Nach der Klage des kroatischen Teamspielers gegen zwei Vereinsärzte von Werder Bremen versucht der deutsche Bundesligist, das Problem herunterzuspielen und zur Tagesordnung überzugehen.
"Das ist keine Sache, die uns entzweit", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs am Samstag. "Wir haben auch Interesse daran, dass das aufgeklärt wird und keine Dinge zurückbleiben."
Schwere Vorwürfe
Klasnic, dessen Vertrag beim Club von Martin Harnik mit Saisonende ausläuft, wirft den Medizinern Fehler bei der Behandlung seiner Nierenkrankheit vor.
Kurioserweise wird der Stürmer nach Angaben von Allofs weiter vom beschuldigten Mannschaftsarzt Götz Dimanski behandelt. "Da ist nichts, was uns entzweit", erklärte Klasnic mit demselben Wortlauf sein Verhältnis zu dem Sportmediziner.
Dem 28-Jährigen war im März vergangenen Jahres die Niere seines Vaters von einem Spezialisten in Hannover eingepflanzt worden. Während der 65 Minuten, die der Werder-Profi in Karlsruhe spielte, saß Dimanski auf der Bank, stets bereit, ihm zu helfen. "Ich habe mich korrekt verhalten", betonte der Werder-Arzt.
"Leichtfertige Falschbehandlung"
Klasnic wirft den Medizinern "leichtfertige Falschbehandlung" vor. Dimanski und Guha sollen bei dem Spieler jahrelang auffallend schlechte Nierenwerte nicht erkannt haben. Die Ergebnisse hätten ihnen sagen müssen, dass die Nieren des Profis sein Blut nicht mehr richtig filterten.
Die Werder-Mediziner wiesen die Vorwürfe im Nachrichtenmagazin "Spiegel" zurück und sprachen von einem "schicksalhaften" Krankheitsverlauf. Allofs betonte, dass Dimanski weiter das Vertrauen des Clubs habe und als Mannschaftsarzt tätig sei. Laut "Spiegel" geht es auch um Schadenersatz. Der Streitwert liege bei 1.427.944,55 Euro.
Vorwürfe erneuert
Klasnic erneuerte in der ARD-Sendung "Beckmann" am Montagabend seine Vorwürfe an die Mannschaftsärzte, die er wegen Versäumnissen bei seiner Nierenerkrankung auf Schadenersatz geklagt hat.
Die Ehefrau von Klasnic kritisierte das Verhalten von Allofs. Der Werder-Geschäftsführer habe sich nicht nach dem Befinden des Profis nach zwei Transplantationen erkundigt. Außerdem habe die Clubführung der Familie einen "Maulkorb" verpasst. Werder hat Klasnic und dessen Rechtsanwalt für Dienstag zu einem Gespräch gebeten.
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