Nur der Salzburger tippt auf Rapid

Schinkels über Salzburg: "Unter dem neuen Trainer werden sie ein Stück stärker sein."
Rund zehn Wochen nach der Meisterfeier Rapids in Hütteldorf und nur neun Tage nach dem EM-Abpfiff rollt der nationale Fußball wieder in Österreich. Wer holt den Titel? Wie lauten die Ziele der Vereine? Wurden die Wünsche der Coaches auf dem Transfermarkt erfüllt?

Vor dem Startschuss zur 35. Bundesliga-Saison haben die zehn Trainer in der traditionellen Umfrage der APA diese Fragen beantwortet und Red Bull Salzburg zum Favoriten gekürt. Red Bull Salzburg wurde dabei gleich von neun Feldherrn als neue Nummer eins vorhergesagt.

Für Rapid spricht Kontinuität
Ausgerechnet Giovanni Trapattonis Nachfolger bei Salzburg, Jacobus "Co" Adriaanse, tanzte aus der Reihe. Die Frage nach dem Meister 2009 beantwortete der Niederländer, der sich natürlich selbst den Titel und Einzug in die UEFA-Cup-Gruppenphase vorgenommen hat, diplomatisch.

"Rapid, denn die Mannschaft hat vor zwei Monaten die Meisterschaft verdient und mit sechs Punkten Vorsprung gewonnen. Für Rapid spricht auch die Kontinuität bei Trainer und Spielern", so Adriaanse.

Pacult schränkte ein
Da Mehrfachtipps möglich waren, wurde Titelverteidiger Rapid sechsmal angeführt, zwei Nennungen gab es auch für den Ligadritten Austria Wien.

Meistermacher Peter Pacult nannte Salzburg, Rapid und Austria als seine Favoriten und schränkte dazu noch ein: "Aber auch die eine oder andere Mannschaft, die in der vorigen Saison oben dabei war und die man nicht so auf dem Zettel hat." Zur Erinnerung: In der Umfrage im Februar 2008 hatten sieben von zehn Trainern Salzburg zum Titelanwärter gekürt.

Vorsicht in den Prognosen
Der Zieleinlauf ist bekannt. Nicht die Salzburger, sondern die Rapidler kamen als Erste über die Linie. Daher ist in den einzelnen Prognosen Vorsicht durchaus mehr oder weniger deutlich zutage getreten.

"Die Salzburger sind mein Favorit, sie haben gut eingekauft. Aber ich bin gespannt, ob die Philosophie mit Offensive, Spaß und Erfolg des neuen Trainers umsetzbar ist", sagte Georg Zellhofer, kurz bevor er sich nach nicht einmal zwei Monaten als Trainer am Mittwochabend von SV Ried getrennt hat.

Schinkels glaubt an starke "Bullen"
Für Kärntens Frenkie Schinkels sind die "Bullen" aufgrund des Kaders zu favorisieren. "Doch vorige Saison haben sie sich selbst um den Titel gebracht, weil sie mit einem guten Kader nur auf Abwarten gespielt haben. Unter dem neuen Trainer werden sie ein Stück stärker sein", glaubt der Niederländer.

Größer als der Kreis der Favoriten auf den Titel ist naturgemäß jener der Anwärter auf einen der weiteren Europacup-Startplätze. Zum Trio Salzburg, Rapid und Austria wurden diesbezüglich noch die üblichen "Verdächtigen" LASK, SV Mattersburg und Sturm Graz ins Spiel gebracht.

"Schere ist größer geworden"
Pacult führte Salzburg, Rapid, Austria "und alle Mannschaften, die vergangene Saison vorne mitgespielt haben", an. Auch in dieser Frage äußerte sich Adriaanse zurückhaltend: "Fragen Sie mich zu Weihnachten. Jetzt ist es noch zu früh für mich, Prognosen abzugeben. Ich muss den österreichischen Vereinsfußball erst näher kennenlernen."

Für Sturm und Franco Foda erübrigt sich diese Frage fast: "Wir haben die halbe Mannschaft abgegeben. Generell ist die Schere zwischen den drei Topteams und dem Rest größer geworden", meint der Deutsche.

Vier Trainer suchen noch Verstärkung
Während vier Betreuer mehr oder weniger mit ihrem Kaderpersonal zufrieden sind, suchen Foda, Karl Daxbacher (Austria), Heinz Fuchsbichler (SCR Altach) und Schinkels noch je einen Stürmer.

Handlungsbedarf sah nach neun Abgängen Zellhofer, der in Ried praktisch eine neue Mannschaft hätte aufbauen müssen und die Konsequenzen zog. Rapid vermochte laut Pacult die Abgänge von Ümit Korkmaz und Mario Bazina nicht eins zu eins zu ersetzen.

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