. Red Bull nahm mit den potenziellen verbliebenen Investoren Gespräche auf, um das Geschäftsmodell zu überarbeiten und Alternativen zu prüfen. Am 4. Februar wurde nach einem Gespräch zwischen Landesregierung und potenziellen Investoren das Projekt endgültig abgeblasen.

Nun kehrt man wieder zum Ausgangspunkt zurück - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.

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