Aber auch innerhalb des erlauchten Kreises der 22 F1-Fahrer gibt es Unterschiede. Jene, die sich Weltmeister nennen dürfen, spielen naturgemäß noch einmal in einer ganz anderen Liga als die Kollegen.
So kommt es auch nicht von ungefähr, dass der zweifache Weltmeister Fernando Alonso in der Saison 2008 der bestbezahlte Pilot der Formel 1 ist. Satte 28 Millionen Dollar kassiert der Spanier von Renault.
Schmerzensgeld fürs Hinterherfahren
Ein hübsches Sümmchen, bedenkt man, dass Alonso in dieser Saison gerade einmal um die hinteren Punkteränge mitfährt. Wäre die von zahlungskräftigen Sponsoren aufgebrachte Summe nicht so horrend, könnte man sie glatt als Schmerzensgeld für ein unterlegenes Auto ansehen.
Viel länger als ein Jahr wird sich der 26-Jährige diesen Umstand aber wohl nicht antun. Ein Wechsel nach dieser Saison zu Ferrari steht schon seit einiger Zeit im Raum, was für Alonso der große Wurf wäre, denn Ferrari ist wesentlich schneller und genauso finanzstark.
Ferrari zahlt gut
Wie viel Ferrari die Dienste eines Piloten wert sind, hatte die "Scuderia" im Jahr 2006 bewiesen, als sie Michael Schumacher mit knapp 35 Millionen zum Weiterfahren überreden wollte. Die aktuellen Ferrari-Piloten spielen zwar nicht ganz in dieser Liga, beschweren brauchen sie sich aber auch nicht.
Der regierende Weltmeister Kimi Räikkönen casht in diesem Jahr 22 Millionen Dollar ab. Sein Kollege Felipe Massa darf sich trotz seiner Aussetzer zu Saisonbeginn auch noch über ein stattliches Jahressalär von zwölf Millionen freuen. Damit leistet sich Ferrari das teuerste Fahrerduo der Formel 1.
Reich heißt nicht schnell
Dass reich nicht gleich schnell und umgekehrt bedeutet, wird klar, wenn man die Gehälter bei Honda und McLaren-Mercedes vergleicht. Jenson Button konnte in seiner Karriere bisher erst einen Grand Prix gewinnen (Ungarn 2006), erhält von Honda aber jährlich 16 Millionen überwiesen.
Auch Teamkollege Rubens Barrichello kann man nicht gerade als unterbezahlt ansehen. Der langjährige Wasserträger von Michael Schumacher bei Ferrari hat auch bei Honda so seine Probleme. Trotz Punktelosigkeit in der Saison 2007 darf sich der Brasilianer über neun Millionen freuen.
Unterbezahlte McLaren-Piloten
Im Vergleich dazu sind die Gehälter von Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen nahezu Almosen. Der Finne bekommt 2,5 Millionen. Der 23-jährige Brite muss sich mit fünf Millionen begnügen - noch.
Genaue Angaben wurden zwar nicht veröffentlicht, aber mit der Vertragsverlängerung bis 2012 gehen Branchenkenner von einer Vervierfachung des Gehalts aus.
Sato bekommt mehr als Kubica
Ein wenig Kopfschütteln löst wohl auch der Vergleich zwischen Robert Kubica und Takuma Sato aus. Während der Pole trotz hervorragender Leistungen "nur" zwei Millionen bekommt, erhält der Japaner auch mit chronischer Erfolglosigkeit 2,5 Millionen. Vielleicht sollte das finanzmarode Team von Super Aguri gleich hier den Hebel ansetzen.
Am unteren Ende der Gehaltstabelle rangieren der Wurz-Nachfolger bei Williams, Kazuki Nakajima, und der deutsche Force-India-Pilot Adrian Sutil. Die beiden F1-Neulinge dürfen sich aber auch immerhin noch über eine runde Million pro Jahr freuen.
Gerhard Berger, der Geldmeister
Trotzdem würde dieses Gehalt etwa bei Gerhard Berger Schenkelklopfen auslösen. Der Tiroler war zwar einer der schnellsten Piloten seiner Zeit, für ihn galt aber ganz sicher: wenn schon nicht Weltmeister, dann Geldmeister.
In seiner vorletzten Saison bei Ferrari im Jahr 1994 kassierte der heute 48-Jährige zwölf Millionen und wäre damit auch in der Gegenwart einer der Gagenkaiser.
Fahrer | Team | Gehalt in Mio. Dollar * |
Fernando Alonso | Renault | 28 |
Kimi Räikkönen | Ferrari | 22 |
Jenson Button | Honda | 16 |
Felipe Massa | Ferrari | 12 |
Nick Heidfeld | BMW-Sauber | 11 |
Honda | 9 | |
Mark Webber | Red Bull Racing | 7,5 |
Jarno Trulli | Toyota | 6,5 |
Lewis Hamilton | McLaren-Mercedes | 5 |
David Coulthard | Red Bull Racing | 5 |
Nico Rosberg | Williams | 5 |
Giancarlo Fisichella | Force India | 3 |
Heikki Kovalainen | McLaren-Mercedes | 2,5 |
Takuma Sato | Super Aguri | 2,5 |
Robert Kubica | BMW-Sauber | 2 |
Timo Glock | Toyota | 2 |
Sebastien Bourdais | Torro Rosso | 2 |
Nelson Piquet Jr. | Renault | 1,5 |
Sebastian Vettel | Torro Rosso | 1,5 |
Anthony Davidson | Super Aguri | 1,5 |
Kazuki Nakajima | Williams | 1 |
Adrian Sutil | Force India | 1 |
* Quelle: "auto motor und sport"
Christian Wagner, ORF.at
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