Austria mit neuem Gesicht

Budget für Profis 14 Mio. Euro. Kooperation mit Fenerbahce.
Der "neue" FK Austria Wien, vorige Saison als Austria Magna Tabellendritter der Bundesliga, hat sich mit 1. Juli einen neuen Namen und neue Strukturen verpasst. Am Dienstag nahm der Verein als Aktiengesellschaft offiziell seinen Betrieb auf. Mit an Bord ist jetzt auch der saudisch-österreichische Geschäftsmann Mohamed Bin Issa Al Jaber.

Al Jaber ist seit 2007 österreichischer Staatsbürger und sorgte zuletzt mit seinem gescheiterten Einstieg bei den Austria Airlines (AUA) für Schlagzeilen. Ob die 150 Mio. Euro aus dem geplatzten AUA-Deal jetzt nach Favoriten fließen?

Engagement im Nachwuchs
Wohl nur zu einem kleinen Teil. Das JJW/MBI-Imperium (Hotels und Ressorts) Al Jabers will sich laut Austria-Präsident Wolfgang Katzian vor allem im Nachwuchsbereich der Wiener engagieren.

Neben Al Jaber und neuen Sponsoren wie REWE, Minopolis und Harreither zogen die Wiener mit Erol User einen "zweiten großen Fisch" an Land.

Kooperation mit Fenerbahce
Der türkische Unternehmer User, der Mehrheitseigentümer des Spitzenclubs Fenerbahce Istanbul ist, wurde am Mittwoch auch als Sponsor des österreichischen Männer-Volleyball-Meisters aon hotVolleys vorgestellt.

Austria Wien ist wieder da
"Wir haben den Verein jetzt auf mehrere wirtschaftliche Standbeine gestellt", sagte Vereinspräsident Wolfgang Katzian am Dienstagabend auf dem violetten Sommerfest im Wiener Rathaus.

"Die neuen Partner haben nicht darauf gepocht, in den Vereinsnamen zu kommen", sagte Kraetschmer zur APA. Somit verschwindet erstmals nach 30 Jahren wieder ein Sponsor aus dem Vereinsnamen. Offiziell heißt der Club wieder FK Austria Wien.

14 Millionen für die Profis
Das Budget für die Profiabteilung der Austria beträgt für die Saison 2008/09 14 Mio. Euro, für die Amateure in der Ersten Liga kommen 1,2 Mio. Euro dazu.

Vom Aufsichtsrat wurden der bisherige Generalmanager Thomas Parits und Markus Kraetschmer einstimmig zu Vorständen der AG gewählt. Parits wird für den sportlichen, Kraetschmer für den wirtschaftlichen Bereich zuständig sein.

"Top Drei in der Liga"
"Es ist uns gelungen, einen Etat zu erstellen, mit dem wir in der Liga unter den Top Drei sind. Das zu erreichen, wollen wir nun auch auf dem Rasen versuchen und dazu wieder in die Gruppenphase des UEFA-Cups kommen", sagte Kraetschmer.

Der 36-jährige Wiener sieht in den neuen, klaren AG-Strukturen mit mehr Kontrollrechten für den Profibetrieb auch steuerliche Vorteile und ein allgemeines Plus im täglichen operativen Geschäft.

Gemeinsam im Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat der AG, der den zweiköpfigen Vorstand (Parits/Kraetschmer) kontrolliert, setzt sich aus acht Mitgliedern zusammen.

Vier sind Vertreter des Vereins (Präsident Katzian als Vorsitzender, Vizepräsident Rudolf Reisner, Ex-Innenminister Karl Blecha sowie die neue Vizepräsidentin Brigitte Jank oder eine andere Person), vier vertreten die Sponsoren (Minopolis, User, Al Jaber, vierter Platz noch offen).

Geldgeber immer willkommen
Das neue Team arbeite sehr gut zusammen und es sei noch viel möglich. "Das ist erst der Anfang, wir haben mit der Austria noch einiges vor", kündigte Katzian an.

Wenn ein neuer Mäzen komme, der mehr als die anderen auf den Tische lege und sich länger binden wolle, sei die Austria laut ihrem neuen Vorstand zu Gesprächen bereit, so Kraetschmer.

Langsamer Abschied von Magna
Der Magna-Konzern, dessen Gründer Frank Stronach vor genau zehn Jahren als Austria-Mäzen eingestiegen und bis Juni 2008 noch Hauptgeldgeber war, bleibt dem UEFA-Cup-Starter noch ein Jahr als Sponsor (Akademie und Finanzierung des Spielers Bak) unter mehreren erhalten.

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