Auch der tschechische Ex-Teamspieler Vaclav Kolousek von Absteiger Wacker Innsbruck wird seine Schuhe in der kommenden Saison für den FC Magna in der Ersten Liga schnüren.
Doch "nicht überraschend"?
"Das kommt nicht überraschend", sagte Parits, der jedoch am vergangenen Freitag noch von positiven Gesprächen mit Kuljic gesprochen hatte, zum Transfer des 20-fachen Teamstürmers. Bereits nach dem UEFA-Cup-Einzug am Wochenende hatte sich Austrias erfolgreichster Torjäger der abgelaufenen Saison (elf Ligatore), der auch im österreichischen EM-Großaufgebot steht, bedeckt gehalten.
Was die Austria nicht (mehr) zahlen kann
"Er hat in einem Gespräch mit mir gesagt, dass er einen langfristigen Vertrag erhalten wird. Das sind Konditionen, die die Austria nicht bezahlen hätte können", sagte Parits, der sich zu den Abgängen von Sariyar und Fornezzi nicht äußern wollte.
Im Unterschied zu Kuljic, dessen Gehalt zu hundert Prozent vom Magna-Konzern bezahlt wurde und der auf eigenen Wunsch wechseln konnte, ist die Vertragssituation bei beiden nicht restlos geklärt. Am Montag wird das Austria-Präsidium dieses Thema beraten.
Auch Aigner ging von Bord
Mit Hannes Aigner hatte die Austria bereits ein weiterer Stürmer Richtung FC Magna verlassen. Auch um den slowenischen Spielmacher Milenko Acimovic und dem ebenfalls voll vom Stronach-Konzern finanzierten polnischen Teamspieler Jacek Bak (sein Landsmann Arek Radomski verlässt ebenfalls fix die "Veilchen") ranken sich Abwanderungsgerüchte. Bei der Austria dementiert man das aber vorerst.
Im Lager der Violetten wartet auf Parits und Neo-Coach Karl Daxbacher nun eine arbeitsintensive Transferzeit. Ronald Gercaliu, Johannes Ertl, Andreas Lasnik und Wolfgang Mair stehen ebenfalls als Abgänge fest.
Neuzugänge wurden aufgrund der unsicheren Sponsorensituation wegen des auslaufenden Vertrages mit Magna im Sommer bisher nicht vorgestellt. Laut Parits sollen "ein Mann für die Abwehr, zwei Mittelfeldspieler und ein Stürmer" geholt werden.
Ein österreichisches Sittenbild
Die Austria bezahlt nun für eine Vereinspolitik, die sich in den vergangenen Jahren ganz Mäzen Frank Stronach ausgeliefert hatte. Der Austro-Kanadier, der auch in Zukunft vier bis fünf Millionen Euro für die Austria zur Verfügung stellen soll, hatte mit mehreren Trainerwechseln in Wien-Favoriten stets für Aufregung gesorgt.
Zuletzt fühlte sich Stronach durch diverse Transferaktivitäten aber immer mehr hinters Licht geführt und zog mit der Beendigung des Betriebsführungsvertrages die Konsequenzen.
Bei der Suche nach einem neuen Verein wurden Stronach bzw. dessen "Abgesandte" - mit Peter Svetits befindet sich darunter übrigens ein Mann, der an der Insolvenz des GAK maßgeblich beteiligt war - dann in Schwanenstadt fündig.
Verwirrspiel und Standortwechsel
Allerdings wird der SCS Bet-at.home.com, wie der Verein zurzeit noch offiziell heißt, in Zukunft nicht mehr in Schwanenstadt spielen. Der neue FC Magna siedelt sich nach dem Lizenzkauf ab der Saison 2009/10 in Wiener Neustadt an. Für die kommende Spielzeit muss man jedoch in der Südstadt antreten, da das Stadion in Wr. Neustadt erst renoviert werden muss.
In der Südstadt treten somit in der kommenden Saison gleich zwei Clubs an, die dort nie beheimatet waren. Trenkwalder SK Schwadorf spielt schon jetzt in der Admira-Heimstätte, in der kommenden Saison soll daraus Trenkwalder Admira werden.
Die Partien zwischen den Firmenteams von Magna und Trenkwalder werden wohl kaum dazu führen, dass sich der drastische Zuschauerrückgang in der Red Zac Ersten Liga stoppen lässt.
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