Der frühere Weltklasse-Spieler, der es im Einzel-Ranking bis auf Platz 18 gebracht hatte und der insgesamt vier Einzel-Turniertitel holte, war Samstagfrüh in der Hansestadt zusammengebrochen und ins Krankenhaus St. Georg gebracht worden.
Die Ärzte kämpften 14 Stunden um sein Leben, gegen 19.00 Uhr hatten sie und Horst Skoff diesen Kampf verloren.
Mysteriöse Gesichtsverletzungen
Laut Informationen seines besten Freundes Arno Ruckhofer gab es beim ehemaligen Tennisspieler Gesichtsverletzungen, die nicht unbedingt von einem Sturz nach einem möglichen Herzversagen stammen müssen. Daher wird Skoff einer Obduktion unterzogen. Am 22. August wäre der Kärntner 40 Jahre alt geworden.
Vonseiten der Klinik war aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht kein Kommentar zu bekommen. "Horst soll in den Morgenstunden von Passanten auf der Straße gefunden worden sein. Das BKA ermittelt, weil gewisse Verletzungen im Gesicht vorliegen, die durch einen Sturz, aber auch durch ein Gewaltverbrechen zustande gekommen sein könnten", erklärte Ruckhofer am Sonntagnachmittag.
Die Geldbörse Skoffs sei bei ihm gefunden worden, Führerschein und Kreditkarte waren vorhanden, allerdings relativ wenig Bargeld. Grundsätzlich sei es allerdings Routine, dass bei etwas unklaren Verletzungen eine Obduktion veranlasst wird.
Auf Sponsorensuche in Hamburg
Skoff hatte sich zu Sponsoren-Verhandlungen in Hamburg befunden, weil er seinen in Kärnten ausgetragenen Horst-Skoff-Cup (HOSKA-Cup) österreichweit ausdehnen wollte.
Im Anschluss an den Deutschland-Trip hatte er in Paris bereits einen Termin mit Ion Tiriac.
Noch viele Pläne
"Er hatte noch solche Pläne. Und er hat mir vor kurzem noch gesagt, dass ich ihm für den 22. August, seinen 40. Geburtstag, eine Feier machen muss, die es noch nie gegeben hat", berichtete Ruckhofer.
Einer der beiden Halbbrüder Skoffs, Bernhard Boschitz, befindet sich bereits in Hamburg, um die nötigen Formalitäten zu erledigen.
Match für die Geschichtsbücher
Skoff gewann in seiner Karriere vier Turniere, darunter die CA-Trophy in Wien 1988 mit einem Final-Erfolg über Thomas Muster.
Einen seiner spektakulärsten Triumphe feierte der Kärntner 1989 im Davis-Cup in Wien gegen Schweden, als er Mats Wilander in mehr als sechs Stunden 6:7 7:6 1:6 6:4 9:7 niederrang.
Es war das längste Spiel in der Davis-Cup-Geschichte nach Einführung des Tiebreaks. 1995 beendete Skoff seine Karriere.
Ein Herz für Kinder
Skoff hatte seit etwa eineinhalb Jahren eine Tennisschule in Klagenfurt, in der er mit dem Kärntner Nachwuchs arbeitete.
Der Kärntner, der in den 80er und 90er Jahren u. a. durch seinen Auftritt als einer der drei "ÖTV-Musketiere" im Davis-Cup (Muster, Skoff, Antonitsch) und einige legendäre Matches für Aufsehen gesorgt hatte, hatte nach dem Ende seiner Laufbahn in der Folge einiges an Gewicht zugelegt.
Dennoch trainierte er laut Ruckhofer oft sechs bis sieben Stunden mit den Jugendlichen und unterzog sich auch immer wieder radikalen Gewichtsabnahmen.
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