Zuschlag beim FIS-Kongress

ÖSV-Präsident Schröcksnadel gab unmittelbar nach dem Zuschlag seinen Rücktritt aus dem FIS-Vorstand bekannt.
Die alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2013 finden in Schladming statt. Der österreichische Bewerber setzte sich am Donnerstag bei der Vergabe anlässlich des 46. FIS-Kongresses im südafrikanischen Kapstadt gleich im ersten Wahlgang mit zehn Stimmen gegen die drei Konkurrenten Beaver Creek/Vail (4), St. Moritz und Cortina d'Ampezzo (je 1) durch.

Für Schladming sind damit aller guten Dinge drei. Zuvor war die steirische Stadt mit ihrer Bewerbung um die WM 2009 Val d'Isere und 2011 Garmisch-Partenkirchen unterlegen, beim dritten Anlauf in Folge galt man aber als Favorit.

Wiederholung nach 31 Jahren
Damit findet nach 1982, als man zusammen mit Haus Austragungsort gewesen war, zum zweiten Mal eine WM in Schladming statt. Insgesamt ist es (inklusive Olympia 1964 und 1976 in Innsbruck) die neunte Alpin-WM in Österreich, das zuletzt 2001 mit St. Anton am Arlberg Gastgeber war.

Schladming ist berühmt für sein Night Race, einen Herren-Slalom, der Ende Jänner jährlich über 40.000 Zuschauer anlockt.

Schnelle Entscheidung
Weil es bei der Wahl eine so schnelle Entscheidung gegeben hatte, verkündete FIS-Präsident Gian-Franco Kasper bereits um exakt 19.00 Uhr den Sieger.

Schon davor hatte man Val di Fiemme in Italien als Schauplatz der nordischen WM 2013 sowie Vikersund in Norwegen als jenen der Skiflug-WM 2012 verkündet. Als einzige Bewerber bekamen Voss (Norwegen) die Freestyle-WM 2013 und Stoneham (Kanada) die Snowboard-WM 2013 zugesprochen.

FIS weiß, wie man entscheiden muss
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der selbst bei der Vergabe mitstimmte, wies auf das eindeutige Ergebnis hin: "Zehn von 16 Stimmen haben wir schon im ersten Wahlgang bekommen. Gewusst haben wir das nicht, aber die Stimmung war immer positiv."

"Eine Reihe von Argumenten hat für Schladming gesprochen, es war ein klarer Sieg gleich im ersten Wahlgang. Österreich ist das Land des Skisports, Schladming ist schon jetzt bereit, die WM könnte morgen beginnen. Es wird WM-Bewerbe mit 40.000 bis 50.000 Zuschauern geben."

"Der FIS-Vorstand ist ein Gremium mit intelligenten Leuten, die wissen, wie man entscheiden muss", so Schröcksnadel, der unmittelbar nach dem Zuschlag seinen Rücktritt aus dem FIS-Vorstand bekanntgab.

Schröcksnadel kein "Bauernopfer"
Dass Schröcksnadel als Folge des Turiner Dopingskandals für den WM-Zuschlag das "Bauernopfer" seines Rücktrittes bringen habe müssen, verneinte der ÖSV-Präsdent vehement.

"Blödsinn, wir haben alle eine gute Freundschaft im Vorstand", sagte Schröcksnadel. Vielmehr sei er einfach nicht mehr der Jüngste und es gehe um seine Lebensqualität, begründete der 66-Jährige seinen Rücktritt.

"Ich habe nun ein Ziel erreicht, und ich möchte neben dem Job als ÖSV-Präsident nun Schladming begleiten", erklärte der Tiroler, der aber dann selbst den Turiner Dopingskandal kurz erwähnte. Ganz offensichtlich hat es beim Kongress doch noch einige - laut Schröcksnadel "kleine" - Strafen gegen österreichische Trainer gegeben. Damit sei die Sache nun aber endgültig vom Tisch, betonte Schröcksnadel.

Ganz oben auf dem Podest
Hans Grogl, Generalsekretär der WM-Kandidatur, war glücklich: "Die Erleichterung ist unglaublich. Das ist sicher der schönste Tag meines Lebens. Ich fühle mich wie ein Skifahrer, der die Königsdisziplin gewonnen hat und ganz oben auf dem Podest steht. Wir wurden für jahrelange Arbeit belohnt, ich bin unheimlich gerührt."

"Mein Dank gilt in erster Linie Peter Schröcksnadel, Charly Kahr und meiner Familie. Wir sind ein Team, das sich die WM einfach verdient hat."

"Sieg mit zwei Sekunden Vorsprung"
Auch der ehemalige Skirennläufer Hans Knauß freute sich mit seiner Heimatstadt: "Das ist wie ein eigener Weltcup-Sieg. Mit zwei Sekunden Vorsprung, denn Schladming hat sich ja gleich im ersten Wahlgang durchgesetzt. Heute gibt's Freibier."

Alpine Ski-Weltmeisterschaften in Österreich
1933Innsbruck
1936Innsbruck
1958Bad Gastein
1964Innsbruck (Olympia)
1976Innsbruck (Olympia)
1982Schladming
1991Saalbach-Hinterglemm
2001St. Anton am Arlberg
2013Schladming

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