In Sexclub gefunden

Die Ärzte kämpften 14 Stunden um Skoffs Leben.
Nach dem Tod des ehemaligen österreichischen Tennisstars Horst Skoff in Hamburg erwartet die Polizei noch am Montag das Obduktionsergebnis.

Die Untersuchung soll klären, ob der Kärntner tatsächlich einem Herzinfarkt erlegen ist oder ob "zweifelhafte Hintergründe" mit zu dem Tod beigetragen haben.

BKA ermittelt nicht
Die Polizei wies Berichte zurück, denen zufolge das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) in der Causa ermittle. "Dafür gibt es keinen Grund", sagte eine Sprecherin.

Bestätigt wurde aber seitens der Polizei, dass Skoff am Samstag in einem Sexclub gefunden worden war. Das Etablissement im Stadtteil Hamburg-Hamm ist der Exekutive bisher nicht aufgefallen. "Es ist weit entfernt von der Rotlichtszene", sagte die Sprecherin.

Auf Sponsorensuche in Hamburg
Skoff hatte sich zu Sponsorenverhandlungen in Hamburg befunden, weil er seinen in Kärnten ausgetragenen Horst-Skoff-Cup (HOSKA-Cup) österreichweit ausdehnen wollte.

Samstagfrüh war der frührere Weltklasse-Spieler, der es im Einzel-Ranking bis auf Platz 18 gebracht und insgesamt vier Einzel-Turniertitel geholt hatte, zusammengebrochen und ins Krankenhaus St. Georg gebracht werden.

Die Ärzte kämpften 14 Stunden um sein Leben, gegen 19.00 Uhr hatten sie und Skoff diesen Kampf verloren.

Mysteriöse Gesichtsverletzungen
Laut Informationen seines besten Freundes Arno Ruckhofer gab es beim ehemaligen Tennisspieler Gesichtsverletzungen, die nicht unbedingt von einem Sturz nach einem möglichen Herzversagen stammen müssen. Daher wird Skoff einer Obduktion unterzogen. Am 22. August wäre der Kärntner 40 Jahre alt geworden.

Noch viele Pläne
"Er hatte noch solche Pläne. Und er hat mir vor kurzem noch gesagt, dass ich ihm für den 22. August, seinen 40. Geburtstag, eine Feier machen muss, die es noch nie gegeben hat", sagte Ruckhofer.

Einer der beiden Halbbrüder Skoffs, Bernhard Boschitz, befindet sich bereits in Hamburg, um die nötigen Formalitäten zu erledigen.

Match für die Geschichtsbücher
Skoff gewann in seiner Karriere vier Turniere, darunter die CA-Trophy in Wien 1988 mit einem Finalerfolg über Thomas Muster.

Einen seiner spektakulärsten Triumphe feierte der Kärntner 1989 im Davis-Cup in Wien gegen Schweden, als er Mats Wilander in mehr als sechs Stunden mit 6:7 7:6 1:6 6:4 9:7 niederrang. Es war das längste Spiel in der Davis-Cup-Geschichte nach Einführung des Tiebreaks. 1995 beendete Skoff seine Karriere.

Ein Herz für Kinder
Skoff hatte seit etwa eineinhalb Jahren eine Tennisschule in Klagenfurt, in der er mit dem Kärntner Nachwuchs arbeitete.

Der Kärntner, der in den 80er und 90er Jahren u. a. durch seinen Auftritt als einer der drei "ÖTV-Musketiere" im Davis-Cup (Muster, Skoff, Antonitsch) und einige legendäre Matches für Aufsehen gesorgt hatte, hatte nach dem Ende seiner Laufbahn in der Folge einiges an Gewicht zugelegt.

Dennoch trainierte er laut Ruckhofer oft sechs bis sieben Stunden mit den Jugendlichen und unterzog sich auch immer wieder radikalen Diäten.

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